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Ein Fünftel unseres Wohlstands auf Kosten Anderer

Österreich "erspart" sich jährlich rund 60 Mrd. Euro durch Importe aus Ländern mit niedrigen Sozial- und Umweltstandards

Wien - "Morgen und anderswo leben jene Menschen, die die Rechnung für unseren Konsum hier und jetzt zahlen." Mit diesen Worten beginnt die Info-Broschüre "Morgen und anderswo", die soeben erschienen ist.

SOL hat eine virtuelle Währung namens "futuro" eingeführt. Mit ihrer Hilfe wurde errechnet, dass wir für unseren Konsum in Österreich jährlich rund 60 Mrd. Euro (also etwa 1/5 des BIP) mehr zahlen müssten, wenn die Menschen in den Exportländern nach
österreichischem Standard entlohnt würden und Wasserbedarf sowie Klimaeffekte der Produktion angemessen berücksichtigt würden. Rund 3/4 dieses Betrags entfallen dabei allein auf ungerechte Entlohnung.

Herausgeber von "Morgen und anderswo" ist der Verein SOL (Menschen für Solidarität, Ökologie und Lebensstil). Katrin Karner, Verfasserin einer Studie, die dieser Broschüre zugrunde liegt: "Österreich kann seit Jahrzehnten sein Versprechen, 0.7 % des BIP für
Entwicklungszusammenarbeit zur Verfügung zu stellen, nicht halten. Dabei profitieren wir mit rund 14 % des BIP - also zwanzigmal so stark - allein von den unfairen Handelsbeziehungen."

Mag.a Vera Besse, Obfrau von SOL: "Zentral-, Ost- und Westafrika leiden besonders unter dieser Benachteiligung. Wir in Österreich sparen uns viel Geld, weil Produkte, die wir konsumieren, durch ungerechte Handelsbeziehungen billiger sind. Die dadurch verursachte Armut in diesen Ländern stellt viele Menschen vor eine grausame Wahl: das Leben ihrer Kinder durch Hunger und medizinische Unterversorgung zu riskieren - oder ihr eigenes Leben im Mittelmeer aufs Spiel zu setzen."

Die Infobroschüre (zum kostenlosen Download) sowie eine Menge Hintergrundinformationen stehen auf www.nachhaltig.at/futuro zur Verfügung. "Morgen und anderswo" kann dort auch um Euro 0,50 in Printform bestellt werden (das Porto trägt SOL).

Das Projekt wurde aus Mitteln des Bundesministeriums für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft gefördert.

Der Verein SOL wurde 1979 gegründet und hat rund 2000 Mitglieder in ganz Österreich. SOL steht für mehr Solidarität und Ökologie - durch Veränderung des eigenen Lebensstils und durch Veränderung der politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen. SOL ist überparteilich und überkonfessionell.

GastautorIn: VB für oekonews.
Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /