© OEKONEWS - 25 Jahre Eurosolar: Viele Menschen haben im Lauf der Jahre den Einsatz für die Energiewende begleitet
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In den Fußstapfen von HERMANN SCHEER

25 jähriges Gründungsjubiläum von EUROSOLAR AUSTRIA gestern im Naturhistorischen Museum in Wien

Denkwürdiges Jubiläum und zuversichtlicher Ausblick

Der Geist FRANZ NIESSLER´s, des leider zu früh gegangenen Gründungsvaters von EUROSOLAR AUSTRIA, schwebte wohltuend im Raum, in dem vor genau 25 Jahren, impulsiert vom unersetzlichen Solarpapst Europas, dem großen HERMANN SCHEER, EUROSOLAR AUSTRIA als österreichische Sektion von EUROSOLAR aus der Taufe gehoben wurde. Schön das Jubiläum an der so ehrwürdigen Gründungsstätte begehen zu können, umsichtig geplant und organisiert von der aktuellen "guten Seele" des streitbaren Vereins, Dr. INGRID WAGNER. und zahlreichen engagierten Mitgliedern, die in alter Frische und Treue zur guten Sache mit dem "Solar-Virus" im Herzen zu überzeugen wissen.

Nach der Begrüßung durch den Vorstand lieferte Ministerialrat WOLFGANG HEIN, Gründungsmitglied und ehemaliger Präsident, in gewohnter Eloquenz einen sehr übersichtlichen Rückblick auf Gründung und Vereinsgeschichte, wobei die Verdienste von EUROSOLAR AUTRIA um die Verbreitung der ERNEUERBAREN ENERGIEN (EE) beleuchtet wurden. Vom österreichweitem, zum Großteil privatem, Stromtankstellen-Verzeichnis für die Elektromobilität über den legendären WIENER SOLARSTAMMTISCH (allein der Stammtisch schrieb bereits "Energie-Geschichte") bis zum kontinuierlichem Lobbyieren in Sachen Solarstrom hat der Verein, einst mit FRANZ NIESSLER an der Spitze, großartige Pionierarbeit für eine menschenwürdige ENERGIEWENDE in Österreich geleistet.

Der deutsche Präsident von EUROSOLAR INTERNATIONAL und somit Nachfolger von HERMANN SCHEER, Prof. PETER DROEGE, machte in seinem Vortrag über die globalen Perspektiven für Erneuerbare Energien und die Rolle von EUROSOLAR anschließend sehr deutlich, dass es keine Alternative zur ENERGIEWENDE gibt und nur ein ERNEUERBARES EUROPA einigermaßen zukunftsfähig und stabil sein können wird - alles andere beschwört Leid, Krisen und Verlust an Lebensqualität herauf.

In Deutschland ist der Anteil der EE von 4% vor 25 Jahren auf 25% aktuell und innerhalb eines Jahrzehnts (2004 bis 2014) von 3.7 auf 139 Gigawatt angestiegen - deutlicher kann Tauglichkeit und Effizienz der EE nicht dargestellt werden und trotz des letzten Aufbäumens der umweltschädlichen fossil-atomaren Anachronisten, die sich ebenso sinnlos wie vehement gegen die zeitgemäße Demokratisierung der Energieversorgung stemmen, befinden sich die EE bereits heute auf einem Siegeszug durch die europäische Gesellschaft. Daran kann auch der momentane Versuch zur Demotivierung der Basis und die mitunter als kafkaesk anmutende Situation und Front gegen die EE seitens konventioneller Energieversorgungsunternehmen, der "geimpften" Medien und Presse und einer gekauften und obendrein entscheidungs- und orientierungsschwachen Politik nichts ändern. Der einstige "Zwerg" ist mächtigen Industrieverbänden gefährlich geworden. Dezentrale, lokal regionale Energieversorgung mit kurzen Transportwegen ist die Zukunft und hierbei auch ein emminent friedenstiftender Faktor sowohl sozial wie vorallem auch international bezüglich Ressourcenverknappung und politischer Instabilität. Der Einsatz für EE ist immer eine Entscheidung für das Leben, Nächstenliebe und Solidarität. Deswegen kommt die ENERGIEWENDE auch von den Herzen der Menschen.

Die Rolle von EUROSOLAR ist eng mit der europäischen Entwicklung hin zu umweltfreundlicher Energiegewinnung verbunden und die internationale Arbeit bekommt durch die Betreuung der Sektionen in Tschechien, der Slowakei, der Ukraine und auch Russland, Ungarn und Bulgarien wieder vermehrte Bedeutung. Österreich war hierbei als gutes Beispiel oft als best practice angeführt und könnte seine Vorreiterrolle wieder inhaltlich stärken. Einmal wurde in Wien bereits der internationale EUROSOLAR-Preis verliehen, üblicherweise in Berlin, soll 2015 die Verleihung in Rom stattfinden.Jedenfalls ist EUIROSOLAR-AUSTRIA auf der Landkarte eine wichtige Sektion, die prädestiniert ist die internationale Zusammenarbeit zu forcieren und auf die Größe des Potentials und die globale Perspektive hinzuweisen.

Präsident DROEGE schloss mit der Verlesung des WIENER APPELLS - Agenda 2021 - Für ein Erneuerbares Europa seine Ausführungen ab.

Es folgte eine Podiumsdiskussion, bei der ENERGIEPIONIER WOLFGANG LÖSER mit ermutigenden, klaren Worten den Weg zur persönlichen ENERGIEWENDE wies und OTTO RÖTZER, Eurosolarier der ersten Stunde und E-Mobilitäts-Fachmann, ein berührendes Bekenntnis zum Einsatz und der Verbreitung der ERNEUERBAREN gelang.

Nach einem sympathischen und originellem kleinen Imbiss mit Äpfeln von einem niederösterreichischem Bauern, Säften aus der Region und knackig frischen Brezeln gab es einen weiteren "Festvortrag" von Bundesrat Prof. STEFAN SCHENNACH, seines Zeichens Mitglied des Vereinsvorstandes, Bundesrat und Vorsitzender in der Union für das Mittelmeer. Er wies auf die immensen Chancen von erneuerbaren Energieformen, vor allem für den ländlichen Raum, hin und führte das Burgenland als Beispiel an, dass seit 2013 bereits mehr Strom aus EE erzeugt, als es verbraucht und deswegen vor allem Windstrom in andere Bundesländer liefern kann, da eben die großen Chancen und Potentiale rechtzeitig erkannt worden sind. An windigen Tagen wird dort bereits 4 x mehr Strom, als selbst verbraucht wird, hergestellt. In der Zwischenzeit sind EE zu einem bedeutenden Wirtschaftsfaktor, auch für den Export geworden. Er berichtete weiters über die angestrebte 100 % Energieunabhängigkeit im Mittelmeer, bei der sogar noch Grüne Energie exportiert werden wird. Die "Eco-towns mediterranean" sind ein Netzwerk für und eine Euro-mediterrane Kooperation für Erneuerbare Energie, sanfte Mobilität, regionale Wertschöpfung, Ökologisierung der Landwirtschaft und Green Jobs, dem er mitangehört.

Die Veranstaltung würdigte unpretentiös und herzhaft den Verein als maßgeblichen Protagonisten auf dem Weg Österreichs in eine gesunde und ersprießliche Energiezukunft.
Als ob HERMANN SCHEER bedächtig und wohlwollend, erfreut über ein Vierteljahrhundert Einsatz für artgerechte Energieversorgung, seine schützende Hand vetrauensvoll über EUROSALAR AUSTRIA immer weiter hält.

daniel hackenberg für OEKONEWS


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