© Nuclear Lies
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"Nuclear Lies"-Atomenergie in Indien im Fokus

Ein Film der schockierende Fakten der nuklearen Probleme Indiens auf den Tisch bringt

"Nuclear Lies", eine Dokumentation des indischen Filmemachers Praved Krishnapilla, der seit Jahren in Österreich lebt, deckt die Missstände in der indischen Atomindustrie auf. Im bis auf den letzten Platz gefüllten Burgkino feierte der Dokumentarfilm feierte am Sonntag, den 7. Dezember 2014 seine Vorpremiere.

Einige schockierende Details:

Indien verfügt über 110 Atombomben. Der Atomstromanteil an der Stromproduktion beträgt aber nur 3,5%. Indien hatte billigen Strom für alle versprochen! Die Atomenergie sollte die Lösung gegen Armut und Ungleichheit in Indien sein. Dies trifft nicht zu!

Uranmine in Jaduguda:
Den Bewohnern wurde gratis Strom, Jobs und Geld versprochen. Wenn es Jobs gibt, dann sind diese mit schwerer körperlicher Arbeit verbunden und zeitlich befristet.

Die Uranium Corporation of India Ltd (UCIL), der Betreiber der Mine versprach, dass es keine Strahlenbelastungen durch den Abbau von Uran geben wird bzw., dass die Grenzwerte eingehalten werden. Die Mine in Jaduguda ist weltweit die einzige Uranmine, die in der Nähe von menschlichen Lebensraum errichtet wurde. Der Absetzdamm ist mitten im Dorf und verseucht das Grundwasser. Abfallmaterial aus dem Uranabbau wurde zum Bau von Straßen und der Schule im Dorf eingesetzt. Mitarbeiter der Mine haben eine höhere Todesrate als Arbeiter in anderen Industrien. Die Anzahl der Minenarbeiter mit ‘Tuberkolose’ (offizielle Bezeichnung der Behörden) ist um Faktor 100 höher als bei Arbeitern in anderen Industriezweigen. Es gibt Mißbildungen bei Kindern im Ort. Mutationen bei Samen von Früchten wurden festgestellt (keine Samen, mutierte Samen, …).

Honigbienen sind in der Umgebung der Uranmine ebenso verschwunden, wie Affen und Elefanten.

2 t Uranerz für 120 g Uran!


Atommüllaufbereitungsanlage Tarapur:
Es gibt ein Leck im ältesten Teil der Anlage. Wissenschafter hatten die Abschaltung empfohlen, diese geschah nicht.
Krebsfälle gibt es offenbar in allen Familien, die in der Umgebung der Anlage leben.


AKWs Kalpakkam:
Radioaktives Wasser wird ins Meer abgelassen. Negative Auswirkungen auf die Flora/Fauna im Wasser sind feststellbar. Aus dem Kamin der Anlage wird radioaktives Jod in die Umwelt freigesetzt. Im Umfeld gibt es erhöhte Todesraten als Folge von Schilddrüsenkrebs. Die Todesrate von Mitarbeitern ist statistisch auffällig hoch. Vor Ort ist die ERrichtung schneller Brüter geplant!


Kudankulam (AKWs russischer Bauart):
Es gab vor dem Bau der Anlagen keine Befragung der Menschen, die in der Umgebung leben. Friedlichen Protesten der Anwohnerinnen und Anwohner standen staatliche Gewalt indischer Behörden bzw. nicht nachvollziehbare Gerichtsverfahren gegenüber.


Jaitapur – die weltgrößte AKW-Anlage mit 9.900 MW ist geplant:
In der Umgebung leben 20.000 Menschen von der Fischerei. Es wird befürchtet, dass die Fischer ihre Lebensgrundlage verlieren (z.B. durch Folgen möglicher radioaktiver Einleitungen).

Die Region ist Erdbeben gefährdet, ... Konzerne wollen einen haftungsfreien Handlungsspielraum.

Ein brennendes Problem

In der anschließenden Diskussion zeigt sich, dass es sogar noch weitere Probleme gibt. Indien versucht offenbar, Greenpeace Indien massiv unter Druck. Obwohl Greenpeace gemeinnützig ist, soll die NGO Steuern nachzahlen. Der Geldtransfer aus dem Ausland in Richtung Greenpeace Indien wurde von indischen Behörden unterbunden.

Die Endlagerung ist genauso wie in vielen anderen Staaten ungelöst.

Von Seiten der indischen Botschaft war leider niemand bereit, zur Vorpremiere zu kommen.

Der Film braucht noch weitere Unterstützung, um das Wissen über diese schockierenden Fakten zu Atomkraft unter die Menschen und in die Kinos zu bringen!

Mehr dazu: Waldviertler Energiestammtisch

Rene WABEL für oekonews


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