© Global 2000-Liebentritt/ Für Klimagerechtigkeit
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Die Welt braucht Ambition beim Klimaschutz!

Klimaschutzabkommen: Globale Erwärmung soll auf unter 2 bzw. max 1,5 Grad sinken - 100% erneuerbare Energie unbedingt erforderlich

© Global 2000-Liebentritt/ Demo in Paris
© Global 2000-Liebentritt/ Demo in Paris

Wien/Paris - Nun liegt das offenbar finale Dokument der Klimakonferenz vor und die österreichische Umweltschutzorganisation GLOBAL 2000 fordert nach dem Abschluss des Klimaschutzabkommens von Paris mehr Herzblut beim Klimaschutz: "Der Vertrag setzt das klare Ziel, die globale Erwärmung auf weit unter zwei Grad und maximal 1,5 Grad einzudämmen. Dieses Ziel muss jetzt aber auch in den einzelnen Ländern umgesetzt werden. Dafür braucht es mehr Ambition als bisher und auch in Österreich muss der Umstieg auf 100 Prozent erneuerbare Energie in Angriff genommen werden", betont Johannes Wahlmüller, GLOBAL 2000 Klimasprecher und langjähriger Beobachter der UN-Klimakonferenzen.

Das Klimaschutzabkommen, das in Marathonverhandlungen zum Abschluss gebracht wurde, sieht vor, die globale Erwärmung soweit wie möglich unter zwei Grad zu halten. Weiters sollen Anstrengungen unternommen werden, die globale Erwärmung auf 1,5 Grad einzudämmen. Derzeit führen die Zusagen der Staaten aber zu einer globalen Erwärmung von etwa 2,7 Grad, womit das Risiko steigt, dass Kipp-Elemente im Klimasystem überschritten werden.

Fehlende Ambition größte Schwachstelle des Vertrags

Dass ein verbindlicher Plan fehlt, die Ambition in Einklang mit den Zielen des Vertrags zu bringen, sieht GLOBAL 2000 als die größte Schwachstelle an, auch wenn hier zuletzt noch eine leichte Verbesserung erzielt werden konnte: So soll eine erste Überprüfung der nationalen Klimaschutzpläne nun im Jahr 2018 starten. Eine verbindliche Erhöhung der Ambition bis zum Inkrafttreten des Vertrags ist dabei aber nicht vorgesehen. Ein weiterer Stocktake soll im Jahr 2023 stattfinden, alle fünf Jahre sollen die Staaten neue Klimaschutzpläne ankündigen. Weiters sieht das Abkommen vor, dass sich bis zur zweiten Hälfte des Jahrhunderts Treibhausgas-Emissionsquellen und CO2-Senken, zum Beispiel durch Aufforstung, die Waage halten sollen. "In Summe ist das Abkommen in Paris zu schwach, um uns vor unkontrollierbaren Klimafolgen zu schützen. Es enthält aber eine kleine Chance auf Nachbesserungen. Paris muss damit auch ein Startsignal für mehr Ambition beim Klimaschutz sein", erklärt Wahlmüller.

Zugesagt wurde auch die Absicht, dass es ab 2020 finanzielle Unterstützungen für Entwicklungsländer in der Höhe von mindestens 100 Mrd. US-$ geben und diese Unterstützung bis zum Jahr 2025 aufrecht erhalten werden soll. Noch vor 2025 soll ein neues Finanzierungsziel ausgearbeitet werden, das darüber hinausgehen soll. "Die finanzielle und technologische Unterstützung von Entwicklungsländern ist ein Schlüsselfaktor, wenn es gelingen soll, Entwicklungsländer von einem nachhaltigen Entwicklungspfad zu überzeugen. Auch Österreich ist aufgefordert, hier seinen fairen Beitrag zu leisten und mindestens 80 Mio. Euro jährlich zusätzlich für Klimafinanzierung zur Verfügung zu stellen", so Johannes Wahlmüller abschließend. GLOBAL 2000 nahm auch vor Ort mit über 60 AktivistInnen an den Demonstrationen zur Klimagerechtigkeit teil.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /