"KURIER"-Kommentar von Bernhard Gaul: "Energie(w)ende"

25.4.2008 Der Ausstieg aus den fossilen Energien ist ökonomisch sinnvoll.

Zuletzt schlug die Internationale Energieagentur (IEA) der Vereinten Nationen Alarm: Öl wird schneller als erwartet ausgehen - und sich vorher extrem verteuern. Der Chefökonom der IEA, Fatih Birol, drängt zum Umdenken, frei nach dem Motto: Wir sollten das Öl verlassen, bevor es uns verlässt. Erdöl ist aber der Motor unserer Wirtschaft. Keine Fabrik, kein Bauer, kein Schrebergärtner könnte derzeit darauf verzichten. Die Technik bietet (noch) keine Alternativen. Mehr Ökostrom ist möglich, unseren Energiehunger kann er aber bei weitem nicht stillen. Wo sind die Elektro-Autos, die annähernd die Reichweite unserer Erdöl-Pkw haben? Oder wie soll ein Mieter beim Heizen Energie sparen, ohne dass ihm kalt wird? Vorschläge, die fossilen Energien durch Steuern zusätzlich zu verteuern, wie das von den Grünen oder vom Ökosozialen Forum vorgeschlagen wird, muten existenzbedrohend an. Aber letztlich ist es genau umgekehrt: Es ist ökonomisch existenzbedrohend, wenn wir nicht versuchen, unsere Energieversorgung umzustellen und radikal Energie sparen. Sonst werden wir uns bald weder Sprit noch Strom leisten können. Nebeneffekt: Auch dem Klima wäre sehr geholfen.

Rückfragehinweis: KURIER Innenpolitik


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OTS0356 2008-04-24/16:05

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