© de Lucca / Erri de Luca
© de Lucca / Erri de Luca

Freispruch für rebellischen italienischen Schriftsteller nach seiner Kritik an Bahntunnelprojekt

Schriftsteller und Umweltaktivist Erri De Luca aus Italien wurde in Prozess freigesprochen

Turin - Erri De Luca ist einer der bekanntesten und meistgelesensten Schriftsteller Italiens.
Zugegeben, seine Kritik einer umstrittenen Hochgeschwindigkeitsbahnstrecke Bahnstrecke vor zwei Jahren in einem Interview mit der "Huffington Post" war vielleicht etwas drastisch ausgedrückt, als er meinte, er würde Vandalismus oder Sabotage gegen das Projekt befürworten. De Luca sagte damals zu der Zeitung, solche Taten seien legitim, weil sie eine Verteidigung der Gesundheit, des Bodens, der Luft und des Wasser seien.

Die Staatsanwaltschaft forderte daraufhin 8 Monate Gefängnis für seine Aussagen, weil er damit andere zu Straftaten anstacheln würde- mit der Begründung, dass De Luca in der Öffentlichkeit sehr bekannt sei und es daher in Zukunft tatsächlich Vandalenakte geben könnte.

"Ich bin für die Verwendung des Wortes "Sabotieren" angeklagt: Ich sehe das Edle und Demokratische. Edel, weil es von Gandhi und Mandela mit enormen politischen Ergebnissen verwendet wurde, und demokratisch, weil es von Anfang zur Arbeiterbewegung gehört hat, zum Beispiel mit einem Streik die Produktion sabotieren. Ich verteidige die Verwendung des Wortes "Legitim zu sabotieren" in seiner breiten Bedeutung ich bin bereit, zur strafrechtlichen Verurteilung für seinen Einsatz, aber nicht zur Verurteilung, um mich zu zensurieren oder um die italienische Sprache einzuengen. "
Erri De Luca


Die Gegner der geplanten Hochgeschwindigkeitsstrecke befürchten starke Umweltschäden in den Alpen, beispielsweise durch manche Tunnel, wie der Mont-Cenis-Basistunnel, die dafür gebaut werden müssten. Die neue Bahnstrecke soll immense Kosten von rund 8,5 Milliarden haben und von Turin in Italien nach Lyon in Frankreich führen. Für den Bau sind die französische und die italienische Regierung. Sie wollen die Bahnstrecke, weil diese z.B. LKWs ersparen könnte und die Reisezeit immens verkürzt.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /