SchülerInnen berechnen den ökologischen Fussabdruck

FOOTPRINT SCHULPROJEKTE- EINE NACHHALTIGE BILDUNGSINITIATIVE

St.Pölten- Unser Lebensstil beeinflusst den Flächenverbrauch von der regionalen bis zur globalen Ebene. Das Land NÖ unterstützt daher die Footprint Bildungsinitiative und bietet LehrerInnen und MultiplikatorInnen eine spezielle Schulung an. Gerade die Jugend soll für ein nachhaltiges Handeln sensibilisiert werden. Mit der Initiative ‘Footprint - ökologischer Fußabdruck’ wollen wir die Verantwortung des eigenen Handelns für die globale Entwicklung bewusst machen.

Der Startschuss der Bildungsinitiative erfolgt am 17. September 2008 in St. Pölten mit einer Fortbildungsveranstaltung für LehrerInnen und MultiplikatorInnen. Die TeilnehmerInnen erhalten eine Schulung mit Hintergrundinformationen zum ökologischen Fußabdruck und Arbeitsmaterialien für den Unterricht. In einer Folgeveranstaltung werden gemeinsam mit den MultiplikatorInnen Methoden für die Durchführung von Schulprojekten besprochen und erarbeitet. Ziel ist, die LehrerInnen in Sachen Footprint an den Schulen bei der Gestaltung von Unterrichtseinheiten bestmöglich zu beraten und zu unterstützen. Der Footprint-Rechner ist für alle Interessierten im Internet unter www.mein-fussabdruck.at zu finden.

‘Die Bildungsinitiative soll besonders an den so genannten ÖKOLOG-Schulen, den Landwirtschaftsschulen und den Oberstufenklassen in Niederösterreich forciert werden’, erklären der Leiter der Landwirtschaftlichen Koordinationsstelle für Bildung und Forschung Ing. Herbert Grulich und der Nachhaltigkeitskoordinator vom Land NÖ DI Thomas Steiner.


DAS FOOTPRINT-KONZEPT

Der ökologische Fußabdruck ist die einfachste Möglichkeit, die Zukunftsfähigkeit des eigenen Lebensstils zu testen und heraus zu finden, was man persönlich gegen die Zerstörung unseres Planeten tun kann.

Infrastrukturen, Wohnen, Energieproduktion und alle natürlichen Rohstoffe, die wir zum Leben brauchen, benötigen Platz auf unserem Planeten. Ebenso braucht die Natur Flächen und Ressourcen, um sich zu regenerieren und unsere Abfälle abzubauen (z.B. Wälder um das CO2 zu binden). Der ‘ökologische Fußabdruck’ macht diesen Flächenbedarf deutlich und vermittelt ein verständliches Bild der ökologischen Grenzen unseres Planeten.

Das Rechenmodell Footprint wurde Anfang der 90er Jahre von den Wissenschaftlern William Rees und Mathis Wackernagel entwickelt. Der ‘ökologische Fußabdruck’ einer Person, eines Landes wird in Global Hektar (1 gha = 10.000 m²) gemessen. Jeder Erdbewohnerin, jedem Erdbewohner steht ca. 1 gha zur Verfügung. Übersteigt der persönliche Footprint diese Marke, so wird mehr Lebensbasis verbraucht, als von der Erde zur Verfügung gestellt wird. Je größer der Footprint, desto stärker wird die Umwelt beansprucht.

HANDY, JEANS UND CO - wie schwer sind sie im ökologischen Rucksack?

Äpfel vom Supermarkt, die coole Jeans für den Schulbeginn oder das brandneue Handy zum Geburtstag: Unsere Begleiter im Alltag werden ‘irgendwo’ produziert und nach dem Gebrauch weggeworfen oder recycelt – und all das hat Auswirkungen auf die Umwelt. Welche das sind und wie ‘schwer’ dieser ökologische Rucksack oft wiegt, erfahren Jugendliche hautnah im neuen ‘Rucksackworkshop’! Zu buchen bei "die umweltberatung", Termin und Ort werden individuell vereinbart.

Einkaufen ist cool! Ständig gibt es neue Angebote, technische Neuerungen... doch das viele Shoppen kann auch einen gewaltigen Haken haben: Alles, was wir kaufen, hat Auswirkungen auf unsere Umwelt. Diese Umweltfolgen sind wie ein Rucksack, der den Produkten zusätzlich ‘umgehängt’ wird – der sogenannte ‘ökologische Rucksack’. Von der Produktion bis zur Entsorgung brauchen alle Dinge des täglichen Gebrauchs z.B. jede Menge Energie, Wasser und Rohstoffe. So ist der ‘ökologische Rucksack’ oft viel schwerer als das Produkt selbst!

Dr Christian Wallner, Obmann von "die umweltberatung" NÖ: ‘Umweltschutz beginnt beim Einkaufen, beim Essen und in der Freizeit. Der neue Workshop für Kinder und Jugendliche im Alter von 10 bis 14 Jahren macht diesen ökologischen Rucksack am eigenen Leib spürbar. Getreu unserem Motto ‚Vom Wissen zum Handeln!’ wollen wir nicht nur Fakten aufzeigen und Wissen vermitteln, sondern dieses Wissen auch in konkretes Handeln umsetzen und schon die jungen Menschen zum eigenständigen

Die SchülerInnen wandern von Station zu Station und erfahren den ‘ökologischen Rucksack’ von Aludose, Apfel, Banane, Handy und Jeans am eigenen Leib: Je nachdem, wie schwer der ökologische Rucksack dieser Alltagsprodukte wiegt, werden in den eigenen Rucksack unterschiedlich viele Bausteine gepackt.
DI Ursula Müllner, Leiterin des Kompetenzzentrums für Umweltbildung hat den neuen Workshop mitentwickelt: ‘Durch das spielerische und interaktive Lernen bleibt der ökologische Rucksack keine schwer verstehbare theoretische Größe, sondern wird verständlich und ganz einfach nachvollziehbar. Wer weiß schon, dass für die Produktion von einer einzigen Jeans 8.000 Liter Wasser benötigt werden? Oder dass in einer Aludose ‚light’ nur eine Kilokalorie im Inhalt, aber 7.500 kcal in der Verpackung versteckt sind?’

Diese und viele andere überraschende Tatsachen zu alltäglichen Produkten erfahren die SchülerInnen im Workshop. Ausgerüstet mit Spielanleitungen zu den einzelnen Themen wandern sie von einer Station zur nächsten und beschäftigen sich mit Produkten, die ihnen vom eigenen Alltag vertraut sind. Die Inhalte sind zielgruppengerecht aufbereitet und so lernen die SchülerInnen spielend ökologische Zusammenhänge verstehen. Umweltfreundliche Alternativen werden aufgezeigt und die Jugendlichen ermutigt, in ihrem eigenen Entscheidungsbereich umweltbewusste und dadurch bessere Alternativen zu finden. Für die LehrerInnen und SchülerInnen gibt es umfangreiche Hintergrundinformationen und Anleitungen zum Einsatz in der Schule.

Die Workshops können von den Schulen zum Preis von € 2,-/ SchülerIn gebucht werden, Termin und Ort werden individuell vereinbart. Die Unterrichtsmaterialien wurden vom Amt der NÖ Landesregierung und vom NÖ Landschaftsfond gefördert.

Informationen und Buchung:
"die umweltberatung" NÖ, Kompetenzzentrum für Umweltbildung
Norbertinumstraße 9, 3013 Tullnerbach, Tel. 022 33/ 576 40, Fax DW 29


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /