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Taifun Haiyan durch Klimawandel verstärkt

Effizienter Klimaschutz durch CO2-Steuern notwendig

Wie der aktuelle fünfte Sachstandsbericht des IPCC festhält verstärkt der vom Menschen verursachte Klimawandel die Stärke von Zyklonen. Diese tropischen Wirbelstürme werden im Atlantik und Nordpazifik Hurrikans genannt und in Südostasien Taifun. "Nicht die Anzahl dieser Wirbelstürme nimmt zu aber deren Windgeschwindigkeiten und die Niederschlagsmengen" beruft sich Kleinwasserkraftsprecher Erwin Mayer auf die UN-Klimawissenschaftler. Deutlich wärmere Meere mit bis zu 30 Grad C Oberflächentemperatur begünstigen die Heftigkeit dieser Wirbelstürme. "Zwar habe mancher Klimaskeptiker schon gemeint, dass die langsamere Erwärmung der Erdatmosphäre in den letzten beiden Jahrzehnten das CO2 als Hauptverursacher des Klimawandels in Frage stellt, das Plus an eingefangener Sonnenenergie wurde jedoch nur mehr in den Meeren gespeichert und etwas weniger in den Luftmassen, als in den Klimamodellen angenommen. Heftigere Wirbelstürme zeigen uns nun wo diese Energie gespeichert wurde und wie sie die Menschheit doch wieder an den Küsten erreicht", relativiert Mayer alle Versuche eine Pause bei der Erderwärmung zu diagnostizieren.

Die vom Menschen durch Treibhausgasemissionen verursachte Erderwärmung macht keine Pause, der internationale Klimaschutz schon. Die derzeitige COP 19 (Conference of Parties) in Warschau hat das Ziel bis 2015 ein Abkommen zu formulieren, dessen Verbindlichkeit umstritten ist und das ab 2020 alle Staaten zur Reduktion von Treibhausgasen bewegen soll. "Europa darf nicht auf die USA, China und andere Großemittenten warten, sondern muss seine eigene Verantwortung wahrnehmen" fordert Mayer von der EU. Wenn Klimaschutz effizient und effektiv mit einer EU-weiten CO2-Steuer auch in dem bisherigen Emissionshandelsbereich der EU (ETS) und einer volkwirtschaftlich optimalen Rückgabe der Mittel an die Wirtschaft und die Haushalte durchgeführt wird, ist eine Vorreiterrolle Europas beim Klimaschutz auch wirtschaftlich von Vorteil. Es sind sogar netto mehr Arbeitsplätze und ein gleichbleibendes Wirtschaftswachstum zu erwarten. Diese europaweite CO2-Steuer über alle Sektoren müsste bis 2020 mindestens 60 Euro pro Tonne CO2 und bis 2030 mindestens 100 Euro pro Tonne CO2 erreichen. Die Senkung der Steuern auf Arbeit, den Umsatz (Mehrwertsteuern) und spezifische Programme für die bisher CO2 -intensive Industrie, die im internationalen Wettbewerb steht, wären aus dem Aufkommen dieser Steuer zu finanzieren. Dabei müssen aber gleichzeitig die externen Kosten der Atomenergie, z.B. über die 100% Haftung der AKW-Betreiber und entsprechender Versicherungsprämien, europaweit in den Strompreis eingerechnet werden, sonst droht eine Renaissance der Atomindustrie.

Solange aber weder ein ausreichend hoher CO2-Preis in Europa angesetzt noch der europaweite Ausstieg aus der Atomenergie beschlossen ist, dürfen die national erfolgreichen Fördersysteme mit Einspeisetarifen für Strom aus erneuerbarer Energie nicht von der EU eingeschränkt oder gar reduziert werden. "Wenn Kommissar Oettinger und seine Kommissionskollegen wie Johannes Hahn etwas gegen die zunehmend heftigeren Klimakatastrophen unternehmen wollen, dann erwarten wir von ihm klare Aussagen zu höheren CO2-Preisen in der EU und keine Demontage des Ökostromausbaus" erinnert Mayer die EU-Kommission an ihre Klimaschutzverantwortung.

Quelle: Kleinwasserkraft Österreich


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /