Spritsparen lohnt sich

Auftakt der Spritsparkampagne 2008: Spritsparen bringts! Sieger Karl Hohenlohe beeindruckte mit einem Durchschnittsverbrauch von 3,94 l/100 km

Zum Auftakt der Spritsparkampagne und des österreichweiten Spritsparwettbewerbes 2008 lud das Lebensministerium heute JournalistInnen der Ressorts Umwelt, Motor und Gesellschaft zu einer Vergleichsfahrt auf der Wiener Höhenstraße ein- darunter auch mich als Chefredakteurin von oekonews.

"Spritsparen- bringts das wirklich?" dachte ich mir insgeheim, sollte ich tatsächlich teilnehmen? Wir von oekonews gelten doch eher als überzeugte Fans von Elektroautos oder mit Pflanzenöl betriebenen Autos. Nun, es ist allenfalls positiv für die Umwelt. wenn man (oder frau) es schafft, einfach weniger Sprit zu verbrauchen.
Das Einsparpotential ist überzeugend- schon 5% weniger Verbrauch sind ein Gewinn für die Umwelt, es sind aber Einsparungen von bis zu 20% möglich!

Ich ließ mich überzeugen und nahm als einzige weibliche Teilnehmerin am Spritsparwettbewerb der Journalisten und JournalistInnen teil. Fazit: Selbst gegen andere spritsparend zu fahren ist ein positives Erlebnis, das dazu motiviert, auch im Alltagsverkehr noch bewußter an Sprit sparen zu denken. (Ich wohne selbst am Land, der öffentliche Verkehr ist hier leider noch nicht optimal ausgebaut, daher bin ich auch selbst noch autoabhängig. Ich fahre im Normalfall ziemlich gemütlich, was aber auch damit zusammenhängt, dass ich ein fanatischer Cabriofahrer bin. Mein Durchschnittsverbrauch liegt derzeit bei etwa 5- 5,5l auf 100 km - das ist 15% unter der Herstellerangabe).

Um 8.30 ist Treffpunkt am Himmel im Oktagon, nach ersten Erklärungen, wie jeder besonders spritsparend unterwegs sein kann, starten wir zu einer kleinen Proberunde - ein Spritsparguide begleitet und als Beifahrer. Bei der Proberunde gibt es noch Erklärungen, was man besser machen könnte.

Der Spritsparwettbewerb funktioniert so: Der jeweilige Treibstoffverbrauch und die Fahrzeit werden von einem elektronischen Bordcomputer während der Wettbewerbsfahrt genauestens gemessen. Aus Sicherheitsgründen ist die Verbrauchsanzeige während der Fahrt nicht sichtbar. SiegerIn wird, wer die Strecke mit dem niedrigsten Treibstoffverbrauch zurücklegen konnte. Bei gleichen Verbrauchswerten wird der/die FahrerIn mit der kürzeren Fahrdauer vorgereiht.

Dann gehts los- eine Runde auf der Höhenstrasse mit dem VW Golf-TDI- Blue Motions, der im Durchschnitt laut Herstellerangabe 4,5 Liter auf 100 Kilometer verbraucht und 119g CO2/km ausstößt. Dieser Verbrauch wurde von fast allen TeilnehmerInnen noch unterboten - und das auf der Höhenstrasse, die sicher von den Fahrbedingungen nicht unbedingt dem Alltag entspricht. Ich selbst lag mit 4,33 l/100 km auch noch unter dem Herstellerangaben auf dem 6. Platz (mein Start war leider "Verholpert" - aber es geht ums mittun und testen!)

Sieger wurde Gesellschaftsjournalist Karl Hohenlohe (Kurier) mit dem geringsten Treibstoff-Verbrauch von 3,94 l/100 km. Zweiter wurde Peter Pisecker (Auto Touring) mit einem Verbrauch von 3,96 l/100 km. Den dritten Platz belegte Johannes Mautner-Markhof (m:motors), ebenfalls mit einem Verbrauch von 3,96 l/100 km, der für die Strecke um 1:43 Minuten länger brauchte als Pisecker.

Ing. Norbert Hausherr, Obmann des Fachverbandes der Fahrschulen, meinte dass Spritsparen verpflichtend beim Fahrschulunterricht und auch bei Fahrprüfungen engeführt werden sollte. Die Zukunft des Mobilverkehrs sieht er beim Elektroauto.

DI Dr. Walter Böhme, Innovations-Manager der OMV AG, erklärte ironisch: "Schädigen Sie ruhig die OMV- und auch den Finanzminister! Fahren Sie Sprit sparend!"

Details über Spritspartipps finden Sie morgen auf oekonews!


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /