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EEG-Eckpunkte: Verbände laufen Sturm gegen Belastung der Eigenstromerzeugung

EUWID Neue Energien 5/2014 analysiert die vorliegenden Pläne zur EEG-Reform

EUWID Neue Energien 5/2014 analysiert die vorliegenden Pläne zur EEG-Reform

Die geplanten Regelungen zur Beteiligung der Eigenstromerzeugung an der EEG-Umlage stoßen auf massiven Widerstand. Vertreter der Solar- und Bioenergiebranche, aber auch die Verbände aus dem Bereich der Kraft-Wärme-Kopplung laufen Sturm gegen die vom Bundeskabinett in der vergangenen Woche verabschiedeten Regelungen. Es sei durchaus richtig, die Belastungen aus der Energiewende auf eine breitere Basis zu stellen, erklärte etwa der Präsident des BSW-Solar, Günther Häckl. Es sei aber „ein Irrweg und kontraproduktiv“, ausgerechnet klimafreundliche Solarstrom-Erzeuger zu bestrafen und für die Kosten der Energiewende zur Kasse zu bitten. „Das ist so, als würde ein Schrebergärtner auf sein selbst geerntetes Gemüse eine Abgabe zahlen, um die Landwirte zu subventionieren.“


EUWID Neue Energien befasst sich in Ausgabe 5/2014 einmal mehr in einem ausführlichen Sonderthemenbereich mit der Vorstellung der EEG-Reformpläne und den Reaktionen darauf. Die Publikation ist am 29. Januar erschienen und umfasst insgesamt 70 Nachrichten und Analysen zur Energiewende auf 28 Seiten. Eine Kurzcharakteristik finden Sie nachstehend (zur kompakten Übersicht gelangen Sie hier: http://www.euwid-energie.de/printausgabe/aktuelle-ausgabe.html):

ÜBERGREIFENDE THEMEN

Das Thema EEG-Reform dominiert die Erzeugungsform-übergreifende Berichterstattung in EUWID Neue Energien 5/2014. Die intensive Beschäftigung mit den von Bundesenergieminister Sigmar Gabriel (SPD) vorgelegten und vom Kabinett verabschiedeten EEG-Eckpunkten hat auf Seiten der betroffenen Wirtschaftssegmente spezifische Sorgen, aber teilweise auch Lob für das entschlossene Vorgehen Gabriels hervorgebracht. Bei den Unternehmen aus dem Bereich der erneuerbaren Energien überwiegt aber die Sorge, dass der neue Superminister einen kraftvollen Ausbau der erneuerbaren Energien auf dem Altar einer in vielen Facetten fragwürdigen Kostendebatte opfern will. EUWID Neue Energien stellt die Standpunkte der Branche dar und befasst sich detailliert mit der Bewertung der Vorschläge durch die Bioenergie-, Solar-, Wind- und Geothermiebranche sowie durch die Vertreter der Energieeffizienz- und KWK-Branche.

Neben den Reformvorschlägen zur Förderung der Erneuerbaren in Deutschland zeichnet die jüngste Ausgabe des Branchendienstes die Vorstellungen der EU-Kommission zur Energie- und Klimaschutzstrategie bis zum Jahr 2030 nach. Auch hier gibt es viel Kritik an einem wenig ambitionierten Fahrplan Brüssels. Dass mehr als 27 Prozent Energie aus erneuerbaren Quellen bis 2030 möglich sein sollten, ohne die EU an wirtschaftliche Grenzen zu bringen, lassen mehrere Studien deutlich werden. Die Internationale Agentur für Erneuerbare Energien (IRENA) hält eine weltweite Verdopplung des Erneuerbaren-Anteils auf 30 Prozent bis 2030 für machbar. Und mehr noch: Volkswirtschaftlich betrachtet entstünden durch diese Verdopplung keine zusätzlichen Kosten. Ähnlich bewertet das Fraunhofer IWES die in Deutschland geführte „Kostendebatte“ als zu kurz gegriffen. Selbst ehrgeizige Ziele wie die Vollversorgung aus erneuerbaren Energien 2050 seien wirtschaftlich darstellbar.

Einseitig ist die Energiewende derzeit häufig nicht nur in Bezug auf die Konzentration auf vermeintliche Kosten ohne Betrachtung des Nutzens, sondern auch mit Blick auf die Einengung der Energiewende auf den Stromsektor. Die Notwendigkeit, den Energieeffizienz und den Wärmemarkt viel stärker in den Blick zu nehmen, bildet die Grundlage für den Titelbericht der ebenfalls heute erschienenen Ausgabe 2/2014 von EUWID Energieeffizienz (http://www.euwid-energieeffizienz.de/news/energieeffizienz-trends/einzelansicht/Artikel/diw-steigerung-der-energieeffizienz-ist-muss-fuer-energiewende.html; Für Abonnenten von EUWID Neue Energien gibt es EUWID Energieeffizienz übrigens zum halben Preis.)

Eine Studie zu den Vorzügen dezentraler Strukturen bei der Energiewende ergänzen die übergreifende Berichterstattung in EUWID Neue Energien ebenso wie aktuelle Daten zur Direktvermarktung und Preisinformationen zu Rohstoffen und Heizöl.

BIOENERGIE

Die Bioenergiebranche muss sich auf deutliche Verschlechterungen der Rahmenbedingungen einstellen. Während der Entwurf der EEG-Novelle deutliche Förderkürzungen für die deutsche Biogasbranche vorsieht, leidet die Biokraftstoffbranche vor allem unter den politischen Unsicherheiten. An der von der Europäischen Kommission vorgelegten Strategie für die Klima- und Energiepolitik bis zum Jahr 2030 äußerte die Biokraftstoffbranche daher starke Kritik. In dem Papier befinden sich keine konkreten Ausbauziele für Biokraftstoffe nach 2020.

„Die Europäische Kommission hat keinen Plan für erneuerbare Energien im Verkehrsbereich und unterstützt mit ihrem Strategiepapier die weitere Nutzung von fossilem, schmutzigem Erdöl“, sagte Elmar Baumann, Geschäftsführer des Verbandes der Deutschen Biokraftstoffindustrie (VDB). Das auch die bestehenden Gesetze alles andere als Klarheit schaffen, stellte Martin Grass von der Intertek Sustainability Certification GmbH auf der Tagung „Kraftstoffe der Zukunft 2014“ in Berlin dar. In einem Vortrag über die Doppeltanrechnung von Biokraftstoffen aus Abfällen und Reststoffen kritisierte er sich widersprechende Richtlinien auf europäischer Ebene, national unterschiedliche Implementierungen und Unklarheiten bei der Zertifizierung.

Entgegen dem Branchentrend legte der Biogasproduzent KTG Energie erfreuliche Zahlen für das Rumpfgeschäftsjahr 2013 vor. Nach vorläufigen Berechnungen stiegen sowohl Umsatz als auch EBITDA gegenüber den ersten zehn Monaten des Vorjahres deutlich. Wachstumstreiber waren dabei nach Unternehmensangaben das Geschäft mit direkt ins Netz eingespeistem Bioerdgas sowie der gestiegene Stromabsatz. Unternehmensmeldungen zu MT-Energie, Biomasse Rhein-Main, Verbio und Viridis runden den Bioenergieteil der 5. Ausgabe von EUWID Neue Energien ab. Die Markt- und Preisberichterstattung beinhaltet die Ergebnisse der jüngsten EUWID-Marktbefragung zu Sägerestholz, aktuelle Biodieselpreise und die aktuellen Großhandelsnotierungen für Getreide und Ölsaaten.

SOLARENERGIE

Wie in anderen Branchensegmenten hat sich auch die Solarbranche intensiv mit den Vorschlägen zur EEG-Reform befasst. Oberflächlich betrachtet ändert sich nicht viel, da die indirekte Mengensteuerung über den atmenden Deckel fortgesetzt werden soll. Dennoch steht gerade die PV-Branche vor einschneidenden Änderungen: So betreffen die Regelungen für die Beteiligung des Eigenstromverbrauchs an der EEG-Umlage auch viele Anlagenbetreiber im Solarbereich und könnten vor allem die Wirtschaftlichkeit neuer Projekte beeinträchtigen.

Es gibt aber auch Regelungen, die auf Zuspruch stoßen: So hofft etwa der Solarparkerrichter Belectric auf eine Renaissance der Freiflächen-PV und dringt auf eine zügige Umsetzung der geplanten Pilotprojekte.

Die weitere Solarberichterstattung widmet sich unter anderem den Medienberichten zu einer geplanten deutsch-französischen Solar-Großfabrik, den Spuren des Solarengagements in der Bilanz von Bosch und dem von Naturstrom bundesweit garantierten Solarstromanteil. Firmenmeldungen sowie die Daten zur aktuellen Solarstromeinspeisung gehören zu den weiteren Solarthemen in EUWID Neue Energien 5/2014.

WINDENERGIE

Nach dem Insolvenzantrag will der Windkraft-Finanzierer Prokon Windparks verkaufen, um an dringend benötigtes Kapital zu kommen. Mit Capital Stage hat sich bereits ein erster Interessent gemeldet. „Die Übernahme von Bestandsparks gehört zu unserem Geschäft“, sagte ein Sprecher des Hamburger Solar- und Windkraftbetreibers in der vergangenen Woche.

Der Karlsruher Energieversorger EnBW hat in der vergangenen Woche seine Windkraft-Ambitionen für das laufende Jahr bekräftigt. Der Betrieb des Ostsee-Parks Baltic 1 laufe besser als erwartet und 2014 steht der Bau des sechsmal größeren Offshore-Parks Baltic 2 an. Auch in den Ausbau der Windkraft an Land will der Konzern kräftig investieren.

Vom schleppenden Offshore-Ausbau aktuell doppelt getroffen ist Bremerhaven. Nach der Ankündigung von Weserwind, voraus-sichtlich im März mit Kurzarbeit in der 400-köpfigen Stammbelegschaft zu beginnen und 80 Leiharbeiter nach Hause zu schicken, will nun Areva Wind vorübergehend Arbeitsplätze abbauen. Nach Angaben einer Sprecherin sollen die Belegschaften in Bremerhaven und Stade bis Ende 2014 von 660 auf 500 Mitarbeiter verkleinert werden.

In Firmenmeldungen wird die Namensänderung des Anlagenbauers Repower in Senvion sowie ein Gemeinschaftsprojekt von juwi und EnergieSüdpfalz thematisiert.
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