© Martin Litschauer
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Österreichische Solarpreis 2013 zeichnet Vorreiter aus

EUROSOLAR AUSTRIA holte im Tiergarten Schönbrunn in der ORANG.erie wieder großartige Projekte vor den Vorhang

Wien- Bereits zum 19. Mal fand heuer die Verleihung des Österreichischen Solarpreises von Eurosolar Austria statt. Bei strahlendem Sonnenschein konnte nicht nur die interessante Preisverleihung, sondern im Anschluss auch die konkrete Umsetzung anhand durchgeführter Projekte im Tiergarten Schönbrunn besucht werden.

Der Österreichische und Europäische Solarpreis wird von EUROSOLAR an Gemeinden, kommunale Unternehmen, Privatpersonen, Ingenieure, Architekten, Eigentümer von Anlagen sowie an Organisationen und Journalisten vergeben, die sich um die Nutzung der Sonnenenergie besonders verdient gemacht und damit neue Anstöße zur Breiteneinführung gegeben haben.

Ziel ist, besonders beispielhaft realisierte Energie-Ideen und Projekte einer breiten Öffentlichkeit bekannt zu machen, um einer raschen, wirkungsvollen Markteinführung dieser Energiewende-Technologien wichtige Hilfe zu geben. Österreich könnte bereits energieautark sein, wenn der politische Wille aller relevanten Entscheidungsträger auf dieses Ziel fokussiert wäre.


Dr. Dagmar Schratter (Direktorin des Tiergarten Schönbrunn) eröffnete die Veranstaltung und betonte, dass wie wichtig für eine Energiewende eine Einsparung von Energie und der Ausbau der Photovoltaik sind. Dazu, so die Referentin, müssten rechtliche Hemmnisse beseitigt werden.

DI Robert Thaler, Vertreter des Lebensministeriums, machte darauf aufmerksam, dass unsere Gesellschaft aus der fossilen Energiefalle aussteigen muss. Im Bereich der E-Mobilität verwies er auf Erfolge bei der Einführung von E-Bikes. Extrem wichtig sei auch die Bewußtseinsbildung.

Abg.z.NR Ing. Hofer meinte, dass Österreich die beste Voraussetzung für die Energiewende habe, da es vorhandene Potenziale im Bereich der erneuerbaren Energien gebe. Insbesondere die Photovoltaik, die derzeit noch gefördert werden muss, bietet reichlich Potenzial. Zukünftig bedarf es einer Förderung von dezentralen Energiespeichern.

Die Bezirksvertreterin aus dem 03. Wiener Bezirk - Ingeborg Ronesch - übermittelte Grüße von Bürgermeister Dr. Michael Häupl sowie Prof. Dr. Elisabeth Vitouch (Abg. z.Wr. Landtag und Gemeinderätin).

Die neue Bezirksvorsteherin von Hietzing - Mag. Silke Kobald - machte auf Leistungen im Sinne der Energiewende ihres Bezirks in der Vergangenheit und geplante Aktivitäten in Zukunft aufmerksam (Schulen und Solarkraftwerke...). Sie stellte die Bewußtseinsbildung als wichtiges Instrument zur Umsetzung der Energiewende dar, neben Akteuren an der Basis, und verwies auf den Energiestammtisch in Hietzing.

RA Dr. Hans-Otto-Schmidt (Vorsitzender von EUROSOLAR AUSTRIA) bedankte sich beim Tiergarten Schönbrunn, den Vortragenden sowie bei allen, die für die Organisation des Tages verantwortlich waren. Er mahnte an, den Devisenabfluss zu reduzieren bzw. zu stoppen und keine Hintertüren für Atomkraftwerke zu öffnen und machte in diesem Zusammenhang auf eine Klage durch seine Kanzlei vor dem EU-Menschengerichtshof gegen Mochovce aufmerksam.

A.o. Univ.-Prof. DI Dr. Gerlind Weber beeindruckte mit ihrem Festvortrag ‘Potenzielle Beiträge der Raumplanung zur Energiewende’, der über die Möglichkeit der Einflussnahme der Raumplanung auf die Produktion, die Verteilung sowie den Verbrauch von Energie informierte. 8 Landesgesetze und die Wiener Bauordnung sowie in den Ländern 3 zuständige Gebietskörperschaften machen optimale Regelungen schwer und verhindern Maßnahmen gegen die Zersiedlung (60% des Energieverbrauchs entfällt auf den Verkehr, pro Tag gegen 15 ha Naturgut verloren...). Da Österreich bereits gebaut ist, müssen dort nun Schwerpunkte gesetzt werden, um den Energieverbrauch zu minieren. Es braucht nicht nur die Stadt der kurzen Wege, sondern auch die Gemeinden der kurzen Wege und die Verdichtung nach Innen, um z.B. Naturraum oder Raum zur Bereitstellung von Energie zu sichern. Ferner sollten in diesem Sinn auch effiziente Lebensräume angedacht werden.

Spannend wird, ob die im Rahmen der Preisverleihung vorgestellte Idee einer BürgerInnen-Photovoltaik-Anlage in Hietzing auf dem Kardinal-König-Haus umgesetzt wird.

Die Österreichischen Solarpreisträger 2013 sind:

Kategorie:Städte und Gemeinden oder Stadtwerke:
ebswien hauptkläranlage Ges.m.b.H. - Auf dem Weg zur energieautarke Kläranlage


Kategorie:Industrielle, kommerzielle oder landwirtschaftliche Betriebe / Unternehmen:
Herbert Hochwallner -Kombination Erneuerbarer Energiegewinnung und Einsatz
Zotter Schokoladen Manufaktur GmbH - Chocolatier, Andersmacher und Bio-Landwirt


Kategorie:Lokale oder regionale Vereine als Förderer von Projekten für Erneuerbare Energien:
Energieagentur der Regionen - Energieversorgung, Arbeitsplätze und Klimaschutz sichern


Kategorie:Solares Bauen:
Rickl Mühle GmbH - 500 Kilowatt peak Photovoltaik-Sonnenstrom-Kraftwerk


Kategorie:Medien:
Österreichische Post AG gemeinsam mit Lebensministerium - für Broschüre "100 Jahre Elektromobilität bei der Österreichischen Post" sowie das Marken Buch "Die Geschichte der Elektromobilität"


Kategorie:Transportsysteme mit Erneuerbaren Energien:
WIENER LINIEN GmbH & Co KG -Wien: Elektrobusse im Linienverkehr


Kategorie:Bildung und Ausbildung:
Tiergarten Schönbrunn - "Sonnenschein im Tiergarten’


Kategorie:Sonderpreis besonderes persönliches Engagement für Erneuerbare Energien:
Gerhard Kaindl, Wien - für das 1. Plus-Plus-Energie-Wohnhaus in Wien, EE-Aktivitäten u. a. auch im Tiergarten Schönbrunn



Besonderer Dank gilt den Sponsoren (BMVIT sowie Klenk & Meder Elektrotechnik), Dr. Dagmar Schratter (Direktorin des Tiergarten Schönbrunn), den Referenten und Referentinnen sowie Direktor Dipl.-HTL-Ing. Josef Meisl (LFS Tulln) und allen Helfern und Helferinnen, welche durch ihren Einsatz die Durchführung der Österreichischen Solarpreisverleihung 2013 ermöglicht haben.



Alle Details zui den Preisträgern:
Solarpreisbroschüre 2013

GastautorIn: DI(FH) Rene Bolz für oekonews.
Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /