© Astrid Knie/ Taufe für Windrad Willi
© Astrid Knie/ Taufe für Windrad Willi

NÖ ist Windbundesland Nummer 1

Niederösterreich feiert 1.000 MW Windkraftleistung

© Astrid Knie/ Große Freude über 1000 MW Windkraftleistung
© Astrid Knie/ Große Freude über 1000 MW Windkraftleistung

St. Pölten - Am Samstag feierte die IG Windkraft 1000 MW Windkraftleistung in Niederösterreich bei der Eröffnung des Windparks Pottenbrunn IV in St. Pölten. Der Vorstand der E-Control Martin Graf, Landesrat Stephan Pernkopf und Bürgermeister von St. Pölten und SPÖ Landesparteivorsitzender Matthias Stadler unterstützten dieses Jubiläum. In den letzten vier Jahren wurde eine Mrd. Euro in Niederösterreich investiert und damit die Windkraftleistung in Niederösterreich verdoppelt. "Die erreichten Meilensteine dürfen aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Strommarkt nicht zeitgemäß ist und dringend Änderungen anstehen, damit die Energiewende der Stromerzeugung endlich gelingen kann", bemerkt Stefan Moidl, Geschäftsführer der IG Windkraft.

Mit der Inbetriebnahme des Windparks Pottenbrunn IV in St. Pölten erreicht die Windkraft in Niederösterreich eine Gesamtleistung von mehr als 1.000 Megawatt. Beim Eröffnungsfest des Windparks tauften die Kinder der Volksschule Kapelln das Windrad auf den Namen Willi. Landesrat Stephan Pernkopf wies darauf hin, dass die niederösterreichischen Windräder knapp 100 % aller Haushalte mit Strom versorgen können. "Die Windkraft ist mittlerweile eine wichtige Säule der Stromerzeugung", merkte der ebenfalls bei der Feier mitwirkende Martin Graf, Vorstand der E-Control an. Der Windpark Pottenbrunn IV wird von Benevento und ImWind betrieben. "Mit den vier neuen Windrädern wird die Ökostromproduktion der Landeshauptstadt verdoppelt. Damit versorgen wir nun mehr als 100 % unserer Haushalte sauber und unabhängig und sind hier Selbstversorger mit Ökostrom", erklärt Stadler.

Windkraft in NÖ ist Klimaschutz


Seit der Inbetriebnahme des Windparks Pottenbrunn IV vor zwei Monaten sind bereits weitere Windparks errichtet worden. Daher stehen derzeit in Niederösterreich 540 Windräder mit einer Gesamtleistung von 1.055 MW und erzeugen 2,3 Mrd. kWh sauberen Windstrom. Diese Windräder sparen 1,5 Mio. t CO2 ein, soviel wie ⅔ aller Autos in Niederösterreich ausstoßen. "Jedes Windrad reduziert unseren CO2-Ausstoß und bringt uns einer umwelt- und klimafreundlichen Stromversorgung einen Schritt näher", erklärt Pernkopf. Windkraft als Wirtschaftsprogramm "Von 2012 bis Ende dieses Jahres wird die Windbranche in Niederösterreich in nur vier Jahren eine Mrd. Euro investiert haben", stellt Moidl anerkennend fest. Durch den beständigen Ausbau der Windkraft werden in Niederösterreich Ende 2015 2.000 Personen in der Windbranche beschäftigt sein, um 400 Personen mehr als vor einem Jahr.

Strommarkt ist nicht zeitgemäß

Mit 13,5 % importierten wir letztes Jahr so viel Strom aus dem Ausland wie noch nie. Die schmutzigen Kohlekraftwerke laufen mit voller Leistung rund um die Uhr. Der Strommarkt ist extrem übersubventioniert. Noch immer bekommen Fossile- und Atomkraftwerke doppelt bis drei Mal so viele Subventionen in Europa wie alle erneuerbaren Energien zusammen. Dies erzeugt unrealistisch niedrige Strompreise an der Strombörse. Darüberhinaus bewirken überzogene Netzgebühren und auch international gesehen extrem hohe Kosten für Regel- und Ausgleichsenergie, dass es Altanlagen zunehmend schwer haben, positiv zu bilanzieren. "Es kann doch nicht sein, dass wir schmutzigen Kohlestrom aus Polen und gefährlichen Atomstrom aus Tschechien nach Österreich importieren, unsere Windräder aber abstellen müssen. Es ist höchste Zeit, dass für diese Windräder eine Lösung gefunden wird, denn sonst werden in den nächsten Jahren Windräder abgestellt werden, obwohl sie noch jahrelang billigen Strom liefern könnten", bemerkt Moidl abschließend.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /