© Johannes Collini, Landesrat Johannes Rauch  und Gerald Fitz/Haberkorn bei der Zwischenpräsentation des Projekts
© Johannes Collini, Landesrat Johannes Rauch und Gerald Fitz/Haberkorn bei der Zwischenpräsentation des Projekts

Wirtschaft mobil: Intelligente betriebliche Mobilität im Fokus

Das Unternehmensnetzwerk "WIRTSCHAFT MOBIL" setzt klare Zeichen für einen Umstieg im Bereich der Mobilität

Wolfurt – Sieben große Unternehmen, die in Vorarlberg und Liechtenstein mehr als 10.000 Arbeitnehmerinnen und -nehmer beschäftigen, arbeiten im Rahmen von Wirtschaft MOBIL intensiv zusammen. Ziel ist, gemeinsam eine intelligente Abwicklung betrieblicher Mobilität voranzutrieben. Im Rahmen einer Pressekonferenz bei der Firma Haberkorn in Wolfurt wurde in der Vorwoche eine erfolgreiche Zwischenbilanz gezogen. Der Vorarlberger Mobilitätslandesrat Johannes Rauch appellierte dabei an die Bundersregierung nachhaltige Mobilität steuerlich zu begünstigen.

"Die Mitgliedsbetriebe von Wirtschaft MOBIL setzen durch ihr Engagement ein wichtiges Zeichen", unterstrich Landesrat Johannes Rauch den Vorbildcharakter des Netzwerks. "Ein Ziel muss es sein, klare Anreize für Mitarbeitende zu schaffen, vom Auto auf das Fahrrad, öffentliche Verkehrsmittel oder Fahrgemeinschaften umzusteigen. Das spart nicht nur Geld, ist gut für die Umwelt und für die eigene Gesundheit, sondern spart auch Zeit ein, weil die Beschäftigten auf dem Weg zur Arbeit nicht mehr im Stau stehen." Dafür brauche es optimale Rahmenbedingungen – eine wichtige Aufgabe für die Politik. So sei es inzwischen gelungen, die Finanzierung von ÖV-Ticket für den Arbeitsweg steuerlich zu begünstigen. "In einem nächsten Schritt muss diese Regelung aber auch auf Unterstützungsleistungen fürs Radfahren und Fahrgemeinschaften ausgedehnt werden", appellierte LR Rauch hier an die Bundesregierung.

Mitarbeitermobilität im Fokus

Im Sinne einer "intelligenten Mobilität" geht es darum, für jeden Mobilitätszweck die optimale Verkehrslösung zu finden. "Das wird in vielen Fällen ein LKW oder oft auch ein PKW sein. In zahlreichen anderen Fällen sind aber auch gute Alternativen verfügbar", so Johannes Collini, Vorstandsvorsitzender der Collini GmbH. Dies belegen Analysen, die im Rahmen von Wirtschaft MOBIL durchgeführt wurden. Beispielsweise wohnen zwei von drei Mitarbeitern in Fahrraddistanz zu ihrer Arbeitsstätte. Geht man davon aus, dass mit einem E-Bike sogar Strecken bis zu 15 Kilometer gut bewältigt werden können, steht für fast 80 Prozent der Mitarbeiter eine kostengünstige, gesunde und umweltfreundliche Alternative zum Auto zur Verfügung.

Im Mittelpunkt von Wirtschaft MOBIL stand bisher das Thema Mitarbeitermobilität. Es wurden beispielsweise Quervergleiche über den aktuellen Mobilitätsmix der Betriebe, die Entwicklung eines Analysetools, die Durchführung von E-Bike Beschaffungskationen für Mitarbeiter unterstützt oder die Weiterentwicklung des Anreizmodells ‘Eco-Points’ in Angriff genommen. "Für uns war es naheliegend, diese Aktivitäten im Rahmen des Netzwerks zu verstärken und von der gegenseitigen Zusammenarbeit zu profitieren’, erklärte Gerald Fitz, Vorstand der Firma Haberkorn, die Motivation, sich an Wirtschaft MOBIL zu beteiligen. Haberkorn hat aufbauend auf eine umfangreiche Mitarbeiterbefragung gerade eine erfolgreiche Aktion zur Vermittlung von Fahrgemeinschaften durchgeführt. Außerdem wird derzeit die Einführung des Eco-Points-System vorbereitet.

Neben der Mitarbeitermobilität werden aber auch andere Mobilitätsthemen bearbeitet. So beteiligen sich beispielsweise die Zumtobel Group und die Firma Blum an einer Untersuchung, welche ihrer Pool-Fahrzeuge sich auf Elektroautos umstellen lassen könnten. Weitere Informationen unter www.energieinstitut.at

Factbox Wirtschaft MOBIL

Mitgliedsbetriebe: Collini, illwerke vkw, Julius Blum, Haberkorn, Omicron electronics, Hilti, Zumtobel Group

Mitarbeiter im Raum Vorarlberg/Liechtenstein: rund 10..000

Umgesetzte bzw. laufende Projekte:
- Best-Practice-Beispiele: Checkliste und Filmdokumentation guter Beispiele
- Mobilitätsbenchmark: Erfassung und Vergleich betrieblicher Mitarbeitermobilitätskennzahlen
- Mobil-Check: Online-Tool zur Mitarbeitermobilitätsanalyse
- Fahrgemeinschafsförderung: Methode zur Vermittlung und Förderung von Fahrgemeinschaften
- E-Bike-Förderungen für Mitarbeiter: Ausarbeitung und Weiterentwicklung
- Eco-Points: Weiterentwicklung eines betrieblichen Anreizmodell zur Mitarbeitermobilität
- Poolautoflotten: Potentialanalyse zum Einsatz von E-Fahrzeugen
- Kombiverkehr: Konzept zur Förderung von Bike & Rail

Betreuung und Moderation: Energieinstitut Vorarlberg & FRITZ Führungskreise

Quelle: Land Vorarlberg


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /