© Denis Sinyakov/ Greenpeace - Gazprom Plattform in der Arktis
© Denis Sinyakov/ Greenpeace - Gazprom Plattform in der Arktis

Greenpeace deckt auf: Energiekonzern Total kauft erstes Arktis-Öl

Ölbohrungen in der Arktis müssen gestoppt werden

Greenpeace hat heute aufgedeckt, dass der französische Ölkonzern Total das erste Öl aus dem Arktischen Ozean von Gazprom kaufen wird. Damit widerlegt Total seine Entscheidung aus dem Jahr 2012 riskante Ölbohrungen in der Arktis nicht unterstützen zu wollen. Das von Total gekaufte Öl stammt von der umstrittenen Plattform Prirazlomnaya und ist mit Gazproms Tanker Mikhail Ulyanov bereits auf dem Weg nach Europa. "Total betreibt mit dem Kauf von arktischem Öl eindeutig eine Doppelmoral", erklärt Lukas Meus, Arktis-Sprecher bei Greenpeace. "Total lässt zwar die Finger von arktischen Ölbohrungen, aber hat seine Finger im schmutzigen Handel mit arktischem Öl."

Im September 2012 gab der Geschäftsführer von Total Christophe de Margerie in einem Interview mit der Financial Times bekannt, dass die Risiken eines Ölunfalls in der Arktis zu groß wären, um dort Ölbohrungen durchzuführen. Ein Unfall bei Grönland wäre, seiner Aussage nach, eine Katastrophe und ein großer Imageschaden für Total. "Total hat soeben die Liste der potenziellen Arktis-Zerstörer erweitert: Als Käufer des ersten Öls aus dem Arktischen Ozean bedroht Total die Zukunft des Kühlschranks unserer Erde", so Meus und appelliert: "Wir dürfen das Schicksal dieses einzigartigen Ökosystems am Nordpol nicht einer Handvoll Ölkonzernen überlassen".

Greenpeace setzt sich in einer weltweiten Kampagne für ein Schutzgebiet rund um den Nordpol ein. Zusätzlich fordert die Umweltschutzorganisation ein Verbot von Ölbohrungen und nicht nachhaltiger industrieller Fischerei in der Arktis. Um auf die Gefahren möglicher Ölbohrungen aufmerksam zu machen, hatten auch jene Greenpeace-AktivistInnen und Fotografen, die unter dem Namen "Arctic 30" traurige Berühmtheit erlangten, letztes Jahr friedlich an der Prirazlomnaya-Plattform protestiert. Sie wurden deswegen für zwei Monate in russischen Gefängnissen inhaftiert. "Greenpeace lässt sich nicht einschüchtern: Gemeinsam können wir als weltweite Bewegung die Arktis schützen", ist Meus überzeugt. Unter www.schuetztdiearktis.at kann jede/r ihre/seine Stimme für ein Schutzgebiet abgeben.

Greenpeace hat den Tanker Mikhail Ulyanov im Nordatlantik gesichtet, mit an Bord des Erkundungsfluges Roman Dolgov, ein Mitglied der "Arctic 30". Bildmaterial vom Tanker im Nord-Atlantik finden Sie hier https://www.dropbox.com/sh/1ubvsmw2nxgtey9/Gz9Ug-e19O Die Bilder stehen zur einmaligen Veröffentlichung kostenlos zur Verfügung, dürfen weder archiviert, noch an Dritte weitergegeben werden. Ein Fotocredit muss platziert werden (C)Greenpeace/Dmitrij Leltschuk



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Weitere Infos: Greenpeace Österreich

Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /