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Nur wenig Interesse an Photovoltaik-Förderung 2014

Massive Förderkürzungen, bürokratische Hürden für Netzzugänge und die Sonnensteuer vermiesen Lust auf Photovoltaik in Österreich

Nach mehreren Jahren mit starken Zuwächsen beim Photovoltaikausbau in Österreich könnte 2014 erstmals rückläufige Zahlen aufweisen - und das massiv. Obwohl Österreich im direkten Vergleich mit Nachbarländern wie Deutschland, Italien, Tschechien oder der Slowakei noch immer nur eine verschwindend geringe installierte PV-Leistung pro Kopf aufweisen kann, wird scheinbar kein Mittel ausgelassen um den Menschen die Lust auf Photovoltaik zu vermiesen. Und dies geschieht zu all dem Übel nahezu ohne nennenswerter Gegenwehr der Standesvertretung. Der Dachverband der Erneuerbaren Energien Österreichs begrüßt sogar die Eigenverbrauchsbesteuerung für PV-Anlagen, wenn diese erst ab ab 25.000 kWh wirksam wird - anstatt deren gänzliche Abschaffung schärfstens einzufordern.

Am Beispiel der Sonnensteuer wird deutlich, dass diese "Waffe gegen Photovoltaik" wohl kaum zum Zwecke der Geldbeschaffung ins Leben gerufen wurde. Dies bestätigt der jüngste Rückzieher unseres Finanziministers, der nun die Sonnensteuer erst ab einer höheren Eigenverbrauchsquote als ursprünglich geplant, aktivieren möchte. Die Einnahmen seien unter dieser Grenze geringer als der administrative Aufwand, wurde auch vom Bundesverband Photovoltaik Austria attestiert.

Was könnte also der eigentliche Zweck der Sonnensteuer sein, wenn die Einnahmen ohnehin nur eine vernachlässigbare Größenordnung aufweisen? Vielleicht allgemein Verunsicherung zu schüren, damit nicht mehr so viele Photovoltaikanlagen gebaut werden? Wenn dies der Fall wäre, dann ist die Rechnung der Initiatoren mit Sicherheit voll aufgegangen, denn: So gering war die Nachfrage nach der Förderung des Klima- und Energiefonds noch in keinem Jahr. Somit stellt sich nun die Frage: Wem nützt es, wenn weniger Photovoltaikanlagen gebaut werden und weniger Solarstrom in die Netze fließt? Photovoltaik bringt zweifellos viele Vorteile mit sich - Sonnenstrom ist gratis, schafft regional Arbeitsplätze und regionale Wertschöpfung, senkt die Energiekosten, senkt die Abhängigkeit von Energieimporten, senkt den CO2-Ausstoß, wird dort erzeugt wo er verbraucht wird, macht unabhängig und stärkt die Selbstbestimmung, und und und.

Mit jeder selbsterzeugten und verbrauchten Kilowattstunde Sonnenstrom sinken aber auch im gleichen Ausmaß die Umsätze der Energiekonzerne und -aktiengesellschaften etc, die "immer für uns da sind". Diese Erkenntis gibt zugleich auch die Antwort auf die Frage, ob es beim Photovoltaikausbau auch Verlierer gibt.

Umso wichtiger ist es daher, die gänzliche und ersatzlose Streichung der Eigenverbrauchsabgabe auf Sonnenstrom einzufordern und nicht eine "Sonnensteuer light" zu akzeptieren. Nur dann wird sich die massive Verunsicherung der Menschen wieder auflösen und die Zuwachsraten können weiter steigen.

Also dann: Macht endlich Nägel mit Köpfen!


Artikel Online geschaltet von: / willfurth /