©  greenworld.org.ru / Dampfaustritt beim AKW Leningrad
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Not-Abstellung des Atomkraftwerks Leningrad

Austritt von radioaktivem Dampf während der Kühlphase

Am Freitag, 18. Dezember um 13:50 Uhr wurde die zweite Leistungseinheit des Leningrader Atomkraftwerk abgeschalten, Grund dafür war das plötzliche Austreten von radioaktiven Dampf aus einem defekten Rohr in einem der Räume der Turbinenhalle.

Während der Abkühlphase wird durch das Rohr weiter Dampf in die Umgebung ausgestoßen. Ein Süd-Südost Wind von 5 Metern pro Sekunde (nicht typisch für diesen Bereich) blies den radioaktiven Dampf in Richtung des Finnischen Meers, in Richtung Vyborg - Zelenogorsk. Die Strahlung wurde im Zentrum von Sosnovy Bor, 5 km vom Reaktor entfernt, um 17:00 Uhr von Green World gemessen und betrug 20 uR.

Damit hatte die Stadt St. Petersburg, von der das Leningrader Atomkraftwerk rund 40 km östlich entfernt liegt, noch Glück. Nach weiteren Quellen stieg der Strahlungspegel zwischenzeitlich einige Mal höher an.


Hintergrund:
Der zweite Reaktor von Leningrad NPP ist seit 40 Jahren in Betrieb, mit einem geplanten Lebenszyklus von nur 30 Jahren. Die Genehmigung zum Weiterbetrieb wurde ohne gesetzlich vorgeschriebene öffentliche Anhörungen gegeben.

Derzeit werden alle 4 LNPP Reaktoren unter den "Bedingungen der erweiterten Lizenzen betrieben." Der älteste der Reaktoren, bauglich dem Tschernobyl-Reaktor soll 2018 vom Netz gehen, nach 45 Jahren des Betriebs.

Der östliche Teil der Finnischen Meerbucht steht bereits seit 10 Jahren unter erhöhten Risiken von Unfällen zu Atomanlagen. Bis 2026 wird sich die Wahrscheinlichkeit von Problemen aufgrund der längeren Lebensdauer und des Alters der Reaktoren erhöhen.

Nähere Informationen finden Sie auf der Webseite der NGO GREEN WORLD ORG
www.greenworld.org.ru


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /