© IG Passivhaus Ost/ 7 auf einen Streich
© IG Passivhaus Ost/ 7 auf einen Streich

Innovative Gebäude als Antwort auf Klimawandel

Energieeffizientes Bauen in Passivhausqualität ist die richtige Antwort auf Klimawandel, hohe Energiekosten und mangelnde Behaglichkeit.

Das haben jene Menschen erkannt, die das Angebot der IG PASSIVHAUS für eine neue Form der Teamberatung auf den Messen HausBau&EnergieSparen Tulln und Bauen&Energie Wien genutzt haben. Der Name ‘7 auf einen Streich’ steht für die konzentrierte gemeinsame Beratung durch 7 Bauexperten verschiedener Fachgebiete. ‘An allen Messetagen waren wir ausgebucht, und mussten viele Interessenten auf das nächste Jahr vertrösten’ meinte Architekt Heinrich Schuller als Organisator der Aktion stolz.

Dabei war es vor allem die entspannte Gesprächsatmosphäre, in der Vor- und Nachteile verschiedener Bauweisen, Möglichkeiten der Haustechnik oder Sinn einer Sanierung diskutiert wurden, die die Besucher begeisterte. Die Berater, allesamt Mitglieder der IG PASSIVHAUS mit verschiedenen fachlichen Zugängen und Erfahrungen ermöglichten eine gleichzeitige Betrachtung eines Bauvorhabens aus unterschiedlichen Blickwinkeln.

Die IG PASSIVHAUS trat als Österreichs größtes Netzwerk für energieeffizientes Bauen auf beiden Messen mit folgenden Fachleuten bzw. Partnerbetrieben als Berater auf:
Fa. Schüller Bau, Fa. Kreativer Holzbau, Fa. Graf Zimmerei&Holzbau, Fa. Stefan Fenster&Türen, Fa. Wittek-Feuer in Bestform, Fa. Baumeister Jürgen Höller, ATOS Architekten, Architekt Abendroth, Architekten Treberspurg&Partner, Fa. Internorm Fenster&Türen, Fa. Josko Fenster&Türen, Fa. easy LIVING, Fa. Drexel&Weiss.

Frische Luft ohne eigenes Zutun

Besonders beliebte Themen bei vielen Beratungen sind Gesundheit, Komfort und Sicherheit von Gebäuden. Nach der geltenden OIB-Richtlinie ist die Gebäudehülle von Neubauten dauerhaft luft- und winddicht auszuführen. Die wenigsten wissen, dass die CO²-Konzentration in einem geschlossenen Raum nach 8 Stunden Schlaf von zwei Erwachsenen über 5.000 ppm liegt und damit weit über den empfohlenen Grenzwerten. Deshalb ist ein kontrollierter hygienischer Luftaustausch eine Frage des Wohlbefindens und der Gesundheit.

Eine Komfortlüftung ist einfache Technik. Bestehend aus Ventilatoren, Wärmetauscher, Rohren, Schalldämpfern, Filtern und einer CO²-Regelung stellt eine Komfortlüftung hygienisch gesunde Raumluft sicher, ohne dass man als Nutzer selbst daran denken muss. Man spart also Energie, hat immer saubere Luft und muss sich um fast nichts kümmern. Staubsaugen ist nicht so oft nötig und sollte der Strom tatsächlich ausfallen, kann man ja immer noch die Fenster öffnen. Erfahrungsgemäß sollte eine Komfortlüftung nach 10 Jahren gereinigt werden, da sich Staub im Abluftsystem ablagert. IG-Mitglied Architekt Mühling: ‘Die Zufriedenheit der Nutzer hängt von der Qualität des verwendeten Produktes und der Erfahrung des Installateurs ab. Deshalb sollte man sich an Firmen wenden, die Mitglied der IG sind.’

Wie heizt man energieeffizient und behaglich 

Ein weiteres viel diskutiertes Thema ist das sinnvolle Heizsystem im Passivhaus. ‘Grundsätzlich ist die Auswahl an Heizsystemen im Passivhaus sehr groß – von der Luft/Luft-Wärmepumpe bei sehr effizienten kleinen Häusern, über eine Sole/Wasser-Wärmepumpe, eine Pelletswohnraum- oder -zentralheizung bis zur Kachelofenganzhausheizung’, erklärt Günter Wittek, einziger passivhauszertifizierter Hafner Österreichs und Mitglied der IG PASSIVHAUS. Entscheidend auch hier, dass die Heizungsplanung nach anerkannten Regeln und von erfahrenen Fachleuten erfolgt. Bei energieeffizienten Gebäuden wirken sich Fehler in Gebäudehülle oder Haustechnik nämlich spürbar aus. ‘Nullenergie oder Plusenergie ist natürlich eine tolle Sache, vorausgesetzt man hat mit der Passivhausqualität bereits eine optimale Grundlage geschaffen’, so Wittek.
 
Das richtige Baumaterial

Ob man ein Passivhaus aus Ziegel oder Holz baut, ist weniger eine Frage der Kosten als der Sympathie. ‘Viele fragen nach dem idealen Wandaufbau, dabei wirkt sich dieser nur unwesentlich auf die Gesamtbaukosten aus’, erklärt Bernd Strahammer von Ing. Graf Zimmerei und Holzbau, seit kurzem Mitglied der IG. Vorteile des konstruktiven Holzbaus sind unter anderem Flexibilität der Dämmstoffe und der Fassadengestaltung, weiters Ökologie, Schnelligkeit, Trockenheit und Präzision. Selbst die viel beschworene Speichermasse ist unter Umständen nicht schlechter als im Ziegelbau. Aber auch mit Ziegeln lassen sich, Kompetenz vorausgesetzt, sehr gute Häuser bauen. ‘Bei monolithischem Bauen ist die Beherrschung der Wärmebrücken entscheidend, um nicht Probleme mit Kondensat oder Schimmel zu bekommen’, so Baumeister Schüller von der gleichnamigen Baufirma.

Glas wo und wieviel

Bei Fenstern hat sich das Bewusstsein durchgesetzt, dass Energiesparen etwas mit der Anzahl der Glasscheiben und dem normgerechten luftdichten Einbau zu tun hat. ‘Die Fragen drehen sich heute eher um die optimale Menge an Glasflächen und nicht mehr um das Rahmenmaterial. Hochwertiges Holz/Alu ist auf jeden Fall deutlich im Vormarsch’, so Markus Riel von IG-Mitglied Internorm. Entscheidend ist für die IG-Fensterhersteller wie Fa. Josko und Fa. Stefan auf jeden Fall die Qualität und Langlebigkeit der Produkte.
 
Wer im nächsten Jahr nicht zu spät kommen will, kann sich bereits jetzt für einen Beratungstermin auf der Messe hausBau&EnergieSparen Tulln 2015 oder Bauen&Energie Wien 2015 unter 7auf1streich@igpassivhaus.at anmelden oder nutzt die Möglichkeit sich an die IG-Expertenhotline oder die zahlreichen Mitgliedsbetriebe in ganz Österreich zu wenden.

GastautorIn: Elisabeth Wegenstein für oekonews.
Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /