Klimawandel bedroht Karibikstaaten

GFSE-Tagung auf Grenada

Wien - Die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen und die Auswirkungen des Klimawandels auf die karibischen Inseln ist Thema des Caribbean Environmental Forums auf Grenada. Österreich organisiert gemeinsam mit Deutschland das Energie-Forum des Gipfels und unterstützt Partnerländer bei ihrer nachhaltigen Entwicklung.

Die Auswirkungen des Klimawandels - der Anstieg des Meeresspiegels und die Zunahme extremer Wetterphänomene - bekommen Entwicklungsländer und vor allem kleine Inselstaaten besonders zu spüren. Die schwierige Situation der karibischen Inseln in Zeiten des globalen Klimawandels steht im Mittelpunkt des vierten Caribbean Environmental Forums diese Woche auf Grenada. Rund 200 internationale ExpertInnen aus Politik Wirtschaft und Wissenschaft diskutieren in der Taylor Hall St. George’s University mögliche Strategien, die den betroffenen Ländern helfen sollen, mit den Folgen des Klimawandels umzugehen.

Folgen des Klimawandels bewältigen

"Für die geografisch isolierten kleinen Inselstaaten werden die stark steigenden Energiepreise und die Folgen des Klimawandels zu einer Existenzfrage. Extreme Wetterphänomene gefährden bereits bestehende Energienetze und vergangene Entwicklungserfolge’, betont Irene Freudenschuss-Reichl, Sektionsleiterin der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit im Außenministerium. Ein Teil der Tagung - das Caribbean Sustainable Energy Forum - setzt sich deshalb insbesondere mit den Einsatzmöglichkeiten von erneuerbarer Energie und der Verbesserung von Energieeffizienz als nachhaltige Alternative zu Energieimporten auseinander. In einigen Ländern der Karibik besteht ein großes Potenzial für die Nutzung dieser Energiequellen. ‘Vielversprechende Ansätze gibt es in der Region bereits. So ist beispielsweise Barbados neben Österreich bei der Nutzung von Solarthermie zur Warmwasserbereitstellung weltweit führend", erläutert Freudenschuss-Reichl.

Nachhaltige Entwicklung im Kampf gegen Armut

Für die Österreichische Entwicklungszusammenarbeit (OEZA) zählt die nachhaltige Energieversorgung zu den wichtigsten Voraussetzungen im Kampf gegen die Armut. In ihren Programmen und Projekten verknüpft die OEZA Aspekte von nachhaltiger Entwicklung wie Zugang zu Wasser, landwirtschaftlicher und industrieller Produktivität, Gesundheitsvorsorge, Bildung, Schaffung von Arbeitsplätzen eng mit nachhaltiger Energieversorgung und Umweltschutz. In Afrika, Südosteuropa und der Himalaya-Region ist Österreich bereits seit Jahren im Energiesektor aktiv. In Zentralamerika unterstützt die OEZA in Kooperation mit Finnland die Energie- und Umweltpartnerschaft. Die Partnerschaft hilft den Ländern dabei, ihre erneuerbaren Ressourcen zur Energiegewinnung in nachhaltiger Weise zu nutzen. Insgesamt stehen rund 6,8 Millionen Euro für Maßnahmen im Bereich Projektentwicklung, Kapazitätenbildung, Politikentwicklung und Bewusstseinsbildung zur Verfügung.

Caribbean Sustainable Energy Forum

2008 hat die OEZA über das Global Forum on Sustainable Energy und in Kooperation mit der deutschen Entwicklungszusammenarbeit (GTZ) die Gestaltung des Energie-Forums (Caribbean Sustainable Energy Forum) im Rahmen der Umweltkonferenz (Caribbean Environmental Forum) in der Karibik übernommen. Das österreichische Lebensministerium kofinanziert die Konferenz. Die österreichische Handelsdelegation in Caracas ist mit einem Themenstand über österreichische Umwelttechnologie vertreten. Eine Zusammenfassung der Konferenz ist auf der GFSE-Website www.gfse.at abrufbar.

Global Forum on Sustainable Energy

Das Global Forum on Sustainable Energy wurde im Jahr 1999 auf Initiative des Außenministeriums mit Unterstützung des Lebensministeriums gegründet. Ziel dieser neutralen Plattform für RegierungsvertreterInnen, Nichtregierungsorganisationen, Wissenschaft und Wirtschaft ist, neue Wege zur umweltschonenden Energieversorgung von Entwicklungsländern zu finden und den Stellenwert von Energiefragen in der Entwicklungszusammenarbeit zu stärken. Die Frage nach der Bedeutung von Energieeffizienz für Entwicklungsländer stand auf der 7. Tagung des Global Forum on Sustainable Energy (GFSE) im vergangenen November auf der Tagesordnung.


Quelle: !Informationsbüro der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /