Japan ist Spitzenreiter bei Energieeffizienz

Japan fordert auf dem World Energy Dialogue die weltweite Halbierung des Treibhausgas-Ausstoßes bis 2030

Hannover - Viele Industrienationen, darunter auch Deutschland, ringen um Anschluss. Auf dem dritten World Energy Dialogue (22. und 23. April) forderte der japanischer Vize-Wirtschaftsminister Masashi Nakano die weltweite Halbierung des Treibhausgas-Ausstoßes bis 2030. Japan verfügt bereits heute über die höchste Energieeffizienz und forciert entschlossen den weiteren Ausbau seiner globalen Vorreiterrolle. Noch im März 2008 hatte Japan einen ambitionierten Grundplan für Energie, die "Cool Earth Road Map", verabschiedet. "Japan hat schon eine nationale Strategie, das ist im internationalem Vergleich eine vorbildliche Ausnahme", kommentierte anerkennend der Chairman des World Energy Dialogue, Prof. Dr. Klaus Töpfer.

Ein wesentliches Instrument zur Steigerung der Energieeffizienz in Japan ist das "Top-Runner"-Anreizsystem, das den wesentlichen Anschub zur Entwicklung und konsequenten Markteinführung sowohl auf der Nachfrage- als auch Anbieterseite leistet. Allein im Bereich Klimaanlagen wurde eine Steigerung der Effizienz um 68 Prozent erreicht, im Automobilsektor um 23 Prozent.

Bis zum Jahr 2030 rechnet die Internationale Energieagentur (IEA) mit einem Anstieg der Primärenergienachfrage von 50 Prozent. "Die Bereitstellung der zusätzlich benötigten Mengen stellt eine gewaltige Aufgabe dar. Wir müssen also eine tragfähige Brücke bauen, um von unserer jetzigen Wirtschaftsweise in eine CO2-ärmere Zukunft zu gelangen", erklärte Jürgen R. Thumann, Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI). "Unsere Kraftwerksbauer bieten Kraftwerke an, deren Wirkungsgrade deutlich über 50 Prozent liegen. Und dies kann noch gesteigert werden. Wir verfügen über eine ausgefeilte Kraft-Wärme-Kopplungstechnologie. Mit solchen Kombinationskraftwerken können Wirkungsgrade von über 90 Prozent erzielt werden", so Thumann.

"Es ist eine gemeinsame Herausforderung von Industrie- und Schwellenländern, den Übergang zur Energieversorgung mit geringerem CO2-Ausstoß voranzutreiben", stellte Dr. Antonio Pflüger von der Internationalen Energieagentur fest. Trotz unterschiedlicher Positionen und Technologieansätze gab es hierzu einen weitgehenden Konsens unter den hochkarätigen, internationalen Industrievertretern.

Im Fokus des dritten World Energy Dialogue stand der effiziente Ausbau von Kraftwerken vor dem Hintergrund akuter Klimaschutz-Herausforderungen sowie des wachsenden Energiehungers von Märkten wie China und Indien.

Fünf innovative Unternehmen erhielten auf dem World Energy Dialogue den internationalen "Energy Efficiency Award" für beispielgebende Projekte zur Energieeffizienz-Steigerung. Diese Auszeichnung erfolgte durch die Deutsche Energie-Agentur GmbH (dena) in Kooperation mit der KfW-Förderbank und der Deutschen Messe.



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Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /