© Biomasseverband
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Kopetz: Ölpreise werden weiter steigen

Krisengipfel im Nahen Osten bringt keine Lösung des Problems

"Der Krisengipfel zum Thema Erdöl, der im Nahen Osten zu Ende gegangen ist, hat "beruhigende" Meldungen über die weitere Entwicklung der Erdölpreise gebracht. Trotzdem stieg der Erdölpreis am Montag weiter", sagt Dr. Heinz Kopetz, Vorsitzender des Österreichischen und Europäischen Biomasse-Verbandes. "Doch diese Meldungen, die von einem durchaus verständlichen Wunschdenken bestimmt sind, sollten niemanden, der vor Investitionsentscheidungen im Energiebereich wie etwa beim Heizungstausch steht, irreführen. Eines ist sicher: Der Trend zu volatilen und steigenden Ölpreisen wird auch in Zukunft anhalten," so Kopetz weiter.

Reserven sind erschöpft

Einerseits gehen in immer mehr Förderländern der Welt die Ölproduktionsmengen durch die Erschöpfung der Reserven zurück und es ist nur ein Bruchteil der übrigen Förderländer zu einer Ausdehnung ihrer Produktion in der Lage. "Dazu gehört sicherlich Saudi-Arabien. Aber auch dort sind die Vorräte begrenzt und es wird eine schwierige Entscheidung für dieses Land, die Reserven jetzt schneller als geplant abzubauen," zeigt sich Kopetz überzeugt. Andererseits steigt der weltweite "Hunger" nach Öl. Millionen neuer Autos werden in den nächsten Jahren die Straßen Asiens bevölkern, die industrielle Produktion wächst überall - dafür wird fossile Energie benötigt. Auch für Österreich prognostiziert das WIFO einen steigenden Öl- und Gasverbrauch in den kommenden Jahren. "Die Stagnation im weltweiten Angebot an Erdöl und die steigende Nachfrage veranlassen immer mehr Analysten, in wenigen Jahren Ölpreise zwischen 150 und 200 Dollar pro Barrel oder mehr zu erwarten," resümiert Kopetz.

Ölpreis treibt Gas- und Strompreis vor sich her

"Der Ölpreis treibt mit einer Verzögerung von etwa einem halben Jahr den Gaspreis und damit den Strompreis mit in die Höhe. Auch in diesem Bereich werden sich die Österreicherinnen und Österreicher in den nächsten 24 Monaten mit Preiserhöhungen von 20 bis 40 % konfrontiert sehen," warnt Kopetz. "Es ist notwendig, diese Perspektiven der Bevölkerung mitzuteilen und daraus die richtigen Schlüsse zu ziehen. Ein Wegschauen von dieser Realität bringt nichts," so Kopetz weiter. Was, wenn nicht ein hoher Energiepreis, wäre ein guter Anstoß, andere Formen der Strom- und Wärmeversorgung inklusive Begleitmaßnahmen wie Wärmedämmung und Energieeffizienz voranzutreiben? Der rasche Umstieg auf erneuerbare Energie in allen Formen wie Wind, Wasserkraft, Biomasse, Solarthermie und Photovoltaik ist der einzige Erfolgversprechende Weg um der Energiepreisfalle zu entkommen. "Wer dagegen weiter in Öl und Gas investiert, darf sich nicht wundern, wenn seine Energiepreise rasch steigen werden," so Kopetz.



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Weitere Infos: Österreichischer Biomasse-Verband

Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /