Kundenapplikationen aus dem Baukasten und Produkt-Individualisierung

Hansjörg Kistler ist seit 14 Jahren Verkaufsleiter und Mitglied des Managements der BIBUS GmbH. Ab 5. Oktober 2015 wird der gebürtige Schweizer auf der Internationalen Leitmesse für Montage-, Handhabungstechnik und Automation, der MOTEK 2015, in Stuttgart so viele Produkte präsentieren, wie kaum ein anderes Unternehmen an diesen Tagen. Montage - Grundmaschinen und Montage – Verkettungssysteme, Produkte aus den Bereichen Pneumatik, Hydraulik und Schmiertechnik sowie Produkte aus der Elektrischen Antriebs- und Installationstechnik.

Herr Kistler, wie behält man den Überblick und vor allem die Schlagkraft im Business angesichts der enormen Breite und Tiefe des Angebotes Ihres Unternehmens?

Gute Frage – schnell beantwortet: Unsere Intralogistik ist ausgefeilt, ein Team mit alten Hasen und jungen Fachleuten, die sich prächtig ergänzen und für reibungslose Abläufe sorgen. Unsere drei Produktgruppen sind optimal dokumentiert und sofort abrufbar für den Bedarf.

Was hat sich in den vergangenen 12 Monaten zum jetzigen Präsentzeitpunkt geändert?

Symptomatisch sind es die Entwicklungen, die uns individualisierter, spezifischer in Auftrag gegeben werden. Das macht es komplexer und interessanter und anspruchsvoller; denken Sie bitte nur an die zunehmende Miniaturisierung von Bauteilen oder ganzer Gruppen sowie auch der Verkleinerung der Gewichte derselben. Das war bereits im vergangenen Jahr deutlich ein Trend.

Mit welchen Front-Produkten bzw. neuen technologischen Entwicklungen aus den einzelnen Portfolio-Bereichen treten Sie an?

Es sind einige, wie der EasyDrive-Edelstahldruckluftmotor, der mit Verunreinigungen so umgeht, als ob es keine geben würde. Ein Motor, der für extremste Einsatzbedingungen mit Laugen, Chemikalien und für andere aggressive Mittel bestens geeignet und auch FDA-konform ist sowie höchste Drehmomente im niedrigen Drehzahlbereich von 4Nm bei 6bar und 30U/min entwickelt. Da geht mir als Techniker das Herz auf; und so überzeugt empfehlen wir unseren Kunden die Entwicklungen und Produkte weiter.

Sie betonen immer, Kundenwünsche individuell zu gestalten und dem voraus Angebote auf ein Höchstmaß zu optimieren. Wie bewältigen Sie diese Entwicklung der Individualisierung der Produkte?
Ja, das ist so. Mit mehr und ausgefeilteren Baukastensystemen wollen wir diesen Trend Service leisten. Am Beispiel eines Motors zeigt sich das besonders deutlich: Wir können aufgrund seiner ganz unterschiedlichen Komponenten variieren bzw. kombinieren. Verschiedene Getriebelösungen und Querschnitte mit verschiedenen Leistungsparamater stehen zur Verfügung und Steuer- und Regelelektronik werden als autonome oder integrierte Elektronik über Bussysteme vernetzt.

Kundenapplikationen aus dem Baukasten?

Ja, so geht es schnell gen Markt. Und diese Lösungen sind bei weitem viel kostengünstiger. Die Software und das Engineering spielen für Flexibilität und Variantenreichtum natürlich die ausschlaggebende Rolle. Unsere Lieferanten wissen um dieses Wechselspiel und diese Komplexität optimal auszukosten.

Im Interesse der Märkte stehen immer wieder Ihre Produkte aus dem Bereich Umwelttechnik, insbesondere der dezentrale Abwasserbehandlung. Was bringen Sie aus diesem Segment Neues mit?

Im Focus stehen hier unsere Gebläse für Kleinkläranlagen, bei denen der Energieverbrauch und die Ablaufoptimierung höchste Priorität haben, denn die bedarfsgerechte Steuerung von Ablauf-Prozessen schont nicht nur den Energieverbrauch und damit die Umwelt, sondern auch den Verschleiß der eingesetzten Maschinenbauteile.

Und aus der Pneumatik und Mechatronik?

Alle Modulare FRL Einheiten für die Luftaufbereitung und unsere Antriebe wie u.a. der ez-wheel aus der Serie 300; die Lieblinge u.a. der Logistik. Sie sind überall dort, wo Lasten dem Menschen abgenommen werden sollen.

Sie liefern für medizintechnische Unternehmen, in den Bereichen Umwelt/Energie, Maschinenbau, Logistik, Produktionstechnik… Wie führen Sie das interdisziplinär ausgerichtete Branchenmanagement?

Sie dürfen nicht vergessen, wie wir als BIBUS auch international im Verbund stehen. Unser Management ist von Beginn an so gewachsen, die einzelnen Bedarfsträger ganz autonom, aber auch immer flexibel mit Schnittstellen aus anderen Industrie- und Handwerksbereichen verknüpfen zu können. Das macht uns aus; schnell mal um die Ecke denken zu können. Dazu gehören auch die Netzwerkstabilisierung und ein Support von allerhöchster Qualität.

Der MOTEK – Messestand der BIBUS GmbH befindet sich vom 5. bis 8. Oktober 2015 in der Halle 6 am Stand 6309.