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Wie stimmen die österreichischen EU-Abgeordneten am 9.10. zum Thema UVP und Schiefergas ab?

Die Bürgerinitiative SCHIEFESgas- Weinviertel statt Gasviertel hat uns ihren Mailverkehr zukommen lassen- Lesen Sie nach!

From: SchiefesGas - Weinviertel statt Gasviertel

Sehr geehrte Damen und Herren,

Interessiert es Sie nicht auch brennend, wie nach derartigen Worten Hr. Seeber bei der Abstimmung am Mi, den 9. Oktober um 11:30 abstimmen wird...??

Mit freundlichen Grüßen

BI SCHIEFESgas

Weinviertel statt Gasviertel

www.weinviertelstattgasviertel.at

From: Richard Seeber

Gesendet: Freitag, 04. Oktober 2013 15:24
An: 'SchiefesGas - Weinviertel statt Gasviertel'
Betreff: RE: verschobene Abstimmung über generelle UVP Pflicht bei Fracking



Sehr geehrte Damen und Herren,



ich darf mich im Namen der ÖVP-Delegation im Europäischen Parlament für Ihre Email bedanken. Ich verstehe Ihr Anliegen und nehme dieses sehr ernst. Erlauben Sie mir daher, Ihnen kurz die wichtigsten Aspekte der Schiefergasdiskussion auf europäischer Ebene zu erläutern.



Derzeit werden in der EU die Vor- und Nachteile eines Schiefergasabbaus debattiert. Hintergrund ist der Abbau von Schiefergas in den USA, wodurch der amerikanische Energiemarkt revolutioniert und damit die Abhängigkeit von Energieimporten stark reduziert wurde. Aus diesem Grund steigt auch in Europa das Interesse an der Förderung von Schiefergas. Die europäischen Schiefergasvorkommen werden auf 16 Billionen Tonnen (in den USA: 20 Billionen Tonnen) geschätzt. Um dieses Vorkommen gegebenenfalls nutzen zu können, gilt es jedoch, entsprechende Rahmenbedingungen für eine Förderung zu schaffen. Besonders die im Gegensatz zur USA höhere Bevölkerungsdichte und andere geologische Gegebenheiten sowie damit verbundenen höheren Kosten müssen dabei bedacht werden.



Die häufigste Methode zur Schiefergasgewinnung, die so genannte hydraulische Rissbildung ("Fracking"), die große Mengen an Wasser, vermischt mit Sand und Chemikalien mit starkem Druck in die Gesteinsschichten hineinpresst und so das Gas heraussprengt, ist aus Umweltsicht höchst bedenklich. Werden die Bohrlöcher nicht fachgerecht angelegt, können giftige Chemikalien oder Methan ins Grundwasser gelangen. Durch diese Gewinnungsmethode können sogar kleinere Erdbeben entstehen.



Der Ausschuss für Energie und Industrie sowie der Ausschuss für Umwelt des Europäischen Parlaments haben in zwei Initiativberichten Forderungen an die Kommission gestellt, einen einheitlichen Rechtsrahmen für die Schiefergasgewinnung, die bereits in einigen EU-Staaten erlaubt ist, zu erstellen. Außerdem soll anhand von Studien abgeschätzt werden, wie sich ein gesteigerter Schiefergasabbau auf den europäischen Fahrplan für eine CO2-ärmere Wirtschaft auswirken würde. Des Weiteren sollten sowohl eine umfassende Risikoabschätzung, vor allem für die umweltrelevanten Aspekte, erfolgen. Ich persönlich lehne diese Technik jedoch grundsätzlich ab, da sie sich wiederum auf fossile und nicht auf erneuerbare Energieträger stützt.


In meiner Rolle als Umweltsprecher der Europäischen Volkspartei ist es mir ein großes Anliegen, dass bei der europäischen Schiefergasgewinnung die höchsten Umweltstandards eingehalten werden. Unser Wasser ist zu kostbar, um es für die Gewinnung fossiler Brennstoffe zu vergeuden. Aus diesem Grund setze ich mich auch dafür ein, dass bereits für die Explorationsphase von Schiefergas eine Umweltverträglichkeitsprüfung verpflichtend durchgeführt wird, denn nur so können frühzeitig Umweltschäden vermieden werden. Eine Umweltverträglichkeitsprüfung in der Extraktionsphase ist zu spät. Ich werde mich natürlich darum bemühen eine Mehrheit dafür zu finden, dass die Umweltverträglichkeitsprüfung bereits ab der Explorationsphase verpflichtend durchzuführen ist.


Für weitere Informationen zur Umweltverträglichkeitsprüfung kann ich Ihnen folgenden Englisch-sprachigem Link empfehlen: ec.europa.eu/environment/eia/eia-legalcontext.htm



Mit freundlichen Grüßen

Richard Seeber

From: SchiefesGas - Weinviertel statt Gasviertel

Sent: 03 October 2013 21:16
To: REGNER Evelyn; SWOBODA Hannes; WEIDENHOLZER Josef; WERTHMANN Angelika; STADLER Ewald u.a.
Subject: WG: verschobene Abstimmung über generelle UVP Pflicht bei Fracking



Sehr geehrte MEPs,

eine Abstimmung zum Bericht von Hr. Zanoni wurde um ein Monat unter sehr kuriosen Bedingungen verschoben. Was für die Bevölkerung schwer zu verstehen ist, warum sich die gesetzgebenden Gremien der EU so schwer tun, eine Industrie zu reglementieren, die durch eine Technik namens Fracking in den USA bereits tausenden Menschen erheblichen Schaden zugefügt hat.

Schiefergas ist nicht die Lösung, sondern Teil des Problems der atomar-fossilen Energieversorgung und die Tatsache auf diese Ressource zurückzugreifen zeigt, wie GROSS dieses Problem mittlerweile ist!!!



Hier im Kleinen vollzieht sich der mittlerweile NOT-wendig gewordene Wandel: www.energiebauernhof.com

Ein Leben ohne Kohle, Öl, Gas und Atom ist möglich. Auch ohne Schiefergas! Es liegt alleine am politischen Willen, für wen Entscheidungen getroffen werden: Für die Bevölkerung, oder für Energieversorgungskonzerne, welche in ungeahntem Ausmaß die Lebensgrundlagen auf unserer Erde zerstören. Fracking ist das beste Beispiel dafür.



In Erwartung, dass Sie als absolutes Minimum für eine generelle Pflicht einer Umweltverträglichkeitsprüfung stimmen und dies durch die Unterstützung von Amendment 31 und 79 zum Ausdruck bringen.



Mit freundlichen Grüßen

BI SCHIEFESgas

Weinviertel statt Gasviertel

www.weinviertelstattgasviertel.at


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /