© oekonews- Laden Raststätte Mondsee
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Einfach elektrisch zum Ammersee

Die eRUDA, emobile Runde rund um den Ammersee lockte vor kurzem nach Deutschland- Wir fuhren nicht nur vor Ort elektrisch, sondern reisten auch mit dem E-Auto an

© oekonews/ Zahlreiche Tesla Roadster bei der eRUDA
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© oekonews  / Laden auf andere Art
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© oekonews / Das äußerst interessante Sonnenhaus
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© oekonews / Elektrische Zweiräder
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© oekonews / Ein Elektromotorrad das auch fliegen kann - Trixyformer von Trixy Aviation aus Österreich
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© oekonews / Eine "Armee" von Renault ZOEs
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Die eRUDA, ist nicht nur eine e-mobile Ausfahrt, sie ist gleichzeitig Treffpunkt für unzählige E-Mobilisten und am Thema Interessierte. Organisator Werner Hillebrandt-Hansen ist selbst im wahrsten Sinne des Wortes "elektrisiert". Er ist in der Szene bereits durch seine Langstreckenfahrten mit dem Elektroauto bekannt. So ist er unter anderem von Bayern nach Barcelona im Vorjahr innerhalb von nur 2 Tagen zur EVS 27, dem E-Mobilitätsweltkongress, rein elektrisch mit seinem Renault ZOE angereist.

Das Glück lag auf meiner Seite- ich konnte mit meinem Kollegen Manfred Hillinger sogar rein elektrisch vom Osten Österreichs mit seinem Tesla Roadster als Beifahrerin anreisen und dabei sein. Mehr als 500 km ging es nach Inning am Ammersee in der Nähe von München.

Einen Supercharger gibt es leider für den Roadster noch nicht- aber mit einem Tesla Roadster Langstrecken zu fahren, geht trotzdem. Oft genug konnte dies in den letzten Jahren bewiesen werden. Ein wenig mehr Ladezeit ist notwendig, diese kann aber für Kaffeepause etc. genutzt werden. Entlang der österreichischen Autobahnen gibt es zum Glück genug Infrastruktur, so kann z.B. im Hotel Spitz in Linz am HPC zwischengeladen werden oder an der SMATRICS-Station bei der Autobahnraststätte Mondsee.

Leider gab es in Deutschland wieder einmal einen Stau, aber zum Glück machten wir mit dem Roadster wenigstens keine Abgase zusätzlich und bei der Ankunft waren noch rund 40 km im Akku des Roadsters. An der vorbildlich vorhandenen Ladeinfrastruktur konnte mein Kollege Manfred Hillinger das E-Auto problemlos über Nacht aufladen. Die Organisation war einfach überzeugend, rasche Akkreditierung und gutes Fahrerbriefing mit kleinem Frühstück- was will man mehr!

Nachdem rund 160 E-Fahrzeuge am Start waren, dauerte es etwas länger, bis alle unterwegs waren. Die erste Etappe führte von Inning Richtung Diessen. Dort gab es direkt an der Seestrasse bei einem Bauernmarkt ein Fest für die E-Mobilisten. Viele begeisterte Zuseher warteten bereits bei der Zieleinfahrt. Es war einfach beeindruckend, wie sich ein Elektrofahrzeug nach dem anderen entlang der Seestrasse einparkte- eine ganze Armee von rund 50 Renault ZOEs, unzählige Peugeuot iON, Mitsubishi IMEV, mehrere Tesla Roadster in den unterschiedlichsten Farben, eine lange Schlange von Tesla Model S, exotisches wie e-mobile Oldtimer oder das fliegende E-Motorrad von Trixy Aviation, E-Roller, E-Motorräder in den verschiedensten Varianten.

Flüsterleise ging es nach der Mittagspause weiter nach Landsberg, das auf der anderen Seite des Sees gelegen ist. Mitten auf dem Hauptplatz gab es vieles zum Themenbereich E-Mobilität und erneuerbare Energien zu erleben. Die Begeisterung zu diesen Themen war erlebbar - unzählige interessierte Menschen- wunderbar warmes Wetter. Was will man mehr? Das einzige Manko war, das der Hauptplatz zu klein war, um Platz für alle teilnehmenden E-Fahrzeuge zu haben. Von dort ging es wieder nach Inning. Ich hatte besonderes Glück und landete durch einen Zufall bei sehr netten e-mobilen Kollegen, die ich von ihrer Teilnahme bei der eTourEurope kannte, als sie in meiner Heimatgemeinde zu Gast waren. Thomas Allner-Kiehling und Susi Kiehling leben im Holz-Lehmhaus , das mit entsprechend energieeffizienter Bauweise, Solarthermie und Photovoltaik einem Solarspeicher zu einem Plusenergiehaus geworden ist. Sie haben das Thema Energiewende bis ins letzte Detail umgesetzt- auch in der Mobilität mit einem speziellen E-Bike und einem Renault Zoe. Eine Elektroladestation, die sogar für andere E-Mobilisten zugänglich ist. gehört ebenfalls dazu. Wieso ich das so genau weiß? Ihre Wallbox ist in diverse Ladestellenverzeichnisse, wie z.B. Lement eingetragen und just als ich die nette Gastfreundschaft genießen durfte, kam ein E-Mobilist mit einem nagelneuen Tesla Model S vorbei und erzählte ebenfalls von seinem Aufbruch in die Energiewende mit Photovoltaik und Elektroauto.

Am Abend stand eine Bootsfahrt auf dem Ammersee am Programm, die Gelegenheit zu e-mobilem Gedankenaustausch und einigen interessanten Gesprächen mit den Teilnehmern der eRUDA bot.

Der zweite Tag startete mit Nebel, aber dennoch erfreulich, weil es ein absoluter Szenetreff mit vielen überzeugten E-Mobilisten war. Von Inning ging die Fahrt zum Starnberger See nach Weilheim und von dort über Starnberg wieder zurück nach Inning. Wenn Engel reisen, wird sich das Wetter weisen. Glücklicherweise waren wohl genug e-mobile Engel auf der Strecke unterwegs. So lachte bald die Sonne vom Himmel und wir konnten noch die wunderschöne Landschaft zwischen den Seen genießen. In Starnberg ging es wieder mitten in die Innenstadt - die Elektrofahrzeuge durften in die Fußgängerzone einfahren, wo es außerdem Stände des örtlichen Energievereins und anderer Organisationen zu Umwelt- und Energiefragen gab. Viele Bürger und Bürgerinnen kamen und zeigten damit wieder ihr großes Interesse an E-Mobilität. Für uns war es die ideale Gelegenheit, direkt am Hauptplatz in der Sonne einen Eiskaffee genießen zu können.

Nachdem wir noch einen mehr als 500 km langen Weg zurück nach Wien vor uns hatten, mussten wir uns leider schon in Starnberg von den vielen Kollegen und der eRUDA verabschieden. Wieder landeten wir im Raum München im Stau- da kann auch E-Mobilität nicht helfen. Es ist noch viel zu tun, um bessere Konzepte im Verkehrsbereich umzusetzen. In Mondsee gab es wieder einen kurzen Zwischenstopp, mit etwas Strom für den Tesla Roadster und Essen für uns. Der zweite geplante Ladehalt in Linz war dafür entsprechend kürzer. Voll im Plan waren wir am späteren Abend wieder zurück.

Ein großes DANKE an meinen Kollegen Manfred Hillinger mit seinem Tesla Roadster dass ich als Beifahrerin dabei sein durfte! Für alle, die selbst ebenfalls einmal mit einem Tesla Roadster fahren wollen: Manfred Hillinger macht dies mit www.greensportcars.at, der ersten offiziellen Elektrosportwagenvermietung Österreichs, möglich!


So manches scheint nach dem wunderbaren Ausflug fix: Elektro-Mobilität ist machbar, auch längere Strecken können gefahren werden. Elektroautos und gleichzeitig die davon überzeugten E-Mobilisten werden mehr, wie die eRUDA zeigte. Reichweitenangst gibt es bei den Elektroautofahrern nicht. Nicht nur wir waren weiter angereist: Aus Oberösterreich waren einige Kollegen ebenfalls mit ihren E-Fahrzeugen gekommen, einige E-Mobilisten stammten aus dem Norden Deutschlands. Was derzeit vielleicht noch davon abhält, ist der etwas höhere Anschaffungspreis im Vergleich zu fossilen Diesel- oder Benzinfahrzeugen. E-Autos sind wunderbar- eine gut umgesetzte Verkehrspolitik braucht aber weit mehr, z.B. andere Öffis, gute Fahrradwege usw.

Ein weiterer Aspekt, der mich beeindruckte: Es hat sich bei vielen Gesprächen und natürlich bei der Besichtigung des großartigen Sonnenhauses gezeigt, dass fast alle nicht nur einfach elektrisch fahren, sondern gleichzeitig vom Solarvirus erfasst sind und die Energiewende ganz konkret umsetzen: Der Organisator der eRUDA, Werner Hillebrandt-Hansen, genauso wie Thomas Allner-Kiehling und Susi Kiehling und wie Manfred Hillinger, bei dem ich als Beifahrerin an Bord sein durfte. Die Energiewende verbindet positiv handelnde Menschen- auch bei der Elektromobilität.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /