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Waldbrände bedrohen Tschernobyl

In der Sperrzone um den havarierten Reaktor Tschernobyl sind am 28.April heftige Waldbrände ausgebrochen, die schwersten seit mehr als 20 Jahren.

Das Feuer wütet, angefacht durch starke Winde, auf einer Fläche von 400 Hektar Wald und hat sich dem Atomkraftwerk bereits bis auf 20 Kilometer genähert. Mehr als 300 Einsatzkräfte versuchen, das Feuer unter Kontrolle zu bekommen.

Durch den Brand kann Radioaktivität, die in Pflanzen und Holz in den kontaminierten Regionen eingelagert ist, freigesetzt werden. Ebenso kann radioaktiv verseuchte Erde oder Staub aufgewirbelt und mit dem Wind fortgetragen werden. Je nach Windstärke und Windrichtung wird sie in der Umgebung neu verteilt, auch die Nachbarländer Russland und Weißrussland können betroffen sein.

Eine radioaktive Wolke, wie wir sie im Mai 1986 in Süddeutschland erlebten, erwarten wir zwar nicht, da derzeit Westwindlage herrscht. Außerdem kann die durch Brände freigesetzte Radioaktivität in der Regel nicht in solche Höhen gelangen und somit auch nicht über so weite Strecken transportiert werden, wie es damals durch die Explosion geschah.

Trotzdem misst das Umweltinstitut München rund um die Uhr die Radioaktivität in der Außenluft. Sollten wir eine erhöhte Strahlung, die auf die Waldbrände zurückzuführen ist, in München feststellen, werden wir umgehend informieren.

Quelle: Umweltinstitut München


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /