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Salzburger Kongress "ein Feuerwerk der Energie-Wende"

Erneuerbare Energie bewegt – Salzburger Kongress "erneuerbare energie bewegt" war "ein Feuerwerk der Energie-Wende-Bewegt-Bewegung in hochkarätigem und weitreichendem Umfang

Salzburg -Die Bürgerenergiewende muss und wird auf nationaler sowie internationaler Ebene gelingen – zu diesem Schluss kommen die 120 TeilnehmerInnen des Kongresses ’erneuerbare energie bewegt’ am 14. und 15. Februar im Bildungshaus St. Virgil, Salzburg. Als gesamtgesellschaftliches Projekt mit dem Ziel einer ökologisch, ökonomisch und sozial nachhaltigen sowie dezentralen Energieversorgung (Strom, Wärme, Mobilität) stößt die erfolgreiche Realisierung der Energiewende jedoch auf heftigen Widerstand der Profiteure des status quo. In Salzburg entwerfen die Befürworter der Erneuerbaren Energien (EE) angesichts politisch-struktureller Versäumnisse und praktischer Umsetzungsschwierigkeiten klare Handlungsstrategien.

‘Die gesellschaftliche Akzeptanz und die unternehmerische Kraft von Erneuerbaren Energien sowie die Investitionsbereitschaft dafür sind weiterhin hoch’, unterstreicht Hans-Josef Fell, Präsident der Energy Watch Group und als Bundestagsabgeordneter von 1998-2013 Autor des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG). Das wirtschaftliche, ökologische und soziale Problem des 21. Jahrhunderts ist das konventionelle Energiesystem mit der Abhängigkeit von fossil-atomaren Importenergieträgern. Die Preise für Uran, Erdöl und Erdgas steigen weiter und die ‘billige’ Kohle verschärft den Klimawandel. Die EE-Technologien werden hingegen stetig günstiger und reif für selbsttragende Investitionen.

Dennoch wird der Ausbau der Erneuerbaren Energien von höchsten politischen Stellen willentlich gebremst. In Österreich beispielsweise durch eine Zuerkennung geförderter Solar-Einspeisetarife, die einem Lotteriespiel gleicht und dem breiten Interesse der Bevölkerung nicht Rechnung trägt, wie Heidemarie Rest-Hinterseer, Geschäftsführerin der Öko Strombörse Salzburg, ins Treffen führt. In Deutschland, so hebt Fell hervor, untermauern Vorstöße etwa auf Bundesebene – das EEG-Eckpunktepapier von Bundeswirtschaftsminister Gabriel als Überlebensgarantie für Kohle – die Vorherrschaft einer atom- und kohledominierten Energiewirtschaft. Auf EU-Ebene greifen Atomstaaten die Förderung der Erneuerbaren Energien als Wettbewerbsverzerrung an während sie die Subventionierung der 60 Jahre alten Atomtechnologie mit dem Argument vermeintlicher CO2-Armut forcieren. ‘Die EU soll bei der Energiewende [jedoch] nicht bremsen, sondern vielmehr forcieren’ fordert Rebecca Harms, Vorsitzende der Grünen im Europäischen Parlament. Würden die Europäer die Bereiche Energiewende, Klimaschutz und Innovation durch neue Technologien ähnlich konzertiert angehen und durchführen wie EURATOM und die Gemeinschaft für Kohle und Stahl (EGKS), dann entstünde nach Harms das begeisternde Gemeinschaftsprojekt, das die EU so dringend braucht. Eine Reform des EURATOM-Vertrages – des Bollwerks der europäischen Atomindustrie – beziehungsweise der EURATOM-Ausstieg könne bei einem derart zukunftsweisenden Unterfangen nicht ausbleiben, betont Heinz Stockinger, Obmann der Plattform gegen Atomgefahren Salzburg.

Aufgeben angesichts der beharrenden Kräfte ist für die KongressteilnehmerInnen keine Option. Das Gegenmittel? Die Energiewende noch stärker selber in die Hand nehmen: von der individuellen Erzeugung von Strom-, Wärme- und Transportenergie unabhängig von Energiekonzernen über die Gründung von Energiegenossenschaften und politische Einflussnahme bis zu Klagen gegen benachteiligende Regelungen für EE-Anlagen. Die ‘dezentrale Konkurrenz’ wird dadurch größer. Verabschiedet wurde schließlich eine ‘Salzburger Resolution’. Bewusst wurde allemal: die Energiewende bedingt einen tiefgreifenden Systemwechsel – eine Wende im Denken, Planen und Handeln. Sie erfordert auf allen politischen Ebenen mutige und überzeugte Politiker, die sich des Lobbyismus fossil-atomarer Energieversorger standhaft erwehren. Bürgerbeteiligung, Klimaschutz, Ressourcenschonung und eine dezentrale Energieversorgung sind die zentralen Pfeiler einer geglückten Energiewende.

www.solarinitiativen.de

GastautorIn: Stockinger / Bohnert /Löser für oekonews.
Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /