© ETA / Stefan Gara
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Festhalten an Schiefergas: Negieren der Realität

Eine Ansichtssache von Stefan Gara

Die Empfehlung der EU Kommission für die Exploration von Schiefergas (shale gas) durch Fracking negiert die Realität. Der amerikanische Traum der Energieunabhängigkeit durch Schiefergas und -öl hat auch Europas Hoffnung beflügelt die alte Energielogik fortzusetzen. Doch die Fakten sprechen eine andere Sprache. Am 22.1.2014 veröffentlichte die EU Kommission eine Empfehlung für Schiefergas. ‘In seinen Entschließungen vom 21. November 2012 wies das Europäische Parlament auf die erheblichen potenziellen Vorteile der Förderung von Schiefergas und –öl hin’.

Doch die europäische ‘Schiefergas -Rhetorik’ hat jüngst einen erheblichen Rückschlag erlitten. Es wird nicht der Letzte sein. Eni, Italien`s Öl-Gigant zieht sich aus Polen – dem hochstilisierten europäischen Schiefergas-Eldorado - zurück und gibt seine Pläne der Förderung aufgrund schlechter geologischer Gegebenheiten auf. Das ist auch gut so. Denn mit Schiefergas gewinnen wir bestenfalls ein paar Jahre für das fossile Zeitalter.

Aber zu welchem Preis?

Die OPEC erwartet ab 2020 einen starken Rückgang der Förderquoten. Diese Ressourcen sind viel zu wertvoll um zur ‘Energieumwandlung’ verbrannt zu werden, ganz abgesehen von den ökologischen Folgewirkungen. Das Schielen nach scheinbar ‘billiger fossiler Energie’ gefährdet Europas Innovationskraft. Die billigste kWh ist noch immer die die gar nicht gebraucht wird.

GastautorIn: Dr. Stefan Gara für oekonews.
Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /