Aufklärungsveranstaltung über Monster-Abkommen zwischen EU und USA

VIA-CAMPESINA und ATTAC informieren über "Freihandelsabkommen" TTIP

Neoliberaler Albtraum in den Startlöchern

Wien - Gestern fand eine ausgezeichnetete Informationsveranstaltung über das zur Zeit in geheimen Verhandlungen befindliche "Freihandelsabkommen" TTIP in den sympathischen Räumen des DEPOT im 7. Bezirk statt. Geladen hatten IRMI SALZER von der VIA-CAMPESINA AUSTRIA - Österreichische Bergbauernvereinigung und ALEXANDRA STRICKNER von ATTAC-AUSTRIA. Gemeinsam präsentierten sie das Thema in einem ebenso ansprechenden wie informativen Doppelvortrag. Die beiden NGO´s haben bereits viel Wissen über die beabsichtigte Schaffung der größten Freihandelszone des Globus
zusammengetragen und fungieren als "Speerspitze" der Zivilgesellschaft.

Bei näherer Betrachtung erweist sich der, zumeist in beschönigende Worthülsen wie etwa "partnership" "Zollabbau", "Konvergenz",etc. verpackte Inhalt des seit Anfang 2013 in Verhandlung befindlichen Abkommens als neoliberaler Albtraum.In Wirklichkeit zielt das kräftig von Konzernlobbys unterstütze Besterben darauf ab, das aktuelle obsolete Wirtschaftsmodell durch flankierende Maßnahmen wie z.B. Klagerecht für Investoren gegen Regierungen auf Gewinnentgang oder die Aushöhlung des in EU-EUROPA geltenden Vorsorgeprinzips ad infinitum festzuschreiben. Und dies selbstverständlich auf Kosten sozialer Sicherheit, der Umwelt und einer harmonischen und enkeltauglichen Lebensweise im allgemeinen. Sollte TTIP ungebremst umgesetzt werden so droht eine Nivellierung der Standards nach unten zum "Vorteil" der Wirtschaft, der sich spätestens langfristig als fataler "Boomerang" erweist und ebenso massives wie überflüssiges Leid geriert.Möglich ist so ein kontraproduktiver zivilisatorischer Irrwitz weil das Heft in der Hand der Wirtschaft die Bemühungen hin zu einer solidarischen Lebensform konterkariert und die Zivilgesellschaft bis dato keine effiziente Struktur zur Durchsetzung ihrer legitimen Anliegen gefunden hat.

Indiz für die, dem echten Gemeinwohl zuwiderlaufende Ausrichtung dieser politischen Farce, ist der Mangel an Transparenz und die Geheimhaltung der Verhandlungen.Auf EU-Seite verhandeln an die 30 "Diplomaten und Fachkräfte" hinter verschlossenen Türen über Belange, welche die Lebensverhältnisse von über 500 Millionen europäischen BÜRGERN/INNEN wesentlich gestalten : Demokratie-politisch eine Farce und ein Armutszeugnis für unsere Zivilisation. In EU-EUROPA beginnt sich in zahlreichen Ländern Widerstand gegen diese unwürdige Bevormundung zu entwickeln und das Drängen auf Offenlegung der Verhandlungen wird massiver. Ein Abkommen der Konzerne mit einer politischen Elite, für die der Begriff "Volksvertreter" zum Fremdwort geworden ist,kann unmöglich der Weg aus einer Systemkrise sein.

Wir werden von dieser Stelle über den Fortgang berichten - es sind weitere Veranstaltungen und Aktionen geplant. Wir empfehlen folgende Seiten für ausführlichere Information :

www.bilaterals.org
www.attac.at
www.viacampesina.at


Artikel Online geschaltet von: / hackenberg /