© JugendUmwelt.at/ Spannende Diskussion in der Französischen Botschaf
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Was bringt die Klimakonferenz 2015 in Paris?

Diese Frage diskutierte am Donnerstagabend ein hochkarätiges Podium im Rahmen des Projekts „UN-KlimareporterIn“ mit ca. 100 Studierenden und Interessierten im Französischen Kulturinstitut in Wien.

© JugendUmwelt.at/ Große Hoffnungen beim Blick auf das Klimaabkommen in Paris - Das Podium war interessant besetzt
© JugendUmwelt.at/ Große Hoffnungen beim Blick auf das Klimaabkommen in Paris - Das Podium war interessant besetzt

Wien - Es war eine äußerst spannende Veranstaltung. Alle Seiten setzen große Hoffnungen in das neue, globale Klimaabkommen, das in Paris beschlossen werden soll. Für Helmut Hojesky, langjähriger Verhandler des Umweltministeriums bei den Klimakonferenzen, muss dieses neue Abkommen vor allem rechttsverbindlich und transparent sein. ‘Während der Fokus zur verpflichtenden CO2-Reduktion bisher bei den Industrienationen lag, wird Klimaschutz durch Beiträge aller Länder nun auf breite Basis gestellt. Wichtig ist aber, dass die gesetzten Maßnahmen auch überprüfbar sind.’ sagt Hojesky.

Für Helga Kromp-Kolb, Klimawissenschaftlerin der Universität für Bodenkultur, sollten die Ziele des Paris-Abkommens doppelt so ambitioniert sein. Dazu räumt sie aber auch ein, dass Politik nichts mache, wenn nicht von der Bevölkerung die Forderung nach aktiver Klimapolitik und entsprechenden Maßnahmen kommen würde.

Für Herbert Wasserbauer von der Dreikönigsaktion ist es gerade deshalb so wichtig, dass die Zivilgesellschaft am Weltklimagipfel stark vertreten ist: ‘Bereits jetzt sind von vielen NGOs für Paris einige Aktionen geplant. Damit wird ein klares Signal für den Wunsch nach veränderter Klimapolitik an die Politik gesendet.’

Auch Kevin Anderson, Klimaexperte der Universität in Manchester, betont das partnerschaftliche Verhältnis zwischen Politik und Bevölkerung. Die Menschen müssten zeigen und bei Wahlen ausdrücken, was sie wollen. Lokale Initiativen und gute Beispiele könnten der Politik als Vorbild dienen.

Norbert Rainer vom Klimabündnis Oberösterreich unterstreicht diesen Ansatz. ‘Es ist gut zu reden. Aber wir müssen und dürfen auch Tun! Es braucht einen neuen Lebensstil, Gesellschaft ohne Wachstum, Reduktion des Ressourcenverbrauchs. Das muss dabei jedoch gar nicht als Einschränkung empfunden werden, sondern kann jedem Einzelnen auch Mehrwert bringen. So etwa ‘Car-Sharing’- Plattformen mit Elektroautos.Den Menschen erspart dies Kosten für ein Zweitauto und nebenbei werden Ressourcen geschont und das Klima geschützt.’ so Rainer.

Warum die Klimaverhandlungen dann doch ein langwieriger, zäher Prozess sind, liege laut Helmut Hojesky daran, dass dabei unterschiedlichste, nationale Interessen aufeinander treffen. ‘Es wird solange verhandelt, bis ein Konsens erzielt wird, den ausnahmslos alle Nationalstaaten der Welt mittragen, auch die ‘Hardliner’ wie Öl- und Kohle exportierende Staaten. Die UN-Klimakonferenz in Paris wird ein Meilenstein im Klimaprozess sein, eine Wende hin zu echtem, globalen Klimaschutz!’ erklärt Hojesky.

Wie schwierig es ist, ein internationales Klimaabkommen im Spannungsfeld divergierender Interessen zu erzielen, werden die TeilnehmerInnen des Projekts ‘UN-KlimareporterIn’ bei ihrer Simulation der UN-Klimaverhandlungen am 11. und 12. November in der UNO City Wien selbst ausprobieren. Zusätzlich werden die Studierenden dann als ‘KlimareporterInnen’ selbst berichten, was in Paris schließlich tatsächlich beschlossen wird.


Das Projekt ‘UN-KlimareporterIn’ wird von der Jugend-Umwelt-Plattform JUMP in Kooperation mit der Universität Wien, der Universität für Bodenkultur Wien sowie der Hochschule für Agrar- und Umweltpädagogik durchgeführt. Mit freundlicher Unterstützung des Bundeministeriums für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt- und Wasserwirtschaft sowie dem United Nations Information Service, der Französischen Botschaft in Österreich, dem Institut Française d’Autriche und UNIVERSITAS Austria.

Weitere Informationen zum Projekt: www.jugendumwelt.at/unklimareporterin

GastautorIn: Mag.a (FH) Angelika Rainer für oekonews.
Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /