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Bauer: Österreich im Energiebereich doppelt gefordert

Kampf gegen CO2-Emissionen und Förderung erneuerbarer Energieträger müssen stärker verknüpft werden

"Gerade im Hinblick auf die immer dringlichere Frage der Einsparung von CO2-Emissionen, ist Österreich im Energiebereich nun doppelt gefordert: Einerseits sollen erneuerbare Energieträger bestmöglich gefördert, ausgebaut und ein technologischer Vorsprung erarbeitet werden. Andererseits soll durch unser Beispiel auf europäischer und internationaler Ebene ein Rückfall ins Atomzeitalter verhindert werden", betont SPÖ-Energiesprecher Hannes Bauer. "Das klare Nein der österreichischen Bevölkerung zur Atomkraft muss auch weiterhin laut in der europäischen Energiediskussion gehört werden. Gerade in den nun anlaufenden Verhandlungen zur Ökostrom-Novelle 2008 ist es notwendig, wichtige Randbedingungen vorab klarzustellen."

Wichtig ist, sich von der finanziellen Deckelung der Fördermittel für alle Anlagen, die keinen Brennstoff benötigen, endlich zu verabschieden. Stattdessen soll stärker auf Effizienzkriterien zur Beurteilung der Förderwürdigkeit von erneuerbaren Energieträgern gesetzt und die Dotierung für Effizienzsteigerungsprogramme erhöht werden. "Warum gerade die innovativsten und effizientesten Energiekonzepte durch kleinliches Festhalten an einem fixen Förderdeckel schlimmstenfalls keinen Anspruch auf Förderungen haben sollen, ist mir völlig unverständlich", kritisiert Bauer.

Auch in anderen Bereichen wie z.B. bei Solarthermie und Photovoltaik, Geothermie und im Bereich der energetischen Abfallnutzung müssen von Seiten der Politik für österreichische und auch europäische Unternehmen beste Vorraussetzungen zur Sicherung ihres Innovationsvorsprungs bereitgestellt werden.

Auch im Bereich der Wasserkraft sind dringend neue nationale Anstrengungen notwendig. Österreich hat sich von einem Stromexportland zum Importland entwickelt hat. "Gerade um die atomare Option - inklusive indirekter Nutzung durch Importe - erfolgreich zu verhindern, müssen wir unsere große Erfahrung im Bereich Wasser- und Kleinwasserkraft wieder stärker nutzen, und Alternativen aktiv vorleben", betont Bauer.

CO2-Zertifikate sind langfristig gesehen kurzzeitig politische Option

Zur Erreichung der ambitionierten Kyoto-Ziele, wird Österreich wahrscheinlich nicht auf den Erwerb von CO2-Zertifikaten aus dem Ausland verzichten können. Grundsätzlich sollte das CO2-Problem aber nicht durch Zukäufe aus dem Ausland, sondern durch Taten und Handlungen im Inland bewältigt werden. Denn Budgetmittel sollen im Inland investiert, statt ins Ausland exportiert werden. Die größten innerösterreichischen Beiträge zu den CO2-Emissionen kommen derzeit aus den Bereichen Verkehr, Industrie und Wohnen.

"Gerade die bevorstehende Novelle des Ökostromgesetzes könnte die Voraussetzungen zu einem neuen, dringend notwendigen Boom im Bereich der erneuerbaren Energieträger schaffen. Diesem neuerlichen Schritt nach vorn sollen und müssen aber weitere wie z.B. mehr Mittel für Energieeffizienzprogramme, die Erhöhung des Wirkungsgrades bei bestehenden Anlagen, ein Energieeffizienzgesetz, neue Normen im Wohnbau, Verbesserungen bei der Raumordnung und die Attraktivierung des öffentlichen Verkehrs folgen", so Bauer.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /