openPR Logo
Pressemitteilung

Die Paarungszeit der Füchse ist die Hoch-Zeit der Jäger

Zurzeit hat der Fuchs besonders unter Nachstellung zu leiden: Jäger nutzen die Paarungszeit der Füchse, um die sonst so vorsichtigen Beutegreifer vor die Flinte zu bekommen. Zudem werden vielerorts so genannte "Fuchswochen" veranstaltet, bei denen mehrere Jäger gemeinsam versuchen, so viele Füchse wie irgend möglich zu töten. Um diese erbarmungslose Verfolgung unseres letzten größeren Beutegreifers zu rechtfertigen behauptet man kurzerhand, die Fuchsjagd sei "notwendig", weil die Fuchsbestände ansonsten überhandnähmen.

Weniger Jagd - weniger Füchse (http://www.wildtierschutz-deutschland.de/2015/01/die-paarungszeit-der-fuchse-ist-die.html)
Soziale Dichtekontrolle reguliert Fuchsbestände Wie wir aus jagdfreien Gebieten wissen, sorgt die Sozialstruktur unter den Füchsen dafür, dass sie sich nicht über Gebühr vermehren. Lässt man Füchse in Ruhe, so leben sie in stabilen Familiengemeinschaften zusammen, in denen nur die ranghöchste Füchsin Nachwuchs bekommt. Die Geburtenrate ist relativ gering und die Populationsdichte bleibt konstant.

Greift nun jedoch der Mensch mit Flinte und Falle in dieses stabile System ein, so brechen die Gemeinschaften auseinander, und nahezu jede Füchsin wird befruchtet. Studien zeigen, dass zudem auch die Anzahl der Welpen pro Wurf wächst.
Jagd ist kontraproduktiv Je stärker Füchse also bejagt werden, desto mehr Nachwuchs gibt es - eine wie auch immer geartete "Regulation" von Fuchsbeständen ist weder nötig, noch ist sie mit jagdlichen Mitteln überhaupt möglich.

Ein Beispiel hierfür sind die regelrechten Vernichtungsaktionen, die in den 1970er Jahren zur Tollwutbekämpfung durchgeführt wurden. Obwohl man damals Füchsen sogar mit Giftgas zu Leibe rückte, konnte die Fuchsdichte nicht verringert werden. Mehr noch: Die Ausbreitungsgeschwindigkeit der Tollwut, die man durch die Jagd eigentlich eindämmen wollte, wuchs sogar an - das Chaos in der stark bejagten Fuchsgesellschaft sorgte dafür, dass die nun zahlreich vorhandenen vagabundierenden Jungfüchse die Tollwut oftmals erst in neue Gebiete einschleppten.

Die Schweizerische Tollwutzentrale folgerte daher, dass eine jagdliche Reduktion von Fuchsbeständen offensichtlich nicht möglich und die Jagd zur Tollwutbekämpfung sogar kontraktproduktiv sei. Wie wir heute wissen, konnten erst tierfreundliche Impfköder die Tollwut besiegen - sie gilt heute in Deutschland und in weiten Teilen Europas als ausgerottet.

Weniger Jagd - weniger Füchse Diese Erfahrung ist geradezu symptomatisch für unseren Umgang mit Wildtieren: Manche Jäger wollen uns glauben machen, man müsse die Natur mit der Flinte "zurechtschießen". Dass es anders wesentlich besser geht, zeigen jene wenigen Gebiete, in denen Füchse nicht bejagt werden. Ob in Nationalparks im In- und Ausland, in jagdfreien Naturschutzgebieten, in Dünengebieten Nordhollands, im Kanton Genf oder im "Urwald" bei Saarbrücken: Nirgendwo ist eine drastische Vermehrung des Fuchses festzustellen.

Ganz offensichtlich ist die intensive Verfolgung des Fuchses, der in den meisten Bundesländern nicht einmal eine Schonzeit hat, vollkommen unnötig. Sie fügt Tieren - ohne dass der vom Tierschutzgesetz geforderte "vernünftigen Grund" vorliegt - Schmerz und Leid zu.

"Füchse sind als Gesundheitspolizisten und eifrige Mäusevertilger wichtige Mitlieder des Naturhaushalts", erläutert Lovis Kauertz von Wildtierschutz-Deutschland. "Wir dürfen nicht hinnehmen, dass sie wie Schädlinge behandelt und jedes Jahr zu Hunderttausenden getötet werden - es wird höchste Zeit, dass das sinnfreie Töten von Füchsen und anderen Beutegreifern eingestellt wird."
Die These der Übervermehrung von Füchsen sei eine Alibibehauptung: "Sie dient der Rechtfertigung der Fuchsjagd vor den Augen einer kritischer werdenden Öffentlichkeit. Bereits ein kurzer Blick in Jagdzeitschriften oder Jagdforen im Internet zeigt dagegen unmissverständlich auf, dass es in Wirklichkeit vor allem um die Lust an der Fuchsjagd geht."
Diese Pressemeldung wurde auf openPR veröffentlicht.

KOSTENLOSE ONLINE PR FÜR ALLE
Jetzt Ihre Pressemitteilung mit einem Klick auf openPR veröffentlichen
News-ID: 834583 • Views: 185

Diese Meldung Die Paarungszeit der Füchse ist die Hoch-Zeit der Jäger bearbeiten oder deutlich hervorheben mit openPR-Premium

Pressetext löschen Pressetext ändern

Mitteilung Die Paarungszeit der Füchse ist die Hoch-Zeit der Jäger teilen

Disclaimer: Für den obigen Pressetext inkl. etwaiger Bilder/ Videos ist ausschließlich der im Text angegebene Kontakt verantwortlich. Der Webseitenanbieter distanziert sich ausdrücklich von den Inhalten Dritter und macht sich diese nicht zu eigen.
Wenn Sie die obigen Informationen redaktionell nutzen möchten, so wenden Sie sich bitte an den obigen Pressekontakt. Bei einer Veröffentlichung bitten wir um ein Belegexemplar oder Quellenennung der URL.

Weitere Mitteilungen von Wildtierschutz Deutschland e.V.


Das könnte Sie auch interessieren:

Mittels Petition zur Schonzeit für Füchse
Mittels Petition zur Schonzeit für Füchse
… an Schutz zu gewähren, setzt sich die Initiative für eine bundesweite Schonzeit von Anfang Januar bis Ende September ein. Damit wäre der Zeitraum von der Paarungszeit bis zur Selbständigkeit der Jungtiere abgedeckt. Um dieser Forderung weiteren Nachdruck zu verleihen, hat die Initiative Schonzeit für Füchse nun eine Online-Petition ins Leben gerufen. …
Umweltminister räumt Unzuverlässigkeit der Jäger ein
Umweltminister räumt Unzuverlässigkeit der Jäger ein
In einem Interview zum Wolf (Quelle: Alles-Lausitz.de) räumt Sachsens Umweltminister Frank Kupfer (CDU), der auch schon "Ohren-Prämien" für erlegte und überfahrene Füchse ausgeschrieben hat, ein, dass Jäger das Gesetz in die eigene Hand nehmen: "Wenn die Jäger gewollt hätten, dass es den Wolf nicht gibt, dann gäbe es ihn in dieser Anzahl in Sachsen …
Ergebnis einer Fuchswoche in Baden-Württemberg
Organisationen aus ganz Deutschland weisen auf die Sinnlosigkeit der Fuchsjagd hin
… keinerlei Notwendigkeit gibt, weil soziale Faktoren die Bestandsdichte des Fuchses effektiv begrenzen. Zurzeit hat der Fuchs besonders unter Nachstellung zu leiden: Jäger nutzen die Paarungszeit der Füchse, um die sonst so vorsichtigen Beutegreifer vor die Flinte zu bekommen. Zudem werden vielerorts so genannte „Fuchswochen" veranstaltet, bei denen mehrere …
Fuchs mit 3 Schusswunden - Bild B. Pelli
Bundesweite Initiative fordert Einstellung der Massentötung von Füchsen
… Jagdreviere hinweg mit allen verfügbaren Mitteln nachgestellt wird. Die Initiative „Schonzeit für Füchse" fordert die zuständigen Ministerien auf, Fuchswochen schon während der Paarungszeit im Januar und Februar zu unterbinden. Die „Fuchswochen", bei denen unter Zuhilfenahme revierloser Jäger revierübergreifend oft Dutzende von Füchsen getötet werden, finden …
Fuchsjagd ist reine Spaß-Jagd
Fuchsjagd ist reine Spaß-Jagd
… und revierübergreifend dem Fuchs "nachstellen". Das geschieht zu einer Zeit, in welcher die Fuchsrüden um die Gunst der Fähen werben. Niemals ist der Fuchs so unvorsichtig wie während der Paarungszeit - die Jäger sprechen von der "Ranz" - auch wegen der Spuren im Schnee ist Reineke dann für den Jäger eine leichte Beute. Während dieser Zeit sind aber …
Und immer lockt der Fuchs - ein kalendarischer Jagdeinblick
Und immer lockt der Fuchs - ein kalendarischer Jagdeinblick
… schreibt in ihren Nachrichten, dass bei dieser Art zu jagen nur die wenigsten Tiere nach dem ersten Schuss tot sind. Kleintierjäger In landwirtschaftlich strukturierten Gegenden ist die Hoch-Zeit der Jagd zwischen Oktober und Dezember - die Zeit der Kleintierjäger. Ein Viertel bis ein Drittel der gesamten Hasenpopulation wird jetzt ausgelöscht und Millionen …
Fuchsrüde, zärtlich mit einem Welpen (c) Luise Dittombée
Nachwuchs am Fuchsbau: 70 Organisationen protestieren gegen erbarmungslose Bejagung
… Jungfüchse durch Verdursten oder Unterkühlung führen. Die wichtige Rolle der Fuchsväter für die Welpenaufzucht Hinzu kommt, dass in den Monaten Januar und Februar, in die auch die Paarungszeit der Füchse fällt, besonders intensiv Jagd auf Reineke gemacht wird. Dadurch wird vielen Welpen bereits vor der Geburt der Vater genommen: Jeder Fuchsrüde, der …
Schluss mit der Hobby-Jagd
Schluss mit der Hobby-Jagd
… auf. Füchse werden vornehmlich in den Wintermonaten gejagt. Der Schnee erleichtert die Jagd und die ansonsten aufmerksamen Tiere sind unvorsichtig, denn für Füchse ist jetzt die Paarungszeit. Für viele ab April das Licht der Welt erblickenden Fuchswelpen heißt das, dass sie ohne den Fuchsvater aufwachsen. Der hat aber durch die Nahrungsbeschaffung eine …
Tier- und Naturschützer zeigen Sinnlosigkeit der Fuchsjagd auf
Tier- und Naturschützer zeigen Sinnlosigkeit der Fuchsjagd auf
Zurzeit hat der Fuchs besonders unter Nachstellungen zu leiden: Jäger nutzen die Paarungszeit der Füchse, um die sonst so vorsichtigen Tiere vor die Flinte zu bekommen. Zudem werden vielerorts sogenannte "Fuchswochen" veranstaltet, bei denen revierübergreifend versucht wird, so viele Füchse wie irgend möglich zu töten. Um diese erbarmungslose Verfolgung …
70 Organisationen fordern bundesweite Schonzeit für Füchse
70 Organisationen fordern bundesweite Schonzeit für Füchse
Etwa 600.000 Füchse werden in Deutschland jedes Jahr erlegt. Der Rotfuchs ist eine der wenigen einheimischen Wildtierarten, die in den meisten Bundesländern ganzjährig bejagt werden. Dabei kommen auch besonders umstrittene Jagdarten wie die Bau- oder die Fallenjagd zum Einsatz. Da Fuchspelze kaum noch gefragt sind, werden die meisten erlegten Füchse …

Sie lesen gerade: Die Paarungszeit der Füchse ist die Hoch-Zeit der Jäger