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Energiesicherheit: Greenpeace fordert von G7 Fokus auf Energieeffizienz und Erneuerbare

Aktion während des Treffens der G7-Energieminister in Rom

Während sich die Energieminister der G7 in Rom treffen, um über Energiesicherheit zu diskutieren, haben Greenpeace-AktivistInnen in den Morgenstunden ein Banner mit der Aufschrift "G7: go renewable, go clean & independent" entrollt. Damit ruft die Umweltschutzorganisation die Minister auf, sich für den Ausbau erneuerbarer Energiequellen sowie für Energieeffizienz auszusprechen, um eine sichere Energieversorgung gewährleisten zu können.

Derzeit formulieren die Spitzen der Regierungen Antworten auf drängende Fragen der Energiesicherheit, die insbesondere durch die aktuelle Ukraine-Krise ans Tageslicht befördert wurden. Einige Länder, darunter Großbritannien und Polen, drängen darauf, die Abhängigkeit von russischen Öl-, Gas- und Kohlelieferungen zu reduzieren, indem sie sich anderen Lieferanten für diese Energiequellen im Mittleren Osten, dem Kaukasus und Nordamerika zuwenden. "Diese geografische Umstellung würde zwar kurzfristig die Abhängigkeit von Russland reduzieren, gleichzeitig aber neue Abhängigkeiten schaffen. Zudem hätte diese Verschiebung keinerlei positive Effekte auf das Ziel der EU, den Klimawandel zu bekämpfen und frei von fossilen Energieformen zu werden", kritisiert Julia Kerschbaumsteiner, Energiesprecherin von Greenpeace.

Als mögliche Lösung rücken Länder wie Großbritannien, Polen, USA und Kanada Schiefergas ins Feld. Die Förderung durch Fracking, dem Aufbrechen der Gesteinsschichten unter Einsatz großer Mengen an Wasser und Chemikalien, birgt ein enormes Risiko für die Umwelt und die menschliche Gesundheit. Zudem geht die Europäische Kommission davon aus, dass die Auswirkungen auf die Gasimporte aus Russland durch Schiefergas bis 2030 minimal sein werden. Frankreich hat bereits ein Verbot von Fracking durchgesetzt.

Obwohl der Bau neuer Atomreaktoren in Europa derzeit als unwirtschaftlich gilt und eine Finanzierung ohne massive staatliche Subventionen daher nicht möglich ist, hält die Atomlobby weiter an ihrer veralteten Technologie fest. "Konzerne wie Shell, RWE, E.ON oder der CEZ geben alles dafür, dass fossile und nukleare Energieträger die Energieversorgung weiterhin dominieren, ohne darauf Rücksicht zu nehmen, dass diese Energieformen von ebenso unzuverlässigen und undemokratischen Handelspartnern stammen könnten", so die Energiesprecherin.

Die G7 und die Spitzen der europäischen Regierungen müssen nun Schritte für die wirkliche Energieunabhängigkeit Europas setzen. "Echte Energieunabhängigkeit benötigt ein klares Bekenntnis für den Ausbau von erneuerbaren Energiequellen und Energieeffizienz. Effizienz ist der Schlüssel zur raschen Reduktion des Gasverbrauchs", schließt Kerschbaumsteiner.



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Weitere Infos: Greenpeace Österreich

Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /