© Hromada
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Bevor der Totalcrash unweigerlich an der Wand endet, drücken wir das Gas nochmal ordentlich durch!

Eine oekonews-Ansichtssache von Oliver Hromada

"Wir sind Zeitzeugen. Wir haben das Privileg live dabei zu sein, wie sich die Spezies Mensch in kompletter Besinnungslosigkeit und Wahnsinn seinem Ende nähert." so der Wissenschaftler Paul Crutzen.

Klingt das übertrieben?

Haben Sie es nicht auch satt, von Politikern immer das Gleiche zu hören? Wir müssen in einem ambitionierten, gemeinsamen Kraftakt alle den Gürtel enger schnallen! Wir werden uns nun nicht mehr alles leisten können! So klingt es aus ihren Mündern.
Von wegen. Das sagen uns genau die Personen, die von einer nutzlosen Konferenz zur nächsten fliegen. Von einem bedeutungslosen Termin zum Nächsten jetten. Best bezahlt und mit der gesamten Entourage im Schlepptau.

Es ist wie einst auf der Titanic, nur mit einem Unterschied: Nun sind wir alle am sinkenden Dampfer vereint. Und jeder hat seine Rolle.

Den Eisberg, den wir gerade rammen, haben alle kommen gesehen. Das war einmal keine große Überraschung, denn das gesamte Oberdeck hat davon gesprochen.. Das war jahrelang samt den Konsequenzen Hauptthema und völlig klar.

Nicht jeder bis ins letzte Detail, aber immerhin wussten alle, dass nur ganz wenige sich einen eisgekühlten Scotch aus dem Gletschereis mixen konnten. Sie besitzen finanziell oder militärisch die Voraussetzungen aus der ersten Reihe fußfrei, uns beim Untergehen zusehen zu können.

Und genau wie damals (1912) sind wieder viel zu wenige Rettungsboote an Bord.
Wer die wenigen Sitzplätze erhält, ist auch jedem klar.
Damals hieß es noch mit einem moralischem Mindestmaß: ‘Frauen und Kinder zuerst’.
Die heutige Urteilsverkündung ist jedem Kind einleuchtend: Wer kann die spärlichen Überlebensplätze bezahlen? Wer genügend Geld hat, wird überleben.


Die Parallelitäten zwischen dem Dilemma der Titanic und dem menschlichen Untergang sind zu offensichtlich, um geleugnet zu werden.
Alles was auf offener See zum Überleben nötig ist, wird zerstört.
Wir sägen an allen Ästen auf denen wir sitzen.
Die Meere versauern in ungeahnter Weise. Sie können als wichtigste CO2 Senken nicht mehr in gewohnter Art Kohlendioxid aufnehmen.
Alle wichtigen Waldbestände werden seit Jahrzenten gnadenlos ausgebeutet. Wir sind wie persönlichkeitsgestörte, perverse Ritzer, die es verstehen, sich jeden Tag auf´s Neue in die eigene Haut zu schneiden und eine Narbe nach der Anderen zu hinterlassen.


Der Punkt, an dem der Regenwald irreparabel gestört wird, ist erreicht oder er steht knapp bevor. Ein sich selbst regulierendes System wird zerstört und die Sonne wird den Regenwaldgürtel zu einer Savanne ausdörren. Das Resultat werden wir alle spüren.

Trinkwasserverknappung, landwirtschaftliche Nutzflächen, die immer weniger Ertrag erbringen, Abhängigkeiten von Agrarkonzernen, Reduzierung der fossilen Energieressourcen bei einer exponentiell wachsenden Bevölkerung, Flüchtlingsströme, kriegerische Auseinandersetzungen um die letzten Öl-Felder (Arktis) und der Klimawandel bilden einen Zangengriff, der jeden fest in der Klammer hält.


Es ist unerträglich!
Aber es darf nicht sprachlos machen.

Wir sind PASSIVISTEN.

Wir halten uns mit Ersatzdrogen schön ruhig und machen mit täglich unnützer Arbeit Papier schmutzig.


Jeder verbrannte Liter Benzin, Diesel und Kerosin heizt die Kriegsmaschinerie an.
Verrückt ist, zu sehen, wie unsere Friedenspolitiker aller politischen Farben zu Friedensmissionen fliegen. Sie heizen wie Pyromanen jeden Konflikt bis zur nuklearen Katastrophe an.


Warum lassen wir uns das gefallen?
Sind wir nicht, wie in der Erklärung der UN Menschenrechte, ‘vernunftbegabte Wesen’?
Was hindert uns, diese Begabung auch tatsächlich zu leben?

GastautorIn: Oliver Hromada für oekonews.
Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /