© GLOBAL 2000-Christoph Liebentritt / Umweltschützer in Paris
© GLOBAL 2000-Christoph Liebentritt / Umweltschützer in Paris

Der weltweite Umstieg auf 100 % Erneuerbare Energie muss nun beginnen

Ausstieg aus dem fossilen Energiesystem ist ab sofort weltweite Aufgabe - Österreich muss jetzt vorangehen und sein Energiesystem auf 100 % erneuerbare Energie umstellen.

Wien - Am Samstag wurde in Paris ein Klimaschutzabkommen abgeschlossen, mit dem Ziel, die globale Erwärmung so weit wie möglich unter zwei Grad zu begrenzen und alle Anstrengungen zu unternehmen, um die globale Temperatur auf maximal 1,5 Grad ansteigen zu lassen. GLOBAL 2000-Klimasprecher Johannes Wahlmüller, der vor Ort die Verhandlungen beobachtet hat: "Das Ziel des Klimaabkommens kann nur erreicht werden, wenn alle Staaten jetzt weltweit den Umstieg auf erneuerbare Energie vorantreiben. Österreich muss seinerseits den Umstieg auf 100 % erneuerbare Energie beschließen und eine Energie- und Klimastrategie zur Umsetzung ausarbeiten. Paris ist kein Endpunkt, es muss als Startschuss verstanden werden."

Tausende UmweltschützerInnen aus aller Welt haben an Kundgebungen, Demonstrationen und Aktionen in Paris teilgenommen um für mehr Klimaschutz und Klimagerechtigkeit einzutreten. Es wurde eine Menschenkette rund um den Eiffelturm gebildet und der Schriftzug "Climate Justice for Peace" gebildet. Dabei verteilten sich Freiwillige in der ganzen Stadt und und luden Handyfotos hoch. Auf einer Google-Map erstrahlte dann der Schriftzug "Climate Justice for Peace" über dem Grundriss der Stadt. Auch GLOBAL 2000 war mit 60 Freiwilligen vor Ort und nahm an den Aktionen teil.

Gleichzeitig haben 195 Staaten einem Klimaschutzabkommen zugestimmt, dass einerseits langfristige Ziele festlegt und von den einzelnen Staaten verlangt, regelmäßig ambitioniertere Klimaschutzpläne vorzulegen. Mehr als 180 Staaten haben bereits Klimaschutzpläne eingesendet, derzeit reicht die Ambition aber noch nicht aus, um das Ziel des Vertrags zu erreichen. Alle fünf Jahre sollen die Staaten neue ambitioniertere Klimaschutzpläne vorlegen. Im Vertrag ist eine erste Überprüfung im Jahr 2023 vorgesehen. Weiters soll es eine erste unverbindliche Überprüfung schon im Jahr 2018 geben. "Das eröffnet eine kleine Chance, schon bis zum Inkrafttreten des Vertrags eine Verbesserung der Klimaschutzpläne zu erreichen. Diese Chance muss genützt werden und auch Österreich muss seinen fairen Beitrag leisten", so Johannes Wahlmüller, Klimasprecher von GLOBAL 2000.

Neue Energiestrategie muss Dekarbonisierung als Ziel haben

Der Klimagipfel hat deutlich gezeigt, dass der Klimawandel und seine lebensbedrohenden und potentiell irreversiblen Folgen die dringende Aufmerksamkeit aller, besonders der politisch Verantwortlichen, erfordert. Dazu der Präsident des Verbandes EEÖ: "Der Klimagipfel in Paris ist ein lauter Appell an das Gewissen auch der österreichischen Politiker, Maßnahmen zum Klimaschutz und zur Energiewende energisch anzugehen. Kurzsichtige Interessenspolitik darf den Ausstieg aus den Umweltgiften Kohle, Öl und Gas nicht länger behindern."

Der Dachverband EEÖ hat im September mit der Vorlage des Vorschlages für eine österreichische Energiestrategie einen gangbaren Ausstieg aus den fossilen Energien aufgezeigt. "Wir freuen uns, dass Bundesminister Andrä Rupprechter als Vertreter der Bundesregierung in Paris die für Österreich realistischen Ziele von 100% erneuerbarem Strom bis 2030 und 100% erneuerbaren Energien bis 2050 bestätigt hat. Wir fordern jetzt alle politischen Parteien und Interessensvertretungen auf, in einem nationalen Schulterschluss möglichst rasch eine ambitionierte österreichische Klima- und Energiestrategie zu erarbeiten und zu beschließen. Alles andere wäre unverantwortlich gegenüber der jetzigen Generation und den nachfolgenden."

Die Energiestrategie des EEÖ zeigt auf, dass Österreich ein hervorragendes Potential hat, die Energiewende zu schaffen. "Die Zeit des Zauderns und Taktierens ist jetzt vorbei. Es ist die ethische Verantwortung der Entscheidungsträger, die Weichen in eine karbonfreie Zukunft zu stellen. Dazu muss man der Wirtschaft die Möglichkeit geben, eine führende Rolle beim Megatrend "Dekarbonisierung" zu spielen, damit Österreich in allen Bereichen profitiert", so Püspök.



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Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /