© Aktionsbündnis TTIP
© Aktionsbündnis TTIP

Umfrage zeigt: 99 Prozent der Österreicher sehen keinen persönlichen Nutzen durch TTIP

GLOBAL 2000: Es ist Zeit, mit den Mythen über die positiven Effekte von TTIP aufzuhören

Wien - 99 Prozent der ÖsterreicherInnen sind überzeugt, dass sie persönlich von TTIP - dem derzeit verhandelten Handelsabkommen zwischen EU und USA - keinen Nutzen haben werden. Dies ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage* des renommierten Meinungsforschungsinstitutes "Public Opinion Strategies" im Auftrag der Umweltschutzorganisation GLOBAL 2000. "Die Umfrage zeigt deutlich, dass die Verhandlungen nicht im Namen der österreichischen Bevölkerung geführt werden", so Heidemarie Porstner, TTIP-Sprecherin von GLOBAL 2000.

Fast die Hälfte der Befragten (45 Prozent) sieht in dem geplanten Abkommen einen klaren Vorteil für den amerikanischen Wirtschaftsraum, während nur 5 Prozent Vorteile für den europäischen Wirtschaftsraum sehen. Für Unternehmen wird von 20 Prozent ein Nutzen durch TTIP erwartet.
ÖVP-SypmathisantInnen besonders skeptisch

Besonders pessimistisch sind, was den Vorteil für Unternehmen angeht, überraschenderweise die ÖVP-SympathisantInnen. Nur 13 Prozent denken, dass TTIP den Unternehmen nutzen wird. Für Heidemarie Porstner ist dieses Ergebnis bemerkenswert: "Wenn man bedenkt, dass sowohl die EU-Kommission, als auch Wirtschaftsverbände nicht müde werden zu unterstreichen, dass TTIP vor allem den kleinen und mittleren Unternehmen nützen soll, ist es beachtlich, dass gerade die ÖVP-SympathisantInnen diese Zuversicht anscheinend nicht teilen." Bei den SPÖ-SympathisantInnen sehen 22 Prozent die Unternehmen als Profiteure des Abkommens. Am pessimistischsten sind hier die NEOS-SympathisantInnen mit 2 Prozent. Den amerikanischen Wirtschaftsraum am stärksten im Vorteil sehen GRÜNE-SympathisantInnen, nämlich mit 50 Prozent.

GLOBAL 2000-Expertin Porstner abschießend: "Es ist Zeit, mit den Mythen über die positiven Effekte von TTIP aufzuhören und den Tatsachen ins Auge zu sehen. Die Umfrage zeigt, dass in der Bevölkerung kaum jemand noch daran glaubt, dass sich Standards für KonsumentInnen mit TTIP verbessern könnten. Dieser Illusion geben sich die ÖsterreicherInnen nicht mehr hin!"

Diese Woche fand die 11. Verhandlungsrunde in Miami (Florida) statt.

*Quelle: "Public Opinion Strategies"
Befragungsalter ab 16 Jahren

Fragestellung:
Derzeit wird zwischen den USA und der EU das Freihandelsabkommen TTIP verhandelt. Was meinen Sie, wem nützt das am meisten?


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /