© WKÖ/Mandl -WKÖ- u. GCP-Präsident Christoph Leitl und den derzeitigen B20-Vorsitzenden Rifat Hisarciklioglu von der türkischen Wirtschaftskammer (TOBB) bei der Unterzeichnung des Abkommens in Antalya.
© WKÖ/Mandl -WKÖ- u. GCP-Präsident Christoph Leitl und den derzeitigen B20-Vorsitzenden Rifat Hisarciklioglu von der türkischen Wirtschaftskammer (TOBB) bei der Unterzeichnung des Abkommens in Antalya.

Leitl fordert verbindliches Klimaabkommen in Paris bei G20-Gipfel in Antalya

Global Chamber Platform und B20 institutionalisieren Zusammenarbeit und präsentieren G20-Gipfel Empfehlungen der Wirtschaft zur Bewältigung globaler Probleme

"Die Weltwirtschaft ist noch immer mit der Bewältigung der globalen Wirtschafts- und Finanzkrise von 2008/‘09 beschäftigt. Hinzu kommt die Flüchtlingsfrage infolge der kriegerischen Auseinandersetzungen im Nahen und Mittleren Osten, aber auch in Afrika. Und man muss kein Prophet sein um zu erahnen, dass auch der Klimawandel weitere Migrationsbewegungen auslösen wird. Es ist daher gut und wichtig, dass die G20-Staats- und Regierungschefs bei ihrem Gipfeltreffen in Antalya nach Lösungsansätzen für diese Probleme suchen. Sie können dabei auch auf die Unterstützung der globalen Wirtschaft setzen, die am heutigen ersten Gipfeltag nicht nur durch die B20 ("Business 20"), sondern erstmals auch durch die Global Chamber Platform (GCP) vertreten ist", betont Wirtschaftskammer-Präsident Christoph Leitl, der in seiner Funktion als Präsident der globalen Kammernplattform GCP als einziger Österreicher beim G20-Gipfel heute, Sonntag, mit am Tisch sitzt.

Um die Weltwirtschaft wieder in Schwung zu bringen, seien internationale Lösungen zur Stabilisierung des Finanzsystems ebenso notwendig wie der Abschluss von Freihandelsabkommen mit dem Ziel, Handelsbarrieren weltweit abzubauen. Leitl drängte zudem auf eine bessere Einbeziehung von KMU in den globalen Handel. Vordringlich sei insbesondere auch eine deutlich stärkere Zusammenarbeit der internationalen Staatengemeinschaft in der Klimapolitik, etwa durch den erfolgreichen Abschluss eines Abkommens beim Klimagipfel in Paris, das klare und rechtsverbindliche Emissionsziele für alle Beteiligten enthält. "Zu den politischen Flüchtlingen dürfen keine Klimaflüchtlinge kommen."

Am Vorabend des Gipfels wurde mit der feierlichen Unterzeichnung einer gemeinsamen Deklaration durch den türkischen B20-Vorsitzenden Rifat Hisarciklioglu und GCP-Präsident Leitl die Zusammenarbeit zwischen der B20 und der globalen Kammernplattform GCP auf eine kontinuierliche und institutionalisierte Basis gestellt. "Ich freue mich, dass die globale Wirtschaft somit auch in Zukunft gegenüber den G20 mit einer vereinten und starken Stimme auftreten und ihre Handlungsempfehlungen zur Überwindung der großen Herausforderungen der Weltwirtschaft einbringen kann", betonte Leitl, der seit 2006 an der Spitze der Global Chamber Platform steht. Es gehe nicht nur um einen verstärkten Austausch von unterschiedlichen Wirtschaftsregionen weltweit, sondern insbesondere auch darum, "dass Wirtschaftskammern zusätzliche, neue Perspektiven in den Diskussionsprozess und Best Practice-Beispiele einbringen können, z.B. in den Bereichen Unternehmensgründung, Förderung von Unternehmertum, Duale Berufsausbildung im Kampf gegen Jugendarbeitslosigkeit, aber auch die Anliegen insbesondere der kleinen und mittleren Betriebe, die von neuen Regulierungen überproportional belastet sind".

Der Dank der GCP gelte insbesondere auch dem derzeitigen türkischen B20-Vorsitz TOBB (Türkische Wirtschaftskammer) für die ausgezeichnete Arbeit. Leitl abschließend: "Nach der Türkei wird in der B20 - analog zur G20 - China den Vorsitz übernehmen. Ich freue mich auf eine gute und erfolgreiche Zusammenarbeit mit der chinesischen Wirtschaftskammer CCPIT."


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /