© GSV- Rege Diskussionen in Wien beim GSV-Forum: Dorda, Rohracher, Fischer, Waldhör
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Mobilität in 20 Jahren: Was treibt uns an?

Gesamtlösungen sind gefragt - Vielfältigkeit der Antriebe wird sich zeigen

Die globale Energienachfrage wächst nach wie vor ungebrochen, der Mobilitätssektor macht ca. 20% des Endenergieverbrauches aus, betonte Jörg Adolf, Chefvolkswirt Shell Deutschland, vorgestern beim GSV-Forum ‘Mobilität in 20 Jahren – Was treibt uns an?’. So wird sich nach seiner Meinung die Zahl der Pkw von derzeit rund einer Milliarde deutlich auf zwei Milliarden erhöhen, Adolf: ‘Der Treibstoff dazu wird uns so schnell nicht ausgehen. Die Reichweiten unser Gas- und Ölreserven wachsen.’ Mehr als 50% aller Antriebe werden auch 2035 konventionell betrieben werden. Welche alternativen Antriebskonzepte wie z.B. Batterie- oder Brennstoffzellen sich durchsetzen, bleibt laut Adolf abzuwarten.

Die noch länger dominierende Rolle der Verbrennungsmotoren betonte auch Andreas Dorda, Abteilung Mobilitäts- und Verkehrstechnologien im Verkehrsministerium (BMVIT). Das BMVIT fördert zukunftsweisende Entwicklungen, um das damit verbundene Investitionsrisiko abzufedern.
‘15 Millionen Elektrofahrzeuge bis 2025 in Europa sind machbar, wenn wir die gesetzten Meilensteine erreichen’, betonte Josef Affenzeller, Koordinator Forschung, AVL List. Allerdings sind Elektrofahrzeuge allein kein Ansatz für die Zukunft, es müsse auf Gesamtlösungen hingearbeitet werden.

Michael Fischer, Geschäftsführer E-Mobility Provider Austria, sieht einen regelrechten Elektrohype vor uns. Auch wenn derzeit in Österreich nur 2.200 Elektrofahrzeuge im Vergleich zu 4,5 Millionen Verbrennungsautos zugelassen sind, sollen neue Serienmodelle und geplante Investitionen in die Infrastruktur weitere Kunden zum Umstieg bewegen.

Im öffentlichen Nahverkehr hingegen ist E-Mobilität nichts Neues, stellt Albert Waldhör, Geschäftsführer Linz Linien, klar: ‘In Wien werden jetzt schon 87% aller ÖV-Fahrgäste elektrisch befördert.’ Umweltfreundliche Antriebe beim ÖV haben auf die Gesamtumweltsituation allerdings kaum Auswirkungen, der größte Hebel ist der Umstieg vom motorisierten Individualverkehr auf den öffentlichen Verkehr.

Christian Schönbauer, Sektionschef für Energie im Wirtschaftsministerium, betont, dass auch in der Mobilität Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit in Einklang gebracht werden müssen und sieht es nicht als Aufgabe der Politik an, neue Technologien ‘durchzufüttern’.

Der Generalsekretär der GSV, Mario Rohracher, hält abschließend fest, dass sich die Vielfältigkeit der Antriebe in 20 Jahren vor allem im Ballungsraum und bei kürzeren Distanzen zeigen wird."

Fotos zu dieser Veranstaltung unter: http://www.gsv.co.at/?page_id=172


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /