© baustopp.at
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Brandanschlag auf die AugartenschützerInnen

Gestern, am 12.05. um 6.40 Uhr wurde das Widerstandszelt auf der Dammwiese vor dem Wiener Augarten Ziel eines Brandanschlags.

Wien - Der Verein Freunde des Augartens, der seit vier Jahren dort für den Schutz des Augartens demonstriert, ist geschockt. Es war reiner Zufall, dass dabei niemand gestorben ist. Denn es sind fast immer Versammlungs-TeilnehmerInnen im Zelt, auch bei Nacht.

Laut namentlich bekannten Passanten war um 6.35 h noch kein Rauch oder Brandgeruch wahrzunehmen. Um 6.40 h gab es kohlschwarzen Rauch und um 6.45 h hohe Flammen.

Als eine Anrainerin um 6.47 h die Feuerwehr anrief, war diese bereits verständigt und im Einsatz. Nach dem Dauerregen am Sonntag war alles patschnass und es hatte nur 10 Grad. Ein regendurchweichtes Zelt steht nicht ohne Grund innerhalb weniger Minuten in Vollbrand. Es wird inzwischen von Seiten der AugartenschüterInnen davon ausgegangen, dass Brandbeschleuniger verwendet wurden.

Das wurde auch vom Polizeihundeführer der Spurensicherung bestätigt. Die Polizei erstattete Anzeige wegen Brandstiftung "gegen Unbekannt".

Nachdem die letzten Versammlungs-TeilnehmerInnen am Sonntag, 11.Mai, um 20.30 h das Zelt verlassen hatten, waren das Zelt und die Material-Hütte mittels Vorhängeschlössern abgesperrt worden. "Deshalb ist dieses Feuer für uns nur durch Brandlegung erklärbar", sagt Monika Roesler-Schmidt vom Verein Freunde des Augartens. Sie ist schockiert: "In der Vergangenheit waren wir öfter Anfeindungen einzelner Personen / politischer Parteien ausgesetzt. Niemals hätten wir erwartet, dass jemand zu derartigen Verbrechen fähig wäre. Auch Menschenleben wurden gefährdet. Das Zelt diente als Witterungsschutz bei den angemeldeten Versammlungen der AugartenschützerInnen. Die Brandlegung war ein Anschlag auf die Versammlungsfreiheit - einem in der österreichischen Verfassung verankerten Grundrecht."

Schon vor dem Brand haben die Freunde des Augartens für Sonntag, dem 18.Mai zu einem Augarten-Putztag eingeladen, den sie auch unter den jetzt erschwerten Bedingungen durchführen.
"Wir werden uns nicht vom Schutz des Augartens abbringen lassen." meinen sie.
Treffpunkt: beim Haupttor des Augartens um 15 Uhr. www.baustopp.at


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /