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EU-Richtlinie: Unternehmen müssen transparenter werden

Der Nachhaltigkeitskodex hilft dabei

Berlin - In der Europäischen Union (EU) müssen Unternehmen mit mehr als 500 Mitarbeitern in Zukunft verbindlich über ökologische, soziale und Themen ihrer Unternehmensführung berichten. Das hat der EU-Ministerrat beschlossen. In welcher Form diese Berichte abzugeben sein werden, ist nicht festgelegt. Mit dem Deutschen Nachhaltigkeitskodex hat der Rat für Nachhaltige Entwicklung ein probates Instrument entwickelt, das die europäische Transparenz-Richtlinie schon heute erfüllt. Mit diesen Angaben, die die klassischen Unternehmensbilanzen um relevante, konsistente und vergleichbare Informationen über Umwelt und Soziales ergänzt, will die EU die Wettbewerbsfähigkeit des europäischen Wirtschaftsraumes steigern.

Marlehn Thieme, die Vorsitzende des Nachhaltigkeitsrats: ‘Den Nachhaltigkeitskodex haben wir gemeinsam mit Unternehmen, Investoren und der Zivilgesellschaft entwickelt. Er ist eine Antwort auf die weltweite Finanz- und Wirtschaftskrise von 2008. Weg vom Blick auf die reinen Finanzkennzahlen, hin zur ganzheitlichen Bewertung unternehmerischer Nachhaltigkeitsleistung.’

Der Nachhaltigkeitskodex ist ein mittlerweile vielfach erprobtes, pragmatisches Instrument, um die EU-Richtlinie zu erfüllen. Sie betrifft in der EU rund 6.000 Unternehmen des öffentlichen Interesses. Dies sind Unternehmen mit mehr als 500 Mitarbeitern, börsennotierte und international tätige Unternehmen. ‘Dass Brüssel Banken und Versicherungen speziell angesprochen hat, freut mich. Denn diese Branchen sind von enormer strategischer Bedeutung für eine nachhaltige Entwicklung der ganzen Wirtschaft’, sagt Ratsvorsitzende Thieme. ‘Megathemen wie Klimawandel, Kontaminierungen und Infrastrukturrisiken haben bereits heute spürbare Effekte auf Bilanzen.’

Brüssel gibt vor, dass bis 2017 die Richtlinie in nationales Recht überführt sein muss. Den Nachhaltigkeitskodex können auch mittelständische Unternehmen schon heute nutzen, seine Anwendung ist kostenfrei möglich. Ein jüngst entwickelter Leitfaden gibt Orientierung und Beispiele.

Quelle: Rat für Nachhaltige Entwicklung


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /