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AKW Grafenrheinfeld endgültig vom Netz!

Große Freude bei Umweltorganisationen und Bürgerinitiativen über Stilllegung

Das bayerische Atomkraftwerk Grafenrheinfeld geht heute Samstag, den 27.6., endgültig vom Netz. Es ist das erste AKW, das nach dem 2011 beschlossenen Atomausstieg stillgelegt wird. Aus betriebswirtschaftlichen Gründen schaltet Betreiber Eon das AKW fünf Monate früher als gesetzlich vorgeschrieben ab.

Tobias Riedl, Atom-Experte von Greenpeace meint dazu: ‘Die Abschaltung von Grafenrheinfeld ist ein großer Erfolg für die Anti-Atom-Bewegung und ein Meilenstein für die Energiewende. Bei aller Freude darf aber nicht vergessen werden, dass die Atomindustrie ein tödliches nukleares Erbe hinterlässt, das für die nächsten Hunderttausende von Jahren sicher verwahrt werden muss.

Allein das AKW Grafenrheinfeld hat 950 Tonnen hochradioaktiven Atommüll produziert und zur Hälfte in die Wiederaufarbeitung geschickt. Daher muss Ministerpräsident Seehofer für den entsprechenden Teil der noch ausstehenden Castoren Verantwortung übernehmen.’

Der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) begrüßt die endgültige Stilllegung des AKW Grafenrheinfeld ebenfalls. Er fordert von der deutschen Bundesregierung und den zuständigen Landesregierungen zudem auch die sofortige Stilllegung der noch in Betrieb verbleibenden Atomkraftwerke. Der Verband befürchtet weitere Störfälle in den immer älter werdenden Atomkraftwerken und warnt vor der unlösbaren Atommüllproblematik. "Da darf kein weiterer Atommüll produziert werden",
so BBU-Vorstandsmitglied Udo Buchholz.

Mit Blick auf die Stilllegung des AKW Grafenrheinfeld gilt der Dank des BBU allen Bürgerinitiativen und Privatpersonen, die jahrelang engagierten Widerstand gegen das AKW geleistet haben. Den langen Protst-Atem wünscht der BBU jetzt weiterhin den
Anti-Atomkraft-Initiativen und sonstigen Organisationen, die sich für die Stilllegung der letzten AKW einsetzen.

Zusätzlich zur sofortigen Stilllegung der noch in Betrieb befindlichen Atomkraftwerke fordert der BBU auch die sofortige Stilllegung der sonstigen Atomanlagen. Der BBU kritisiert massiv, dass in den Uranfabriken in Gronau und Lingen ohne jegliche Laufzeitbegrenzung Uran für den Einsatz in internationalen Atomkraftwerken vorbereitet wird.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /