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Feinstaubbilanz: Feinstaubbelastung im Jahr 2013 etwas geringer

Graz erneut Österreichs Feinstaubhochburg - VCÖ fordert mehr Öffis für Pendler und Filterpflicht für alte Lkw

Wien - Die Feinstaubbelastung ist im Vorjahr in Österreich nur leicht zurückgegangen, wie die aktuelle VCÖ-Feinstaubbilanz zeigt. An jeder siebten Messstelle wurde der erlaubte Jahresgrenzwert überschritten. Am höchsten war die Feinstaubbelastung in Graz. Auch in Leibnitz, Wien, Linz, Klosterneuburg, Wolfsberg, St. Pölten und Hallein war mehr Feinstaub als erlaubt in der Luft. Der VCÖ weist darauf hin, dass vor allem die kleinen Feinstaubpartikel extrem gesundheitsschädlich sind. Der VCÖ fordert verstärkte Maßnahmen im Verkehrsbereich, wie mehr Öffis für Pendler und eine Partikelfilterpflicht für alte Lkw.

"Etwas besser, aber bei weitem noch nicht gut genug. Im Interesse der Gesundheit der Bevölkerung sind weitere Maßnahmen zu setzen, um die Luftqualität in Österreich zu verbessern", fasst VCÖ-Expertin DI Bettina Urbanek die aktuelle VCÖ-Feinstaubbilanz auf Basis der Luftgütedaten der Bundesländer und des Umweltbundesamts zusammen. Im Vorjahr wurde an 19 von 127 Messstellen der Feinstaub-Jahresgrenzwert überschritten, macht der VCÖ aufmerksam. Im Jahr 2012 war bei 20 Messstellen der Wert zu hoch, im Jahr 2011 sogar bei 76 Messstationen.

Ähnlich wie im Jahr 2012 waren auch im Vorjahr die Witterungsbedingungen für die Luftqualität günstig. So gab es kaum Hochdruckwetterlagen und im November und Dezember war es wärmer. Der stärksten Feinstaubbelastung ist die Bevölkerung in Graz ausgesetzt. An der Messstelle Don Bosco wurde an 48 Tagen der Tagesgrenzwert von 50 Mikrogramm Feinstaub pro Kubikmeter Luft überschritten. "Damit wurde der in Österreich erlaubte Grenzwert von 25 Tagen um fast das Doppelte überschritten", verdeutlicht VCÖ-Expertin Urbanek. Zu hoch war die Feinstaubbelastung auch in Leibnitz, Linz, Wien, Klosterneuburg, Wolfsberg, St. Pölten, Hallein, Innsbruck und Stockerau. Die Bilanz kann sich noch etwas verbessern. So können Überschreitungen infolge von Salzstreuungen herausgerechnet werden. Im Burgenland sowie in Vorarlberg wurde an keiner Messstelle der Jahresgrenzwert überschritten.

Der VCÖ weist darauf hin, dass es drei Hauptverursacher von Feinstaub gibt: Verkehr, Industrie und Hausbrand (Heizungen). "Beim Verkehr sind es vor allem die Abgase von Dieselfahrzeugen ohne Partikelfilter, die die Luft mit vielen Feinstaubpartikeln verschmutzen. Aber auch Benzin-Pkw mit Direkteinspritzung verursachen Feinstaub", erklärt VCÖ-Expertin Urbanek. Der VCÖ fordert daher eine Partikelfilterpflicht für alle Lkw und Baumaschinen.

Je kleiner die Feinstaub-Partikel sind, umso gefährlicher sind sie. Kleinstpartikel können in die Lungenbläschen und den Blutkreislauf eindringen und so zu Krebs, Atemwegs- und auch Herz-Kreislauferkrankungen führen. Neueste Studien zeigen, dass Feinstaub bereits in Mengen, die unter dem Grenzwert liegen, sehr gesundheitsschädlich ist. "Umso wichtiger ist es, Maßnahmen zu setzen, die den Feinstaub-Ausstoß verringern. In den Städten ist saubere Mobilität viel stärker zu fördern. Je mehr kurze Autofahrten durch Radfahren oder Gehen ersetzt werden, umso besser für die Luftqualität. Zentral ist zudem der Ausbau der öffentlichen Verkehrsverbindungen auch ins Umland der Städte", nennt VCÖ-Expertin Urbanek einige wichtige Maßnahmen.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /