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Ohne Bergbauern keine Zukunft in den Talschaften!

Vorarlberger Agrarpolitik muss Ökoland-Strategie umsetzen!

‘Seit die Bergbauern mit ihrem ‚Mahnfeuer‘ am Ludescherberg auf ihre Situation aufmerksam gemacht haben, wird auch der Öffentlichkeit immer klarer: Ohne Bergbauern gibt es keine Zukunft in den Talschaften! Die Vorarlberger Agrarpolitik muss die Weichen neu stellen’, erklärt Grünen-Klubobmann Johannes Rauch. Viel zu lange seien die Bergbauernbetriebe gegenüber den großen Ackerbaubetrieben im Osten benachteiligt worden. Das führe dazu, dass immer mehr Bauern aufhören und keine Betriebsnachfolge in Sicht sei. ‘Die aktuellen Bevölkerungsentwicklungszahlen brachten für Regionen, wie zum Beispiel das Große Walsertal, Fatales zu Tage: Die Bevölkerung nimmt immer mehr ab. Wohnen wird aber trotzdem dort immer teurer. Die Jungen sehen keine Perspektive mehr. Das macht mir große Sorgen! Sterben die Bauern, stirbt das Tal’, meint Rauch. Wenn es keine Alpwirtschaft mehr gibt, steige die Gefahr durch Hochwasser und Lawinen. ‘Was der Bergbauer nicht leistet, muss dann die Wildbach- und Lawinenverbauung übernehmen. Das wird zehnmal so teuer!’, warnt Rauch.

Ohne Bergbauern werde es auch keinen Tourismus mehr geben, prophezeit der Landwirtschaftssprecher der Vorarlberger Grünen. ‘Touristen wollen natürliche, originale Landschaften sehen und keine künstlichen Shows wie in der Schweiz, wo für Touristen extra Ziegenherden durchs Dorf getrieben werden!’

Fördersystem neu aufsetzen!

‘Jetzt muss die Vorarlberger Agrarpolitik endlich umsetzen, was sie schon 2012 einstimmig beschlossen hat. Die Einkommenssituation muss sich für extrem benachteiligte Bergbauernbetriebe verbessern!’, verweist Rauch auf das fünfte Ziel der Ökoland-Strategie Vorarlberg. ‘Eine Arbeitsgruppe einzurichten allein nützt nicht! Aufgrund neuer Voraussetzungen wie dem Wegfall der Milchquote, der neuen Förderperiode und dem Freihandelsabkommen müssen die Weichen neu gestellt werden!’

Rauch fordert, dass die europäische Agrarpolitik die besonderen Bedingungen der Bergbauern anerkennt und auf diese Arbeitsbedingungen bei den Förderungen Rücksicht nimmt. Die österreichische Agrarpolitik müsse endlich zur Kenntnis nehmen, dass die Bergbauernbetriebe im Westen mindestens dasselbe Anrecht auf eine gerechte Verteilung der Fördergelder hätten wie die Großbetriebe im Osten.

"Wir brauchen langfristige Planungssicherheit und eine Neuaufsetzung des Fördersystems! Wir müssen uns endlich um die Umsetzung der Ökoland-Strategie kümmern! Darauf werde ich mich konzentrieren!’, so Rauch abschließend.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /