Schultes: Europa muss eigenen Weg in der Energiedebatte gehen

Energieabhängigkeit von Ölförderländern muss reduziert werden; Biosprit wirkt preisdämpfend auf Benzin und Diesel und reduziert CO2 Ausstoß

Für ein "europäisches Selbstverständnis" tritt im Vorfeld der morgigen Bioenergie-Enquete des ÖVP-Parlamentsklubs NR Hermann Schultes ein: "Das starke Europa steht gerade als Bittsteller vor den ölproduzierenden Ländern, statt aus aller Kraft die eigenen Möglichkeiten zu entwickeln und damit die wachsende Abhängigkeit einzugrenzen. Letztendlich zeigt sich, dass Biotreibstoffe verlässlicher zur Bedarfsdeckung beitragen alsÖlförderländer, die ihre Möglichkeiten zu einem sehr teuren Preis verkaufen."

Biospritbeimischung reduziert die Auslandsabhängigkeit

Der österreichische Kaufkraftabfluss ist für Erdöl in den letzten zehn Jahren stark gestiegen. Im Jahr 1997 reichten 991 Millionen Euro für die jährlichen Erdölimporte, während 2007 alle Österreicher bei annähernd gleicher Importmenge bereits 3,053 Milliarden Euro ausgaben, was mehr als eine Verdreifachung des Kaufkraftabflusses fürÖsterreich bedeutet. Geld, das überwiegend in Krisenherde mit oft instabiler, undemokratischer politischer Struktur fließt und darüber hinaus für den österreichischen Wirtschaftskreislauf verloren geht, rechnete Schultes vor.

Biotreibstoffbeimischung wirkt preisdämpfend auf Diesel und Benzin

Wirtschaftanalysten von Merill Lynch haben indes den preisdämpfenden Effekt, den Biotreibstoffe auf den Rohölpreis nach sich ziehen, mit 15 Prozent beurteilt. Anders gesagt ist von einem mindestens 15 Prozent Preissprung bei Rohöl auszugehen, im Falle einer plötzlichen Rücknahme der Biotreibstoffe.

Biotreibstoffe ersetzen bereits jetzt etwa eine Million Barrel Rohöl pro Tag. Führende Analysten messen Biotreibstoffen hohe Bedeutung bei, ohne diese Mengen wäre die Versorgungslage noch angespannter. Biotreibstoffe werden 2008 72 Prozent des Verbrauswachstums derÖlförderungen in Nicht-OPEC-Staaten ausmachen. Das heißt, bereits fast drei Viertel der Förderzunahmen in Nicht-OPEC Staaten fallen auf Biotreibstoffe. Schultes dazu: "Regionale Ertragsschwankungen und die Auswirkungen der Rohstoffspekulation haben deutlich höhere Auswirkungen auf die Agrarproduktpreise als auf die speziell für die Biotreibstoffproduktion genutzten Flächen."

CO2-Einsparungungseffekt bei Biotreibstoffeinsatz enorm

Die in Österreich eingesetzten Biokraftstoffe sparen nachweislich gegenüber fossilen Treibstoffen je nach Biokraftstoffart zwischen 40 Prozent und 70 Prozent des CO2-Ausstoßes ein. In Zusammenhang mit der Erreichung der Klimaschutzziele ist der Einsatz von Biokraftstoffen der ersten und später der zweiten Generation nicht mehr wegzudenken. Das Nicht-Erreichen der Klimaschutzziele würde im Gegenzug hohe Strafzahlungen nach sich ziehen. "Der Einsparungseffekt durch den Biospriteinsatz beträgt in Österreich bereits etwa eine Million Tonnen CO2 Freisetzung und wird sich bei Erreichen des zehnprozentigen Beimischungsziels auf zwei Millionen Tonnen verdoppeln", so Schultes abschließend.

Quelle: ÖVP


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /