© Peter Dargatz / Roter Milan
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Vergiftungsfall Zistersdorf: Höchst gefährdete Greifvögel unter den Opfern

BirdLife verurteilt die Vergiftung in dem wichtigsten Greifvogelgebiet Österreichs aufs Schärfste und fordert ein hartes Durchgreifen des Landesjagdverbandes

NÖ/ Zistersdorf – Der Fund vieler vergifteter Tiere, darunter auch höchst gefährdete Vogelarten wie Rotmilan oder Seeadler, stellt einen neuen, traurigen Höhepunkt illegaler Verfolgung dar. Bis jetzt werden zwei vergiftete Rotmilane und ein Seeadler unter den Vergiftungsopfern gezählt - bereits eine erhebliche, populationsgefährdende Bilanz. In den March Thaya Auen gibt es aktuell einen Brutbestand von 10 Rotmilan- und 3 Seeadlerpaaren auf österreichischer Seite.

‘Der Verlust jedes einzelnen, gefährdeten Greifvogels stellt bereits eine massive Beeinträchtigung der gesamten Population dar. Im Falle des Rotmilans trägt Europa die Hauptverantwortung zum Erhalt dieser Vogelart.’ warnt Gabor Wichmann, Greifvogelexperte und stellvertretender Geschäftsführer von BirdLife Österreich. Generell befinden sich die Bestände des Rotmilans in einem sehr schlechten Erhaltungszustand. Klimawandel, Lebensraumverlust, Verfügbarkeit von Nahrung und auch die illegale Verfolgung setzt dem seltenen Greif zu.

Die Fälle rund um illegale Verfolgung häufen sich in Österreich – erst im Oktober letzten Jahres wurden 37 Rohrweihen im Laaer Becken illegal geschossen. Es ist Zeit, dass der Landesjagdverband hart durchgreift. Offenbar hat im Falle der Vergiftungen in Zistersdorf das System der jagdlichen Aufsicht versagt.

GastautorIn: Katharina Loupal für oekonews.
Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /