© Der Buttersäure-Attentäter zückte plötzlich Elektroschocker und Säurepistole: 6 Verletzte,  einer der VGT-Obmann!
© Der Buttersäure-Attentäter zückte plötzlich Elektroschocker und Säurepistole: 6 Verletzte, einer der VGT-Obmann!

Attentäter geht immer wieder auf Tierschützer los

Der Täter dürfte kriminelle Vorgeschichte haben: VGT fordert psychologische Hilfe für den Mann und Polizeischutz für die AktivistInnen

Schon 4 Mal hat er zugeschlagen, zuletzt im Abstand von 10 Tagen. Mit Elektroschockgerät und Buttersäurepistole ging der Mann am Montag auf friedliche TierschützerInnen los und verletzte dabei einige Personen, die noch immer in ärztlicher Behandlung sind, durch Verätzungen am Auge schwer. Auch VGT-Obmann Martin Balluch erhielt einen Elektroschock. Dennoch entschied die Staatsanwaltschaft, den Mann wieder frei zu lassen.

"Dabei dürfte der Täter bereits eine kriminelle Vorgeschichte haben. In einem Bericht der Austrian Times, ist von einem Zoltan F. gleichen Alters die Rede, ebenfalls Fiakerfahrer, der 2009 in Wien 80 Anschläge auf Sexhops mit einem Schaden von rund EUR 180.000 durchgeführt hatte. Der Attentäter auf den VGT war jedenfalls zu dieser Zeit bereits Fiakerfahrer in Wien. Da er bevorzugt bei Nackt-Aktionen zuschlägt, könnte auch ein psychologischer Zusammenhang zu Sexshops gegeben." meint der VGT.

VGT-Obmann Martin Balluch ist schockiert: ,,Ohne jeder weitere Vorkehrung wird der Attentäter wieder auf uns TierschützerInnen losgelassen! Nicht einmal eine psychologische Hilfe, die sich um ihn kümmert und von weiteren Anschlägen abhält, zieht man in Betracht. Man stelle sich vor, ein Tierschützer würde Kleider Bauer Chef Graf mit einem Elektroschocker traktieren. Natürlich gäbe es sofort U-Haft und die Justiz würde mit drakonischen Strafen reagieren. Aber uns TierschützerInnen darf man ungestraft 4 Mal schwer verletzen, ohne dass es eine staatliche Reaktion gibt!"

Und weiter: ,,Wir haben in nächster Zeit weitere Aktionen geplant, u.a. in einer Woche eine Nacktaktion gegen das Delfinschlachten in Japan. Was hält diesen Mann auf, uns wieder anzugreifen? Wird es Polizeischutz für uns TierschützerInnen geben oder freut man sich vielleicht sogar heimlich in manchen Kreisen, wenn wir Schaden nehmen? Wo bleibt der Rechtsstaat beim Schutz der durch die Verfassung garantierten Demofreiheit? Oder erwarten Polizei und Justiz von uns mittels Wachpersonal zum Selbstschutz zu greifen?"

Vor kurzem erst, bei der Demo von Tierschützern gegen den Jägerball, hinter dem Demonstrationsgitter und einer Polizeilinie, begann der Attentäter mit einer Spritzpistole Buttersäure auf die Menschen zu verspritzen. Als er von TierschützerInnen konfrontiert wurde, zückte er ein Elektroschockgerät und traf damit einen Familienvater an der Schulter. Danach erhielt VGT-Obmann Martin Balluch einen Elektroschock auf seine rechte Hand. Dennoch wurde der Täter überwältigt, entwaffnet und zu Boden gedrückt. Bis die Polizei realisierte, was da passierte, war alles bereits vorüber. Die Rettung wurde gerufen, musste aber, da Ballgäste sie blockierten, über 100 m entfernt stehenbleiben. 6 Personen waren verletzt, davon wurden 4 von der Buttersäure getroffen und 2 mit dem Elektroschocker traktiert.

Der Attentäter ist derselbe Mann, der bereits 2 Mal im August letzten Jahres VGT-TierschützerInnen vor Kleider Bauer in Wien und erst vor 10 Tagen AktivistInnen in Berlin mit Buttersäure attackiert hatte. Es handelt sich um Zoltan L., einen 43 jährigen ungarischen Staatsbürger, der seit 5 Jahren als Fiakerfahrer in Wien wohnt. Jedes Mal war der Täter wieder freigekommen, die Staatsanwaltschaft hatte die U-Haft mangels Tatwiederbegehungsgefahr abgelehnt.

VGT-Obmann Martin Balluch ist diesmal eines der Opfer: ,,Im April wird - 8 Jahre nach Beginn der Ermittlungen - der Tierschutzprozess wieder in erster Instanz in Wr. Neustadt wiederholt. Mit was für einer Ausdauer die Justiz TierschützerInnen verfolgt, denen nichts nachgewiesen werden konnte! Wie anders dagegen der Umgang mit dem Buttersäureattentäter gegen TierschützerInnen, für den es nach seinem vierten Anschlag offenbar noch immer keine Konsequenzen gibt. Dabei hat dieser Mann Menschen verletzt, mit Säure verätzt und mit einem Taser geschockt. Bei seinem heutigen Angriff erhielt auch ich einen Elektroschock auf die rechte Hand. Jener Beamte des Wiener Landesamts für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung, der mich kürzlich wegen dem vom ÖVP-Bauernbund erhobenen Vorwurf der Tierquälerei verhört hat, war heute auch vor der Hofburg anwesend. Aber nicht um uns TierschützerInnen vor derartiger Gewalt zu bewahren, sondern um uns zu beobachten und die Identitäten der DemonstrantInnen festzustellen. Beim Tierschutz ist der Wertekompass von Polizei und Justiz gelinde gesagt etwas durcheinander geraten!"


Artikel Online geschaltet von: / hackenberg /