© Global 2000 / Liebentritt- Eine Botschaft aus Paris
© Global 2000 / Liebentritt- Eine Botschaft aus Paris

Ein österreichisches Zeichen für Klimaschutz aus Paris

GLOBAL 2000 fordert deutliche Nachbesserungen bei Klimaschutzvertrag -Klimavertragsentwurf hat den Namen Klimaschutzabkommen nicht verdient

Wien/Paris - Während die Verhandlungen in Paris in die letzte Runde gehen, setzen 60 GLOBAL 2000-AktivistInnen vor dem Eiffelturm ein Zeichen für den Klimaschutz und entrollen ein Banner mit zahlreichen Klimabotschaften aus Österreich. Gleichzeitig fordert GLOBAL 2000 deutliche Nachbesserungen gegenüber dem gestern Abend präsentierten Vertragsentwurf. Für heute ist ein finaler Vertragstext angekündigt: "Wir alle wollen ein rechtlich verbindliches Abkommen, aber es muss auch etwas wert sein. Der aktuelle Vertragsentwurf hat den Namen eines Klimaschutzabkommens nicht verdient. Die EU muss jetzt auf deutliche Verbesserungen drängen und ihren fairen Beitrag leisten. Auch Umweltminister Andrä Rupprechter muss innerhalb der EU klar Position beziehen," so Wahlmüller. Der zuletzt präsentierte Textentwurf brachte in einzelnen Bereichen minimale Verbesserungen, in anderen aber auch Verschlechterungen. Die Gefahr eines Minimalkompromisses besteht nach wie vor. 1,5 Grad rechtlich unverbindlich, kein Ausstieg aus fossiler Energie So ist im Text enthalten, dass die globale Erwärmung auf unter zwei Grad eingedämmt werden soll. Weiter heißt es zwar, dass alle Anstrengungen unternommen werden sollen, die globale Erwärmung auf unter 1,5 Grad einzudämmen, aber es ist damit nicht rechtlch verbindlich vorgesehen, dass diese Schwelle unter-schritten werden muss. Schwer wiegt zudem, dass ein Ausstieg aus fossiler Energie bis 2050 aus dem Ent-wurfstext gestrichen wurde. Dass dieses Ziel nicht enthalten ist, obwohl es bereits von den G7 beschlossen wurde, ist ein klarer Rückschritt. Deutliche Nachbesserungen nötig In jedem Fall müssen aber die Anstrengungen erhöht werden und hier ist die größte Schwachstelle des Ver-tragsentwurfs. Eine erste Überprüfung der Klimaschutzpläne soll erst 2019 erfolgen, im Vorentwurf war sogar noch eine erste Überprüfung im Jahr 2023 vorgesehen. Somit ist in diesem Punkt zwar eine leichte Verbesserung erkennbar, aber nach wie vor kein ernsthafter Ansatz erkennbar, die Ambition bereits rechtzeitig zum Inkrafttreten des Vertrags zu erhöhen: "Wir wissen heute schon, dass es eine deutliche Erhöhung der Anstrengungen braucht und können nicht jahrelang auf eine Überprüfung warten. Es braucht hier noch deutliche Nachbesserungen, wenn Paris nicht nur leere Worthülsen bringen soll", so Johannes Wahlmüller abschließend.



Verwandte Artikel:


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /