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Solarstrom-Ausbau in Österreich in Gefahr

Wirtschaftsministerium plant massive Kürzungen für Ökostrom

Hinter verschlossenen Türen wird in diesen Tagen im Wirtschaftsministerium die Ökostrom-Einspeiseverordnung für 2014 diskutiert. Dabei strebt der Wirtschaftsminister drastische Kürzungen der Tarife 2014 für neue Photovoltaikanlagen an.

Werden diese Kürzungen umgesetzt, wird die zunehmende umweltfreundliche Solarstrom-Erzeugung durch die österreichischen Haushalte und Unternehmen massiv bedroht.

Österreich droht deshalb nicht nur die selbstgesetzten Ausbauziele für Photovoltaik (PV) bis 2020 zu verfehlen. Tausende Haushalte und Unternehmen die ihren Strom am eigenen Dach produzieren wollen und 2014 die Anschaffung einer Photovoltaikanlage planen, werden durch die massive Kürzung, diese nicht annähernd wirtschaftlich errichten können. Das gefährdet rund 500 Arbeitsplätze bei Elektrounternehmen und Photovoltaik-Industrie in Österreich.

Obwohl Solarstrom erst knapp 1 Prozent des österreichischen Stromverbrauchs abdeckt und obwohl Solarstrom ein wirksames Mittel gegen den Klimawandel ist und Österreich Strafzahlungen durch die EU-Kommission aufgrund von Versäumnissen im Bereich Ökoenergie drohen.

Weiters wird auch ein Ende der PV-Förderung des Klimafonds kolportiert der 2013 rund 10000 Haushalte bei der Errichtung von Photovoltaik-Anlagen unterstützt hat. Auch ist nicht klar was mit den heuer von den Haushalten nicht abgeholten Fördermitteln des Klimafonds von rund 20 Mio. Euro passiert.

Wenn die massive Kürzung der Solarstrom-Tarife und die PV-Förderung für Kleinanlagen 2014 eintritt bedeutet dies eine Ende der solaren Energiewende beim Strom, vor sie in Österreich überhaupt richtig begonnen hat.

Das Argument der Ökostromgegner über üppige Förderungen für Solarstrom ist falsch. Das Sinken der Errichtungskosten in den letzten Jahren wurde durch dementsprechende Kürzungen der geförderten Einspeisetarife ausgeglichen.

"Mit einer Photovoltaikanlage wird man nicht reich, sondern tut etwas für die Umwelt", sagen die meisten der bereits über 35000 Österreicher/innen, die ihren Strom selbst produzieren wollen.

"Österreich braucht nicht weniger, sondern wesentlich mehr Solarstrom und das kann derzeit nur mit planbaren, fairen Einspeisetarifen sichergestellt werden." fordert Experte Ronald Hechenberger vom Verein der Photovoltaik-Betreiber Österreich. "Mit einer vernünftigen Verminderung der Einspeisegebühren um maximal 8 Prozent und der Beibehaltung der Photovoltaikförderung des Klimafonds, wird sichergestellt, dass 2014 rd. 15.000 weitere Photovoltaikanlagen errichtet werden können."

Quelle: DI Ronald Hechenberger hechenberger@photovoltaikbetreiber.at



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Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /