© EMO- Elektroauto in Berlin
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Berlin setzt auf niederländisch-deutsches Konsortium bei Elektromobilität

Alliander gewinnt das erste deutsche Wettbewerbsverfahren für die Erweiterung und den Betrieb von Ladeinfrastruktur für Elektroautos

Berlin- Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt hat der Bietergemeinschaft Alliander AG / The New Motion GmbH / Allego GmbH den Zuschlag für die Erweiterung und den Betrieb von Ladeinfrastruktur in Berlin erteilt. Bis spätestens Mitte 2016 sollen für eine erste angebotsorientierte Erweiterungsphase 400 Wechselstrom-Lademöglichkeiten im öffentlichen Raum sowie auf öffentlich zugänglichen privaten Grundstücken errichtet werden. Zusätzlich sind 20 Gleichstrom-Schnelllademöglichkeiten vorgesehen.

Senator Geisel sagt dazu: "Ich freue mich über die gute Nachricht für alle Besitzer von Elektroautos und für alle Kaufinteressenten. Die Erweiterung der Ladeinfrastruktur und deren langfristiger Betrieb sind jetzt sichergestellt. Damit schaffen wir Planungs- und Investitionssicherheit für alle, die mit einem Elektrofahrzeug arbeiten oder sich fortbewegen. Besonders Carsharing-Unternehmen fordere ich auf, ihre Flotten jetzt schnell auf Elektroantrieb umzustellen."

Berlin wählt als erste deutsche Stadt ein wettbewerbliches Vergabeverfahren für die Errichtung und den Betrieb der Ladeinfrastruktur. Die europaweite Ausschreibung startete am 25. Oktober 2012. Um die Teilnahme bewarben sich 28 Unternehmen bzw. Bieterkonsortien aus der ganzen Welt. Die Angebote der Bietergemeinschaft Alliander AG / The New Motion GmbH / Allego GmbH haben sich im Vergleich zu den Angeboten anderer Bieter als die wirtschaftlichsten erwiesen. Ausschlaggebend waren Angebotspreise für Errichtung und das Betreiberentgelt. Auch die vorgelegten technischen und organisatorischen Bieterkonzepte erwiesen sich als sehr überzeugend.

Alle Kunden-relevanten Informationen zur Ladeinfrastruktur werden erstmals betreiberneutral auf der Plattform der Verkehrsinformationszentrale des Landes Berlin bereitgestellt. Die Plattform übernimmt auch die Funktion einer anbieterneutralen Authentifizierungsplattform.

Senator Geisel: "Der Zuschlag an die Alliander AG ist zugleich ein entscheidender Schritt, um eine einheitliche Benutzeroberfläche für die Ladeinfrastruktur im Land Berlin zu schaffen. Die kundenunfreundliche Vielfalt von unterschiedlichen Ladekarten und anderen Zugangstechniken hat sich als Hemmnis für die Marktentwicklung von Elektro-Pkw herausgestellt. Diese wird nun überwunden. Alle vom Land Berlin geförderten Ladeeinrichtungen werden künftig mit einer Ladekarte nutzbar."

Sonderabschreibung für Elektroautos in Berlin in Aussicht

Die von vielen Experten der Branche geforderte Sonderabschreibung auf Elektrofahrzeuge in Firmenflotten soll heuer noch kommen. So steht es im Entwurf des Nationalen Aktionsplans Energieeffizienz (Nape) des Bundeswirtschaftsministeriums. Anfang Dezember soll er laut dem Papier beschlossen werden.

"Gerade in der Hauptstadtregion, wo in vielen Betrieben Fahrzeuge mit klarem und begrenztem Profil eingesetzt werden, sollten Flottenmanager schon mal die Bleistifte spitzen," freut sich Gernot Lobenberg, Leiter der Berliner Agentur für Elektromobilität eMO, über das Vorhaben. Mit Hilfe der Sonderabschreibung seien Elektrofahrzeuge schon heute wirtschaftlich einsetzbar, so Lobenberg. "Wir wollen die Berlinerinnen und Berliner in ihrem Alltag abholen und für die Elektromobilität begeistern", erläutert Lobenberg.

Das breite Informationsangebot, eine Erweiterung der Ladeinfrastruktur in Verbindung mit der deutlich günstigeren Beschaffung durch die Sonderabschreibung könne dazu führen, dass der Funke überspringe und der ab 2015 geplante Markthochlauf auch in der Hauptstadtregion Berlin beginnen könne.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /