© Moritz Wustinger / Spektakuläres Fackelbild zum Schutz der Bienen
© Moritz Wustinger / Spektakuläres Fackelbild zum Schutz der Bienen

Spektakuläres Fackelbild: BIO zum Schutz der Bienen ausbauen!

Chancen im neuen Agrarumweltprogramm nützen

Molfritz/Wien- Mit einem spektakulären brennenden Fackelbild haben Greenpeace AktivistInnen mit Unterstützung von BIO AUSTRIA vorgestern Abend bei Molfritz in Niederösterreich erneut auf die Notwendigkeit des Bienenschutzes hingewiesen. Bei Einbruch der Dunkelheit wurden mehr als 600 Fackeln in Form einer Biene und des Schriftzugs ‘HELP’ auf einem BIO AUSTRIA Betrieb entzündet. ‘Bienenschutz in Österreich ist immer noch eine brennende Frage. Auf EU-Ebene wurden zwar vier der schlimmsten Bienenkiller-Pestizide teilweise verboten, allerdings muss jetzt sichergestellt werden, dass diese nicht einfach durch andere bienengefährliche Stoffe ersetzt werden. Zum Schutz der Bienen muss Bio durch das neue Agrar-Umweltprogramm verstärkt unterstützt werden, denn Bio ist Bienenschutz’, so Greenpeace-Landwirtschaftsexpertin Dagmar Urban.

‘Die biologische Landwirtschaft verzichtet zur Gänze auf chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel und setzt stattdessen auf Vielfalt in der Fruchtfolge und fruchtbare Böden. Die Biobäuerinnen und Biobauern erfüllen daher bereits jetzt die Forderungen von Greenpeace zum Schutz der Bienen’, nimmt Rudi Vierbauch, Obmann von BIO AUSTRIA Stellung. ‘Das Potenzial Bio und damit den Bienenschutz auszubauen ist noch sehr groß, doch die Politik will Bio ausbremsen. Dem Vernehmen nach überlegt das Lebensministerium die Abgeltungen für die Leistungen der Biobauern im Agrarumweltprogamm zu kürzen. Damit würde nicht nur das Wachstum gestoppt, sondern ein Rückgang eingeleitet. Wir erwarten uns von BM Rupprechter, dass er das Ruder noch herumreißt und den bisherigen Weg der Ökologisierung der Landwirtschaft weiter geht.’

Greenpeace hat drei weitere für Bienen gefährliche Pestizide identifiziert, die auch in Österreich großräumig eingesetzt werden. Konkret handelt es sich um die Insektizide Cypermethrin, Deltamethrin und Chlorpyrifos. ‘Das neue Agrarumweltprogramm bietet große Chancen für den Bienenschutz. Konkret darf eine Teilnahme im neuen Agrarumweltprogramm nur bei Verzicht auf die bienengefährlichsten Pestizide möglich sein und biologische Landwirtschaft muss unbedingt ambitioniert gefördert werden. Auch die finanzielle Grundlage des Agrarumweltprogramms muss in vergleichbarem Ausmaß wie bisher – also mit ca. 550 Millionen jährlich – sichergestellt sein’, ist Urban überzeugt.

Europaweit haben sich bereits mehr als 370.000 Menschen der Greenpeace-Kampagne zum Schutz der Bienen angeschlossen – allein in Österreich wurde die Bienenschutz-Petition (www.bienenschutz.at) über 31.000 Mal unterzeichnet. ‘Wir müssen unsere Nahrungsmittel wieder im Einklang mit der Natur anstatt gegen sie produzieren. Nur biologische Landwirtschaft kann unsere Honig- und Wildbienen dauerhaft schützen’, ist Urban überzeugt.

GastautorIn: Christine Gebeneter & Eva Straka für oekonews.
Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /