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Pinzgaubahn: Salzburg AG übernimmt Betriebsführung

Investitionen in Wendezug und Wiederaufnahme des Güterverkehrs sind geplant

Die Betriebsführung der Pinzgauer Lokalbahn durch die Salzburger Lokalbahn waren ein wesentliches Thema Aufsichtsratssitzung der Salzburg AG. Dazu AR-Vorsitzender LH-Stv. a.D. Dr. Othmar Raus: "Die Salzburg AG geht ihren Weg als erfolgreicher Vielfach-Dienstleister konsequent weiter. Das große Know-how im öffentlichen Verkehr wird nun der neuen Pinzgauer Lokalbahn zugute kommen. Mit dieser Hilfe werden die Zusagen des Landes Salzburg gegenüber der Pinzgauer Bevölkerung eingelöst und versucht, das Verkehrsangebot zu verbessern.


Bereits am Montag kommt es zur Übernahme der Pinzgauer Lokalbahn von der ÖBB an das Land Salzburg (als Eigentümer) bzw. an die Salzburger Lokalbahn (als Betreiber). Die Pinzgauer Lokalbahn verfügt über eine Streckenlänge von 53 Kilometern. Die Eisenbahn ging 1898 in Betrieb und beförderte zuletzt zwischen Zell am See und Krimml jährlich rund 700.000 Fahrgäste. Seit dem Hochwasser 2005 ist die Strecke zwischen Mittersill und Krimml (rd. 25 km) unterbrochen; diese wird derzeit durch einem Schienenersatzverkehr mit Bussen bedient. Auf der Pinzgauer Lokalbahn kommen sowohl Diesel- wie auch Dampftriebfahrzeuge zum Einsatz. Bei den geplanten Investitionen in nächster Zeit ist neben dem Wiederaufbau derüberspülten Strecke zwischen Mittersill und Krimml auch der Ankauf einer neuen Wendezug-Garnitur vorgesehen.

Konzessionsinhaber sowie Besitzer von Infrastruktur, Gebäuden und Liegenschaften ist das Land Salzburg. Das Land Salzburg bestellt bei der Salzburg AG bzw. deren Geschäftsfeld Verkehr die Betriebsführung der Pinzgauer Lokalbahn durch die Salzburger Lokalbahn. Die ÖBB verkaufen die Liegenschaften und die Infrastruktur an das Land sowie die Fahrzeuge und die sonstigen Anlagen an die Salzburg AG. Die Investitionen von rd. 33 Mio. Euro gehen zum Großteil in die Wiederherstellung der Strecke (insgesamt Euro 27 Mio. für die Infrastruktur). Die Salzburg AG übernimmt dafür die Betriebsführung. Die ÖBB verleihen zunächst die Mitarbeiter an den Betriebsführer Salzburg AG, über die Übernahme der Mitarbeiter wird später entschieden. Dieses Modell hat sich bereits bei der SchafbergBahn bzw. WolfgangseeSchifffahrt bewährt.

Für die Zukunft ist auch die Wiederaufnahme des Güterverkehrs bei entsprechender Wirtschaftlichkeit geplant. Im Vollbetrieb werden bei der Pinzgauer Lokalbahn etwa 45 Mitarbeiter beschäftigt sein. Arno Gasteiger: "Land Salzburg wird Eigentümer der Bahnanlagen und Besteller der Verkehrsleistung. Die Salzburg AG wird den Betrieb führen und sich darum bemühen, das Angebot zu verbessern und die Auslastung zu steigern. Der Leiter des Verkehrsbereichs der Salzburg AG Gunter Mackinger hat bewiesen, dass er öffentlichen Verkehr attraktiv und erfolgreich organisieren kann. Die notwendigen Investitionen in die Infrastruktur werden vom Land, von der RepublikÖsterreich und von den ÖBB finanziert. Jener Teil der Betriebskosten, der nicht aus Tarifeinnahmen erlöst werden kann, wird vom Land und der Republik Österreich abgedeckt." Damit ist bei der Pinzgauer Lokalbahn eine ähnliche Situation wie beispielsweise bei Anschlussbahnen von Betrieben wie Stiegl, MDF-Hallein oder Salzburger Abfallbeseitigung gegeben: die Fahrzeuge und das Personal sind bei der Salzburg AG, die Infrastruktur inkl. der damit verbundenen Risiken liegen beim Besteller, und die Vergütung erfolgt nach dem Brutto-Prinzip.

Die Salzburg AG wird - vorbehaltlich der Beschlüsse durch die Salzburger Landesregierung - mit 1. Juli 2008 Betreiber der Pinzgauer Lokalbahn.

Quelle:Salzburg AG


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /