openPR Logo
Pressemitteilung

Länder fordern von Gabriel deutliche Nachbesserungen bei der EEG-Reform

EUWID Neue Energien 6/2014 ist heute erschienen

EUWID Neue Energien 6/2014 ist heute erschienen

Zwei Wochen nach Verabschiedung der EEG-Eckpunkte im Kabinett hat Bundesenergieminister Sigmar Gabriel (SPD) noch viel Überzeugungsarbeit zu leisten. Insbesondere die von ihm angepeilte schnelle Umsetzung der EEG-Reform erfordert Zugeständnisse in Richtung der Bundesländer, um Verzögerungen im Gesetzgebungsprozess zu vermeiden.


Vor diesem Hintergrund verteidigte Gabriel am vergangenen Donnerstag im Bundestag seine Pläne, bevor er sich mit den Landesumweltministern zu einem Treffen zurückzog. An strittigen Punkten mangelt es nicht. Die Ministerpräsidenten von Bayern und Baden- Württemberg legten im Vorfeld der Gespräche in Berlin ein gemeinsames Positionspapier mit dem Titel „Energie für Deutschlands starken Süden“ vor, in dem sie sich unter anderem für verbesserte Rahmenbedingungen in den Bereichen Wind und Bioenergie stark machen.

EUWID Neue Energien zeichnet die jüngsten Tendenzen und Entwicklungen rund um die Reform der Erneuerbaren-Förderung in Deutschland nach. Die Publikation ist am 5. Februar erschienen und umfasst 24 Seiten. Eine Kurzcharakteristik finden Sie nachstehend (zur kompakten Übersicht gelangen Sie hier: http://www.euwid-energie.de/printausgabe/aktuelle-ausgabe.html):

ÜBERGREIFENDE THEMEN

Eines muss man Energieminister Sigmar Gabriel (SPD) lassen: Er hat mit der schnellen Vorlage seiner EEG-Eckpunkte mit konkreten Vorschlägen zur Reform der Förderung erneuerbarer Energien am Strommarkt eine hohe Dynamik in die Gestaltung der Rahmenbedingungen gebracht. Will er die Pläne zügig umsetzen, um die große Verunsicherung in der gesamten Energiebranche und darüber hinaus zu beseitigen, sind Zugeständnisse an die Länder unvermeidlich.

Erhebliche Kritik gibt es an den Regelungen zur Belastung der Eigenstromerzeugung. Mit die deutlichsten Worte hierzu fand mit Peter Ramsauer ausgerechnet ein Unionspolitiker: „Das gehört für mich zum größten Blödsinn in diesen Eckpunkten“, sagte Ramsauer im Gespräch mit der Wochenzeitung „Das Parlament“. Jahrzehntelang habe man auch aus Gründen der Nachhaltigkeit auf die Eigenerzeugung gesetzt. Wenn man die Unternehmen nun bestrafe, weil sie dieser Grundphilosophie gefolgt seien, „dafür habe ich überhaupt kein Verständnis“.

Derweil bringt das Münchner ifo-Institut erneut eine Finanzierung der Energiewende über Steuern ins Spiel. Damit bestünde unter anderem eine bessere Aussicht darauf, dass die EU-Kommission ihre beihilferechtlichen Untersuchungen zum EEG einstellt. Außerdem würde die Progression bei der Steuer für mehr Gerechtigkeit beim Tragen der finanziellen Lasten sorgen, glaubt man bei den Münchner Wirtschaftswissenschaftlern.

Neben der Debatte über die Reform des EEG geht es in EUWID Neue Energien 6/2014 auch um das Engagement des Versicherers Gothaer bei der juwi-Gruppe. Heizöl- und Rohstoffpreise sowie die Entwicklung des Renixx-World zählen zu den weiteren übergreifenden Themen der aktuellen Ausgabe.

BIOENERGIE

Altholz zur energetischen Nutzung in Biomasse(heiz)kraftwerken ist nach wie vor knapp, das zeigt eine aktuelle Marktbefragung von EUWID. Aufgrund der ungewöhnlich milden Witterung habe aber in diesem Winter kein Kraftwerk versorgungsbedingt vom Netz genommen oder in Teillast gefahren werden müssen. Dennoch berichten Marktteilnehmer in manchen Regionen von einem teilweise recht engen Markt, was nach den Worten eines Aufbereiters vor allem auf den „eigentlich chronisch unterversorgten Osten“ zutrifft. In der Regel mussten Verbrenner im Osten moderate Preiserhöhungen hinnehmen, und vor allem in Berlin ist für vorgebrochenes und auch ungebrochenes Altholz spürbar mehr bezahlt worden. Auch habe man wieder schlechtere Qualitäten am Markt gesehen.

Nicht nur die Verfügbarkeit von Altholz im Verbrennungsmarkt ist begrenzt, auch in anderen Bioenergiesektoren stellt sich die Frage, ob die Reststoffpotenziale für die ambitionierten politischen Ziele ausreichen. Im Biokraftstoffbereich kommt hinzu, dass nur wenige Konversionspfade zur Nutzung von Reststoffen bereits marktfähig sind. Welche das sind und wie der weitere Forschungs- und Entwicklungsbedarf aussieht, stellte Franziska Müller-Langer vom Deutschen Biomasseforschungszentrum (DBFZ) auf der Tagung „Biokraftstoffe der Zukunft 2014“ in Berlin dar. Mercedes-Benz und Audi setzen beispielsweise auf synthetische Biokraftstoffe. Beide Automobilhersteller erproben derzeit die Bemischung eines Anteils dieser Biokraftstoffe, die aus Reststoffen hergestellt werden, in ihren Motoren.

Auch im Biogasbereich wird an der Erweiterung der Rohstoffbasis geforscht. Ein Forscherteam der Universität Hohenheim arbeitet derzeit in mehreren Teilprojekten an einer solchen zweiphasigen Biogasanlage, in der unterschiedlichste Arten von Biomasse wie Heu, Stroh oder Küchenabfälle praktisch „on demand“ vergoren und zu Bio-Methangas aufbereitet werden können. In einem Jahr soll die Anlage in den Pilotbetrieb gehen.

Neben dem Marktbericht für Altholz beinhaltet die 6. Ausgabe von EUWID Neue Energien auch einen Preisindex für Holzprodukte, Biodieselpreise und die aktuellen Großhandelsnotierungen für Getreide und Ölsaaten.

SOLARENERGIE

Insgesamt 3,3 GW an neuer Photovoltaikleistung sind im vergangenen Jahr in Deutschland errichtet worden. Das gab die Bundesnetzagentur jetzt bekannt. Damit ist der Markt um mehr als die Hälfte geschrumpft. Der Zubau hat sich soweit verringert, dass er sich im aktuell gültigen Ausbaukorridor von 2,5 bis 3,5 GW bewegt. Damit hat sich Schritt für Schritt auch die Degression bei den Fördersätzen für Neuanlagen verringert. Zwischen Februar und April sinken die Vergütungssätze nur noch um ein Prozent. Großanlagen erhalten ab dem 1. Februar 2014 allerdings ohnehin nur noch eine Vergütung in Höhe von 9,38 ct/kWh.

Langsam aber sicher gibt es am deutschen Solarmarkt aber auch wieder Zeichen der Entspannung. So sollen in Arnstadt im März wieder Solarmodule gefertigt werden, nachdem Solarworld die Fabrik von Bosch erworben hat. Auch die Hamburger Conergy-Gruppe ist nach dem Einstieg des US-Investors Kawa wieder auf Wachstumskurs: Das Unternehmen erwirbt den britischen Projektentwickler Wirsol Solar UK und baut damit seine Marktposition in Großbritannien deutlich aus.

Preistrends am Solarmodulmarkt, die aktuellen Daten zur Solareinspeisung und weitere Unternehmensmeldungen ergänzen die Berichterstattung im Solarbereich von EUWID Neue Energien.

WINDENERGIE

Der Ausbau der Windkraft im Südwesten nimmt langsam Fahrt auf. Ende 2013 lagen den Behörden laut Umweltminister Franz Untersteller (Grüne) insgesamt 69 Anträge für 227 Windkraftanlagen vor. Bei den neu errichteten Anlagen belegte Baden-Württemberg einer aktuellen WindGuard-Statistik zufolge im vergangenen Jahr den letzten Platz unter den Flächenländern.

Europaweit sind im vergangenen Jahr 418 Offshore-Windkraftanlagen ans Netz gegangen. Der Leistungszuwachs von 1.567 MW entspreche einem neuen Zubaurekord, berichtet der Europäische Windkraftverband EWEA. Insgesamt sind mittlerweile Offshore-Windkraftanlagen mit einer Gesamtleistung von 6.562 MW installiert.
Vom Anstieg der Nachfrage nach Offshore-Turbinen profitiert Siemens in besonderem Maße: Fast 70 Prozent der im vergangenen Jahr vor Europas Küsten installierten Turbinen stammen vom Münchner Technologie-Konzern. Dass Siemens Wind Power im ersten Quartal 2014 einen Ergebniszuwachs von rund 20 Prozent verzeichnen konnte, ist neben dem europäischen vor allem auch dem boomenden US-amerikanischen Markt zu verdanken.

Positive Zahlen vermeldet auch der Windradbauer Nordex: Die Hamburger konnten ihren Absatz im Jahr 2013 um rund 165 Prozent steigern. Mit einer Jahresleistung von 251 MW hat das Unternehmen seinen Marktanteil in Deutschland auf 8,4 Prozent verdoppelt.
Diese Pressemeldung wurde auf openPR veröffentlicht.

KOSTENLOSE ONLINE PR FÜR ALLE
Jetzt Ihre Pressemitteilung mit einem Klick auf openPR veröffentlichen
News-ID: 775460 • Views: 1312

Diese Meldung Länder fordern von Gabriel deutliche Nachbesserungen bei der EEG-Reform bearbeiten oder deutlich hervorheben mit openPR-Premium

Pressetext löschen Pressetext ändern

Mitteilung Länder fordern von Gabriel deutliche Nachbesserungen bei der EEG-Reform teilen

Disclaimer: Für den obigen Pressetext inkl. etwaiger Bilder/ Videos ist ausschließlich der im Text angegebene Kontakt verantwortlich. Der Webseitenanbieter distanziert sich ausdrücklich von den Inhalten Dritter und macht sich diese nicht zu eigen.
Wenn Sie die obigen Informationen redaktionell nutzen möchten, so wenden Sie sich bitte an den obigen Pressekontakt. Bei einer Veröffentlichung bitten wir um ein Belegexemplar oder Quellenennung der URL.

Weitere Mitteilungen von EUWID Europäischer Wirtschaftsdienst GmbH


Das könnte Sie auch interessieren:

EUWID Neue Energien 11/2014 ist am 12. März erschienen und umfasst 80 Nachrichten auf 28 Seiten
Novelle des EEG: Bund und Länder ringen um Windkraft, Biomasse und Eigenverbrauch
… Umsetzung der Reform parallel voran. So wurde in der vergangenen Woche der – bislang innerhalb der Regierung noch nicht abgestimmte – Referentenentwurf für das EEG in die Länder- und Verbändeanhörung gegeben. EUWID Neue Energien analysiert den aktuellen Stand der Debatte um die EEG-Novelle und zeichnet die Positionen von Bund und Ländern in den strittigen …
EEG-Novelle: NATURSTROM AG sieht Chance für Ökostromvermarktung
EEG-Novelle: NATURSTROM AG sieht Chance für Ökostromvermarktung
… vorgelegte Gesetzesentwurf zur Reform des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) ist nach Ansicht der NATURSTROM AG Schadensbegrenzung in letzter Sekunde. Zwar begrüßt NATURSTROM manche Nachbesserungen. Grundsätzlich wird die Reform jedoch den Ausbau der Erneuerbaren Energien unnötig verlangsamen und die bisherigen Treiber der Energiewende – engagierte …
KAUDER WIDERSPRICHT SPD-CHEF GABRIEL: „LEIDER SEHE ICH KEINE KURZFRISTIGE SENKUNG DER EEG-UMLAGE“
KAUDER WIDERSPRICHT SPD-CHEF GABRIEL: „LEIDER SEHE ICH KEINE KURZFRISTIGE SENKUNG DER EEG-UMLAGE“
Kaum scheint der Streit um die Reform der Ökostrom-Förderung innerhalb der Großen Koalition beigelegt, stichelt Volker Kauder (CDU) gegen Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD), der eine geringere EEG-Umlage verspricht: „Man muss schon sehr optimistisch sein, um angesichts der Fakten von einer sinkenden EEG-Umlage auszugehen“, sagt der Unions-Fraktionschef …
Das Ökostrom-Markt-Modell soll die Bürgerenergiewende stärken. Foto: NATURSTROM AG
Mit dem Ökostrom-Markt-Modell die Bürgerenergiewende stärken
… kaum noch möglich sein, die eigenen Kunden oder Genossenschaftsmitglieder mit Strom aus diesen und anderen heimischen Ökostrom-Anlagen zu versorgen. Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel beabsichtigt, dass zukünftig alle Betreiber von Erneuerbaren-Energien-Anlagen ihren Strom selbst oder über Dienstleister an der Börse verkaufen. Dort werden die Erneuerbaren …
3. Jahrestag der Fukushima-Katastrophe: LEE: „Wahren Wert der Energiewende bewusst machen“
3. Jahrestag der Fukushima-Katastrophe: LEE: „Wahren Wert der Energiewende bewusst machen“
… +++ Geplante Ausbaukorridore und Ausbaudeckel für Erneuerbare Energien stehen schnellem Umbau der Energieversorgung im Weg +++ Vorbildfunktion Deutschlands durch aktuelle Pläne zur EEG-Reform in Gefahr +++ Düsseldorf, 11. März 2014: „Ich appelliere an die politischen Entscheidungsträger am heutigen Tag einen Schritt zurückzutreten und sich jenseits …
EEG 2016 muss Strom aus Biogas und Biomethan eine Chance geben
EEG 2016 muss Strom aus Biogas und Biomethan eine Chance geben
Biogasrat fordert faire Wettbewerbsbedingungen durch Ausschreibung Berlin, 13.01.2016. „Die heute von Bundesminister Gabriel den Ländern vorgestellte Novelle des Erneuerbare Energien Gesetzes muss der Bioenergiebranche die Chance geben, auch in Zukunft bedarfsorientiert und verlässlich grünen Strom und Wärme zu liefern!“ Das ist die Forderung von Janet …
alfasolar fordert: Nutzt die Chance für eine echte EEG-Reform
alfasolar fordert: Nutzt die Chance für eine echte EEG-Reform
alfasolar fordert: Nutzt die Chance für eine echte EEG-Reform Energiegipfel ergebnislos – keine Rücknahme der Förderung von regenerati-ven Energien (Hannover, 26.03.2013) Der Solarmodulhersteller alfasolar aus Hannover begrüßt den Ausgang des Bund-Länder-Energiegipfels vom 21. März 2013. Bundeskanzlerin Angela Merkel einigte sich mit den Ministerpräsidenten …
EEG - Eine Erfolgsstory
EEG - Eine Erfolgsstory
Bundesumweltminister Gabriel legt Erfahrungsbericht zum EEG vor. Der in Deutschland eingeschlagene Weg, Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien zu fördern, ist überaus erfolgreich. Das hat die Überprüfung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) ergeben. "Das EEG ist eine Erfolgsgeschichte für Klimaschutz, Energieversorgung und Arbeitsplätze. Mit ihm …
RIG Solar: Bundesrat stoppt Kürzung der Solarförderung/EEG zum 1.7.
RIG Solar: Bundesrat stoppt Kürzung der Solarförderung/EEG zum 1.7.
… Deutschland auf Dauer weiter verteuern könnte. Die Pläne für die Reform werden deshalb auch von Verbraucherschützern unterstützt. Ganz verhindern können de Länder die Reform des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) nicht, wahrscheinlich sind jedoch Zugeständnisse Röttgens im Vermittlungsausschuss - einer Schlichtungsstelle bei Streit zwischen Bund und …
Demonstration Anonymous
Anonymous im Interview mit Adrian Toschev - Bundesministerium für Wirtschaft und Energie
… gestoppt und der Fokus auf die kostengünstigen Technologiearten der erneuerbaren Energien gelegt. Wird nicht durch die Reform der Ausbau der erneuerbaren Energien gebremst? Durch die EEG-Reform wird der Ausbau nicht gebremst, sondern lediglich besser gesteuert und auf die kostengünstigen Technologien konzentriert. Das sind vor allem Windenergie an Land …

Sie lesen gerade: Länder fordern von Gabriel deutliche Nachbesserungen bei der EEG-Reform